Projekt 23862/01

Ökofilmtour 2007 – Festival des Umwelt- und Naturfilms

Projektträger

Förderverein für Öffentlichkeitsarbeit imNatur- und Umweltschutz (FÖN) e. V.c/o Haus der Natur
Lindenstr. 34
14467 Potsdam
Telefon: 0331/201 55 35

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Vorhaben umfasste den Zeitraum vom 01. September 2006 bis zum 31. August 2007 und wurde bis zum 30.11.2007 verlängert. Die ökofilmtour beförderte modellhaft den Wettbewerb der Umwelt- und Naturfilme aller Genres sowie den Erfahrungsaustausch zwischen den Filmemachern bundesweit in Verbin-dung mit der Erprobung ihrer Wirksamkeit für die Umweltbildung an 38 Festivalorten. Eine Fachjury er-mittelte aus den nominierten Filmen in vier Kategorien die Preise: für die beste künstlerische und die beste journalistische Leistung, den besten Natur- und den besten Kinder- und Jugendfilm. Die beiden letzteren wurden erstmalig von der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg und der der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam mit je 5.000 € dotiert. Gleichzeitig wurde die innovative Grundidee der Begegnung zwischen den Filmemachern, Medienfachleuten, Pädagogen, Wissenschaftlern, Umweltengagierten und einem interessierten Publikum gestaltet. Zu den jeweiligen Themen wurden Expertengesprä-che mit Filmemachern, Politikern, Wissenschaftlern, Natur- und Umweltschützern usw. organisiert. Die Zuschauer konnten über einen Publikumspreis abstimmen. In allen Orten fanden Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche statt. Durch die Entwicklung eines eigenständigen Festivals gelang es nun, dieses Netzwerk zu erhalten und von 25 auf 38 Festivalorte zu vergrößern. In der monatlichen Veranstaltungsreihe: Das ÖKO-Filmgespräch, künftig Kino unterm Sonnendach, wurde das Vorhaben ganzjährig fortgesetzt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Festival begann am 09.01. und endete am 22.04.2007, dem EarthDay, in Potsdam. Durch eine bundesweite Ausschreibung wurden 31 Filme nominiert. Bei Einreichung des Festivalprojektes wurden entsprechend den UNESCO-Anforderungen die beabsichtigte Breitenwirkung der Umweltbildung und der Filme sowie die anschließenden Publikumsaktivitäten innovativ und modellhaft dargestellt. Gleichzeitig wurde die Initiative eines Netzwerks von Umwelt- und Naturschutzvereinen sowie örtlichen Veranstaltern in 38 Orten des Landes Brandenburg genutzt. Das Festival erhielt den Titel eines Offiziellen Projektes der UN-Weltdekade 2005 bis 2014 Bildung für nachhaltige Entwicklung für 2006 /2007 im Land Brandenburg, der auch in Zukunft beantragt wird. Durch die derzeitig erhöhte Aufmerksamkeit für den Klimaschutz, den Ökolandbau oder für umweltverträgliche Globalisierung erreichten die Veranstaltungen eine wachsende Resonanz in der Bevölkerung und steigendes Interesse an Umwelt- und Naturschutzthemen.


