Projekt 23599/01

coeasy international – Entwicklung eines internationalen, internetbasierten Werkzeugs zur besonders kosteneffizienten, umweltrechtskonformen Unternehmensorganisation unter besonderer Berücksichtigung von kleinen und mittelständischen Unternehmen in […]

Projektträger

Naundorf & Partner Umweltconsulting GmbH
Mercatorstr. 3
49080 Osnabrück
Telefon: 0541/93701-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der Antragsteller hat bereits ein Werkzeug für kleine und mittelständische Unternehmen entwickelt, mit dem die Unternehmen ein möglichst kostengünstiges und effizientes System für die rechtssichere Organisation des Umweltschutzes implementieren können. In dem Projekt sollen diese Ergebnisse auf die internationale Ebene übertragen und entsprechend der Ländervorgaben weiter vertieft werden. Hierzu wird ein international einsetzbares Werkzeug entwickelt, das auf einer Internetplattform basiert. In dem Projekt wird den KMU nicht nur die fachliche Unterstützung bei der Übernahme der EU-Umweltstandards angeboten, sondern werden auch Möglichkeiten aufgezeigt, wie man diese Aufgaben im Umweltbereich kosteneffizient umsetzen kann.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenUm die Projektergebnisse und die Voraussetzungen soweit wie möglich zu erreichen, wurde das Projekt in enger Kooperation mit je zwei Unternehmen aus zwei EU-Mitgliedsländern durchgeführt. Die vier KMU stammen aus dem deutschen Raum und aus Polen. Die Arbeit im Projekt gliedert sich in fünf Phasen, die jeweils mehrere Arbeitspakete umfassen, die sowohl branchen-, und länderspezifisch als auch unternehmensspezifisch individuell für die beteiligten Partner durchgeführt wurden.
Phase 1 umfasst die Erfassung der Daten, die den Ist-Zustand in den betreffenden Umweltbereichen darstellen. Informationen zum Umweltbereich des Unternehmens wurden zum Teil mündlich und zum Teil durch überreichte Unterlagen übermittelt. Der Ist-Zustand wurde jeweils in einem Bericht zusam-mengefasst und den Partnerunternehmen zur Verfügung gestellt. Der Ist-Zustand der deutschen Projektpartner umfasste zunächst Informationen zur Betriebsorganisation und zu baulichen Begebenheiten und Anlagen, dann wurden die Umweltbereiche Abfall, Wasser und Abwasser, Energie, Emissionen, Gefahrstoffe und Gefahrgut behandelt. Abschließend wurden die Bereiche Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Gefahrenabwehr betrachtet. Bei den polnischen Projektpartnern wurde zunächst lediglich der Umweltbereich Abfall betrachtet. In diesem Bereich liegen umfangreiche Erfahrungen und Kenntnisse der Fa. Haase & Naundorf vor. Darüber hinaus wurde dort ein internetbasiertes Werkzeug zur Erfassung und Bewertung von Abfallströmen entwickelt. In der Phase 2 erfolgt ein Abgleich des Ist-Zustands mit dem Soll-Zustand, unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtsvorschriften in den jeweiligen Umweltbe-reichen. Anschließend sollte in weiteren Projektteilen die Software angepasst und erprobt werden; dies ist nur zum Teil erfolgt.


Ergebnisse und Diskussion

Das Projekt wurde nach einem Jahr vorzeitig beendet; die einzelnen Projektteile wurden dennoch weitgehend bearbeitet:
In der Phase 1 erfolgte bei den polnischen Partnerunternehmen eine Ist-Aufnahme im Bereich Entsorgungsmanagement. Bei den deutschen Partnerunternehmen erfolgte die Bestandsaufnahme darüber hinaus auch für die Bereiche Betriebsorganisation, Bauliche Gegebenheiten, Anlagen und Fuhrpark, Wasser und Abwasser, Energie, Emissionen, Gefahrstoffe und Gefahrgut, Arbeits- und Gesundheits-schutz sowie Gefahrenabwehr. Der dokumentierte Ist-Zustand wurde allen Unternehmen in Form eines Berichtes zur Verfügung gestellt. Die Firmen haben diese Ist-Zustandsbeschreibungen Anfang 2006 bestätigt. Phase 1 (Erstellung des Ist-Zustands) wurde damit bei allen vier Partnerunternehmen abgeschlossen.
Die Phase 2 (Soll-Ist-Abgleich) wurde nur bei einem deutschen Partnerunternehmen, der DIOSNA Dierks & Söhne GmbH, komplett abgeschlossen. Der Soll-Ist-Abgleich in den einzelnen Umweltbereichen wurde mit dem Unternehmen durchgesprochen und als Bericht dem Unternehmen zur Verfügung gestellt.
Bei den übrigen Partnerunternehmen wurde die Phase 2 nicht abgeschlossen, da in einem Gespräch zwischen der Haase & Naundorf Umweltconsulting GmbH und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt am 24.05.2006 beschlossen wurde, das seit 1. Juli 2005 laufende Projekt nicht fortzuführen, sondern mit Berichtlegung zum bisher erreichten Stand vorzeitig zu beenden.
Die Gründe dafür liegen in den bis zu dem Zeitpunkt vorliegenden Ergebnissen aus der Auswertung und dem Vergleich der für die EU-Mitgliedsstaaten vorgegebenen Umweltgesetzgebung mit der derzeitigen entsprechenden Praxis in Polen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass die europäischen Vorgaben al-lein für den Abfallbereich in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich ausgelegt und umgesetzt wer-den. So gibt es diesbezüglich große Unterschiede zwischen der deutschen und der polnischen Gesetzgebung. Zudem kommt es in Polen häufig zu Änderungen in den abfallrechtlichen Vorgaben.
Die Umsetzung der europäischen Vorgaben für den Abfallbereich ist erst zu einem geringen Teil erfolgt. Die Gesetzgebung im Bereich Entsorgungsmanagement ist im Umbruch und schnelllebig. Behördliche Vorgaben werden immer wieder geändert. Die im ersten Projektjahr gewonnenen Erkenntnisse haben gezeigt, dass allein für den Bereich Entsorgungsmanagement der Programmierungsaufwand, um die vorhandene Software ecoeasy auf die polnischen Strukturen zu erweitern, den für das Gesamtprojekt geplanten Zeit- und Kostenrahmen sprengen würde. Die Arbeiten zur Erweiterung und Anpassung der Software für einen internationalen Einsatz werden deshalb zunächst nicht fortgeführt.
Das Ergebnis macht deutlich, dass, obwohl die Vorgaben der EU für alle Mitgliedsstaaten in den einzelnen Umweltbereichen seit mehr als zwei Jahren einheitlich sind, die Umsetzung in den einzelnen Ländern sehr viel mehr Zeit in Anspruch nehmen wird, als erwartet.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Entfällt aufgrund des vorzeitig abgebrochenen Projekts ohne abgeschlossene Produktentwicklung


Fazit

Die Ergebnisse des Projektes machen deutlich, dass die Harmonisierung der Umweltstandards in den EU-Mitgliedsländern viel mehr Zeit in Anspruch nehmen wird, als erwartet.
Ursprünglich geplant war die Entwicklung eines internationalen, internetbasierten Werkzeugs, zunächst bezogen auf den Bereich Entsorgungsmanagement, indem das für deutsche KMU entwickelte Werkzeug - ecoeasy - entsprechend übertragen und erweitert wird.
Die bisherigen Projektergebnisse haben gezeigt, dass es für ein derartiges Werkzeug zumindest in Polen zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh ist.

Übersicht

Fördersumme

107.000,00 €

Förderzeitraum

01.07.2005 - 01.07.2007

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Umweltkommunikation