Projekt 23882/01

Umwelt und Kulturlandschaft – Durchführung von Teilmaßnahmen zur Entwicklung eines Landschaftsparks am Piesberg in Osnabrück

Projektträger

Stadt Osnabrück Fachbereich Umwelt und Klimaschutz
Hannoversche Str. 6 - 8
49074 Osnabrück
Telefon: 0541/323-3162

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der bereits bestehende Rundwanderweg Piesberg führt Fußgänger/-innen insgesamt 6 km (13 km Radrundweg) rund um den Piesberg. Hierbei eröffnet sich den Besucher/-innen eine abwechslungsreiche Industrielandschaft mit den Themen Natur, Steinkohleabbau und Steinindustrie. In diesem Jahr erhielt die Piesberger Steinindustrie eine geänderte Abbaugenehmigung, die es ermöglicht, den Rundwanderweg auch in der Woche freizugeben. Dieser Umstand führte dazu, vor Ort zu überlegen, welche Wegestrecken optimiert und welche Standorte in den Rundwanderweg integriert werden können. Vor allem für Schulklassen sollen mit den vorhandenen Möglichkeiten besondere Exkursionen und pädagogische Angebote in Zusammenarbeit mit dem Museum Industriekultur angeboten werden. Es ist geplant, Exkursionen in die Natur des Piesberges zu unternehmen. Angesprochen werden vor allem Grundschulen, aber auch weiterführende Schulen.
Für die Optimierung des Rundwanderweges sind drei Schwerpunktbereiche in Augenschein genommen worden, die zur Entwicklung eines Landschaftsparks am Piesberg beitragen und die sich im Rahmen der Umweltpädagogik sehr gut eignen: 1. Arboretum, 2. Erschließung Nordrandhalde, 3. Aussichtsplattform Lechtingen (Beschreibung der einzelnen Standorte: siehe Antrag).


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Wegebaumaßnahmen und die Beschilderung wurden zum Bergfest am 04. September umgesetzt. Insgesamt wurde der gesamte Rundwanderweg mit weiteren Wegweiserschildern ausgestattet, um den Weg besser finden zu können und auch fremden Besucher/-innen den Weg weisen zu können (Beispiel siehe Anhang). Die Informationstafeln wurden mit entsprechend neuen Karten und neuen Texten versehen. Ab jetzt ist es aufgrund der geänderten Genehmigung für die Piesberger Steinindustrie GmbH und Co. KG möglich, den Rundwanderweg auch in der Woche zu begehen (Beispiel siehe Anhang).
Der Mammutbaum wird mit einer entsprechenden Informationstafel erläutert (siehe Anhang). Es wurde zudem eine Bestandsaufnahme der Fläche des früheren Arboretums durchgeführt, um weitere Planungen vornehmen zu können (siehe Anhang). Es wird weiterhin nach einer/m Studentin/Studenten gesucht, die im Rahmen einer Diplomarbeit weitere Recherchen zu der Fläche durchführt und ein Konzept für eine Neugliederung des Gartens nach historischen Vorbildern entwirft.
Das Museum Industriekultur hat ein spezielles pädagogisches Führungsangebot in ihr Programm aufgenommen (siehe Anlage). Schulklassen können ab jetzt zu verschiedenen Themen eine Exkursion zu dem Thema Mit allen Sinnen in den Piesberg machen.


Ergebnisse und Diskussion

Der Rundwanderweg wird seit der Erweiterung und Bekanntmachung durch die BUGA-Rundfahrten und das Bergfest 2005 auch in der Woche sehr gut von der Bevölkerung angenommen. Diese Erfahrung wird auch von der Piesberger Steinindustrie bedingt durch die Sicherung des Geländes bei den täglichen Sprengungen beobachtet. Die zusätzlichen Wege und Projektstandorte sind abwechslungsreiche und positive Erweiterungen des Rundwanderweges Piesberg.
Das Museum Industriekultur hat bereits einige Exkursionen auf die Nordrandhalde durchgeführt. Das neue Angebot wird sehr positiv von den Schulen bewertet und aufgenommen.
Der Zeitplan konnte eingehalten werden, so dass pünktlich zum Bergfest die Wege fertig gestellt und auch die Wegweiser aufgestellt wurden. Die Erneuerung der Informationstafeln musste auf ein späteres Datum verlegt werden. Bei der Gestaltung des Arboretums handelt es sich um ein langfristiges Ziel, welches weiterhin stetig verfolgt wird.
Viele Maßnahmen konnten mit Hilfe der städtischen Auszubildenden umgesetzt werden. Außerdem sind die Arbeiten nicht so aufwendig gewesen wie angenommen, so dass die Personalkosten um einiges geringer ausgefallen sind. Auch das Angebot der Firma Clausing war zu hoch angesetzt, so dass die Gesamtkosten verringert werden konnten.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Um die erweiterten Wege und Projektstandorte einer breiten Öffentlichkeit vorstellen zu können, wurden die Wegebaumaßnahmen und die Beschilderung zum Bergfest am 04. September umgesetzt.
Beim Bergfest waren ca. 15.000 Besucher/-innen am Piesberg, um ein vielseitiges Kulturprogramm an verschiedensten Stellen zu erleben und um die neu integrierten Projektstandorte, wie den Mammutbaum im so genannten Arboretum und die neue Aussichtsplattform Nordblick besichtigen zu können. Die neue Aussichtsplattform Nordblick wurde im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung mit Vertreter/-innen des Landes Niedersachsen, der Stadt Osnabrück, des Landkreises Osnabrück und vielen weiteren Funktionsträgern sowie dem Hauptsponsor, dem Verkehrsverein Osnabrück (VVO) eingeweiht.
Bei den seit diesem Jahr jeden 2. und 4. Sonntag im Monat durchgeführten BUGA-Rundfahrten haben mehr als 1.200 Menschen die Aussichtsplattform Steinbruch (neuer Name für die Aussichtsplattform in Lechtingen) und den Mammutbaum besichtigt. Auch im nächsten Jahr werden die BUGA-Rundfahrten ab April wieder durchgeführt. Auf diese Weise ist es gelungen, einer breiten Öffentlichkeit den Piesberg und auch die BUGA-Planungen vorzustellen.
Bei den BUGA-Wanderführungen wird jeden 1. und 3. Sonntag im Monat der Rundwanderweg mit den jetzigen Erweiterungen begangen. Hierzu liegen leider keine Besucherzahlen vor. Das Museum bestätigt aber, dass die Führungen immer mit bis zu 15 Personen durchgeführt wurden.


Fazit

Mit der Förderung ist es möglich geworden, wichtige kulturhistorisch und naturräumlich interessante Projektstandorte am Piesberg in den Rundwanderweg zu integrieren und für die Bürgerinnen und Bürger erlebbar zu machen. Die umgesetzten Maßnahmen stellen wichtige Bausteine in der weiteren Entwicklung des Landschaftsparks Piesberg dar. Der Piesberg selbst konnte in das pädagogische Programm des Museum Industriekultur aufgenommen werden. Damit ist es den Schulklassen und somit der nächsten Generation möglich, den Piesberg als Kultur-, Natur- und Industrielandschaft kennen zu lernen. Der umweltpädagogische Aspekt konnte dadurch weiter ausgebaut werden.
Auf dem weiteren Weg zur Bundesgartenschau und im Rahmen der Projektentwicklung Piesberg wird es in den nächsten Jahren notwendig werden, weitere Maßnahmen und Projekte umzusetzen.

Übersicht

Fördersumme

16.000,00 €

Förderzeitraum

01.09.2005 - 01.03.2006

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Kulturgüter
Landnutzung
Umweltkommunikation