Ergebnisse und Diskussion

Das Festival fand vom 09. Januar bis zum 22. April 2007 in 38 Orten statt. Um dem Tourneecharakter zu entsprechen und darauf hinzuweisen, dass es sich um ein völlig neues Festival handelte, wurde der Name ökofilmtour gewählt. Vormittags und nachmittags wurden Veranstaltungen an Schulen und Jugend-einrichtungen durchgeführt, abends Aufführungen der nominierten Filme mit anschließenden Diskussionen von Filmemachern, Wissenschaftsexperten, Politikern, Umwelt- und Naturschützern mit dem Publi-kum veranstaltet.
Höhepunkte waren die Auftaktveranstaltung am 09.01.2007 mit dem österreichischen Dokumentarfilm We feed the world im Umweltbildungs- und Konferenzzentrum des Potsdamer Hauses der Natur sowie die feierliche Preisverleihung am Earth Day, dem 22.04.2007, durch den Schirmherrn Dr. Dietmar Woidke, Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz, und den Oberbürgermeister Potsdams, Jann Jakobs. Die Tournee wurde am 16.01.2007 an der Fachhochschule Eberswalde durch den Präsidenten, Prof. Dr. Wilhelm-Günther Vahrson, eröffnet.
Am 23. Mai 2007 wurde ein Treffen des Netzwerks der Umwelt- und Naturschutzvereine zur Auswertung des Festivals durchgeführt. Dabei wurde der wachsende Erfolg der Veranstaltungen im ländlichen Raum konstatiert, der sich sowohl im Umfang von 6.300 Zuschauern (darunter 4.000 Kinder und Jugendliche) als auch im sprunghaft gestiegenen Interesse an Umwelt- und Naturschutzthemen widerspiegelte.
Im Vergleich dazu gab es einen leichten Zuschauerrückgang in Potsdam, was sich auch bei den monatli-chen Veranstaltungen im Haus der Natur zeigte. Für die gesunkene Teilnahme in der Landeshauptstadt wurde u. a. auch die höhere Veranstaltungsfrequenz in diesem Zeitraum verantwortlich gemacht.
Zukünftig soll die erfolgreiche Auftaktveranstaltung im Januar mit den Potsdam-Tagen in Fortsetzung verbunden werden. Gleichzeitig wird auch auf mehr Prominenz bei den Gesprächspartnern wert gelegt.
Das Festivalprojekt wird entsprechend den UNESCO-Anforderungen für die UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung zur Verlängerung der Zertifizierung erneut eingereicht.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Entsprechend diesem Charakter und den neuen Aufgaben des Festivals, das seine Breitenwirkung an vielen Orten erhalten und erhöhen wollte, stand die
Öffentlichkeitsarbeit unter folgenden Schwerpunkten:
Die Förderung dieses Projektes ermöglichte ein neuartiges Festival des Umwelt- und Naturfilms, das sich durch eine Ausschreibung an professionelle Filmemacher, Verleihe, Fernsehstationen und Pro-duktionsfirmen richtet und im bundesweiten Wettbewerb Umwelt- und Naturfilme in ihrer künstleri-schen Qualität und der Vielfalt aller Genres weiterentwickeln hilft. So wurde z. B. auf der 6. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung im September 2006 im Podium von ARD und ZDF Fernsehen mit Zukunft für das Festival und die Filmeinreichung in allen Genres geworben, so dass im November für die Jury 70 Beiträge zur Auswahl standen, aus denen 31 Filme nominiert wurden.
Innovativ und modellhaft entwickelte FÖN Angebote für die Umwelt- und naturkundlichen Bildung besonders in strukturschwachen Orten Brandenburgs, die oft nicht einmal über eigene Kultureinrichtungen ver-fügen. Dazu organisierte FÖN eine Medienkampagne, die das gesamte Festival begleitete, und die direk-te Zusammenarbeit mit Jugendeinrichtungen und Schulen. Auch im Internet wurde ständig aktuell informiert. Am wirkungsvollsten erwiesen sich aber die Pressearbeit vor Ort sowie Flyer und Plakate mit Wiedererkennungseffekt, die den Partnern zur Verfügung gestellt wurden.


Fazit

Die ökofilmtour 2007 hat als neues Festival des Umwelt- und Naturfilms bundesweit bei den Filmschaffenden einen großen Bekanntheitsgrad gewonnen, was sich schon bei den Einreichungen für 2008 deutlich zeigte. Durch diesen Wettbewerb und den Erfahrungsaustausch mit den Zuschauern werden den Filmemachern im Hinblick auf die Zukunftsthemen sowie für die Förderung von journalistischem Mut und investigativem Einsatz bei Recherchen im Umwelt- und Naturschutz wichtige Impulse vermittelt.
Die zukünftige Förderung der ökofilmtour wurde bereits erneut vom MLUV und der Stiftung Natur-SchutzFonds Brandenburg bewilligt sowie von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bil-dung in Aussicht gestellt. Umweltminister Dr. Woidke übernahm wieder die Schirmherrschaft und Veranstalter in mehr als 40 künftigen Festivalorten haben sich bereits angemeldet. Für die weitere Zusammenarbeit mit der Europa-Universität Viadrina nahm FÖN mit einer Filmaufführung am 1. Energiesymposium teil und stellten Kontakte zum Solarzentrum e.V. Frankfurt (Oder) her. Durch Teilnahme am Festival soll künftig das Bemühen der Stadt Frankfurt (Oder) um den Titel Solarstadt unterstützt werden.
Die Förderung des Festivals hat wesentlich dazu beigetragen, dass die ÖKOMEDIA-Tradition als eigenständiges Festival des Umwelt- und Naturfilms in Brandenburg nicht nur bewahrt werden konnte, sondern dass durch die innovativen Ideen, die diese Förderung verlangte, das in Jahren gewachsene Netzwerk der Brandenburger ökofilmtour erhalten blieb und weiter gewachsen ist. Durch den wirksamen Anschub der DBU haben sich neue Förderer bereit gefunden, diese Initiativen im Bereich der Filmkunst sowie der der Bildung für nachhaltige Entwicklung auch künftig zu fordern und zu fördern.

Übersicht

Fördersumme

88.722,00 €

Förderzeitraum

27.06.2006 - 30.11.2007

Bundesland

Brandenburg

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation