Projekt 22727/01

Umweltpädagogische Experimentierreihe für Vorschulkinder und Erzieherinnen

Projektträger

Kinder-Akademie Fulda gGmbH
Mehlerstr. 4
36043 Fulda
Telefon: 0661/90273-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Kinder im Vorschulalter haben großes Interesse an Fragen aus der Natur. Was ist ein Fluss? Woher kommt der Regen? Was passiert mit schmutzigem Wasser in der Kläranlage? Warum soll man Wasser sparen? Fragen dieser Art sind typische Anliegen von Kindern dieser Altersgruppen. Leider wird dem Wissensdurst dieser Altersgruppe nicht mit der erforderlichen Ernsthaftigkeit begegnet. Die umweltpädagogische Experimentierreihe für Vorschulkinder und ErzieherInnen der Kinder-Akademie Fulda setzt hier an und greift die Forderungen und Empfehlungen von Bildungsforschern auf, Fragestellungen aus Natur und Umwelt verstärkt in jungen Jahren zu behandeln.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenWasser mit seiner symbolischen und belebenden Kraft, mit seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften, mit seinen Möglichkeiten, Fantasiebereiche zu eröffnen und schöpferische Kräfte zu wecken, ist der Ausgangspunkt der umweltpädagogischen Experimentierreihe. Die umweltpädagogische Experimentierreihe soll das schöpferisch-forschende Verhalten der Kinder unterstützen. Die gewonnenen Kenntnisse über die Eigenschaften des Elements Wasser und die gewährten Einblicke in ökologische und soziologische Zusammenhänge zielen darauf, nachhaltig einen sorgsamen Umgang mit Wasser zu bewirken. Die einzelnen Einheiten haben zum Ziel, den persönlichen Zugang der Kinder zu Fragestellungen aufzugreifen und zu berücksichtigen. Auf diese Weise sollen die Kinder in ihrem Verantwortungsbewusstsein zum Erhalt einer gesunden Umwelt gestärkt werden. Über die Teilnahme an der umweltpäda-gogischen Experimentierreihe nehmen sie wahr, dass sie Verantwortung für sich selbst und Mitverantwortung für Andere und Anderes übernehmen können.
Jedes Kind erhält zur Dokumentation der Experimentierreihe ein bereits in vier Teile aufgegliedertes Blatt. Hierin dokumentiert jedes Kind die Erlebnisse einer jeden Einheit. Im Verlauf der Experimentierreihe entsteht so eine kindgemäße Dokumentation.
Jede neue Einheit beginnt damit, dass die Kinder die Experimente und Erlebnisse der vorigen Einheit noch einmal erzählen. Durch das Wiederholen verfestigt sich das erlangte Wissen; gleichzeitig üben sich die Kinder darin, Sachverhalte Dritten zu präsentieren. Dieses Prinzip gilt durchgängig für alle Einheiten.


Ergebnisse und Diskussion

Die Resonanz der Kinder und ErzieherInnen auf dieses naturwissenschaftliche Angebot war außerordentlich positiv und offen. Die Zahlen sprachen für sich: 195 Vorschulkinder und 58 Multiplikatoren haben an dem Projekt Umweltpädagogische Experimentierreihe der Kinder-Akademie Fulda für Vorschulkinder und ErzieherInnen teilgenommen. