Projekt 23872/01

Durchführung eines Vorprojektes zum Wettbewerb Bundeshauptstadt im Klimaschutz

Projektträger

Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)
Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell
Telefon: 07732 9995-30

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

In Zeiten, in denen der Klimawandel als weltweite Herausforderung für die Menschheit in den kommenden Jahrzehnten wahrgenommen wird, gewinnt auch der kommunale Klimaschutz an Bedeutung. Städte und Gemeinden können dabei einen wichtigen Beitrag leisten, sei es beispielsweise in der Siedlungsentwicklung oder mit einem energieeffizienten Umgang in ihren Liegenschaften. Ziel des Vorprojekts ist es, mit Hilfe eines Kommunalwettbewerbs Kriterien eines vorbildlichen Klimaschutzes auf lokaler Ebene für das geplante Hauptprojekt zu entwickeln. Zudem wollen wir mit dem Instrument Wettbewerb die Bedeutung des kommunalen Klimaschutzes in der Öffentlichkeit hervorheben. Der Wettbewerb ermöglicht den Städten und Gemeinden, sich miteinander zu vergleichen. So motivieren wir Kommunen, erfolgversprechende Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Vorprojekt gliederte sich in zwei Phasen: die Phase des Kommunalwettbewerbs und die Phase der Dokumentation der Ergebnisse. Die erste Phase (Kommunalwettbewerb) haben wir zum Dezember 2006 abgeschlossen. In dieser Phase erarbeiteten wir zunächst die Wettbewerbsunterlagen. Der Fragebogen bildete die grundlegenden und innovativen Aspekte eines vorbildlichen Klimaschutzes ab. Während der Ausschreibungsphase setzten wir uns direkt mit den Kommunen per Telefon bzw. per E-Mail in Verbindung und riefen sie zur Teilnahme auf. Zudem konnten Verwaltungsangestellte die Wettbewerbsinhalte in einem geschützten Internetforum diskutieren und kommentieren. Nach der Auswertungsphase zeichneten wir den Gesamtsieger und die Erst-, Zweit- und Drittplatzierten in den verschiedenen Teilnehmerkategorien in Berlin bei einer bundesweiten Feier aus.

Während der zweiten Phase (Dokumentation der Ergebnisse) wurden gelungene Ansätze und Wege des kommunalen Klimaschutzes als Serie in einer entsprechenden Fachzeitschrift (Umwelt kommunale ökologische Briefe), in einer Broschüre und im Internet verbreitet. Auf einem Kongress wurden Erfolgsrezepte des kommunalen Klimaschutzes vorgestellt und mit den teilnehmenden Kommunen diskutiert.


Ergebnisse und Diskussion

Die Stadt Münster hat den Titel Bundeshauptstadt im Klimaschutz erhalten und wurde im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am 30. November 2006 in Berlin ausgezeichnet. Insgesamt wurden aus den drei Teilnehmerklassen jeweils die drei Erstplatzierten gewürdigt und zwei Sonderpreise für das vorbildliche Klimaschutzengagement der beiden kleinsten Teilnehmerkommunen vergeben. 78 Städte und Ge-meinden nahmen bundesweit am Wettbewerb teil - 31 Großstädte, 31 Städte und Gemeinden zwischen 20.000 und 100.000 Einwohner und 16 Orte bis 20.000 Einwohner. Während überproportional häufig Kommunen aus Süd- und Westdeutschland vertreten waren, nahmen nur fünf ostdeutsche Städte teil. Auch die im Verhältnis zu den Großstädten geringe Beteiligung kleiner Kommunen lässt vermuten, dass diese aufgrund zu geringer Gewinnchancen auf eine Teilnahme verzichteten. Die geringe Beteiligung aus den ostdeutschen Bundesländern könnte darauf hinweisen, dass die dortigen Kommunen entweder noch nicht so viele Klimaschutzmaßnahmen und -projekte initiiert bzw. umgesetzt haben oder einen Vergleich scheuen. Die genauen Gründe müssten jedoch eruiert werden.

Die rund 400 eingereichten Projekte zu den Themenfeldern Erneuerbare Energie, Energieeinsparung, Klimafreundliche Siedlungsgestaltung, Verkehr und Öffentlichkeitsarbeit zeigen gute Ideen und vielfältige Ansätze, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Sie dokumentieren anschaulich die Fülle an möglichen Projekten, die konkret vor Ort umgesetzt werden können.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Auf der Internetseite www.klimaschutzkommune.de sind die Ergebnisse des Vorprojektes dokumentiert. Dort befinden Informationen zu den ausgezeichneten Kommunen sowie weitere Dokumente.

Die Broschüre Städte und Gemeinden aktiv für den Klimaschutz zeigt anhand von guten Beispielen die Vielfalt an möglichen kommunalen Klimaschutzmaßnahmen und Aktivitäten auf. Die Dokumentation (Auflage: 10000 Exemplare) wurde gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund veröffentlicht und erlangte über deren Verteiler eine weite Verbreitung. Des Weiteren wurde in der kommunalen Fachzeitschrift UKÖB (Umwelt kommunal ökologische Briefe) eine Serie von Erfolgsmeldungen einzelner Siegerkommunen veröffentlicht. Darin wird kurz und knapp ein vorbildliches Projekt oder ein nachahmenswertes Konzept aus einer Stadt oder Gemeinde vorgestellt. In der Verbandszeitschrift DUHwelt wurde regelmäßig über den Verlauf und die Ergebnisse des Vorprojektes berichtet.

Um die Diskussion über den kommunalen Klimaschutz voranzubringen, wurde im Mai 2007 ein Kongress mit etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern veranstaltet. Zum einen haben dort Kommunen vorbildliche Projekte präsentiert, zum anderen wurden die derzeitigen Herausforderungen und Themen des Klimaschutzes in Städten und Gemeinden mit kommunalen Praktikern diskutiert.

Presse, Rundfunk und Fernsehen berichteten umfangreich über die Ergebnisse des Wettbewerbs und über die erfolgreichen Konzepte einiger Teilnehmerkommunen.


Fazit

Kommunaler Klimaschutz ist möglich und machbar - das dokumentiert der Wettbewerb Bundeshauptstadt im Klimaschutz anschaulich. Und zwar nicht nur in Großstädten wie Münster, Freiburg, Hamburg und Heidelberg, sondern auch in kleineren Gemeinden wie Ascha (BY), Herrnhut (SN), Wettenberg (HE) und Königsfeld (BW). Das Instrument des Wettbewerbs wird gerne von den Kommunen angenommen, allerdings scheuen vor allem die kleineren Kommunen und die Städte und Gemeinden in den ostdeut-schen Bundesländern den Vergleich. Diese Kommunen benötigen weitere Ermutigung sich des Themas Klimaschutz anzunehmen. Die verstärkte Aufmerksamkeit die das Thema Klimaschutz in den letzten Monaten erfahren hat, erhöht auch die Bedeutung dieses Projektes. Viele Kommunen und Medien er-kundigten sich bereits nach einer Fortsetzung des Wettbewerbs Bundeshauptstadt im Klimaschutz. Durch eine Weiterführung des Wettbewerbs kann das Thema Klimaschutz sehr konkret in den Kommunen weiter verankert und voran getrieben werden

Übersicht

Fördersumme

124.550,00 €

Förderzeitraum

01.12.2005 - 30.06.2007

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation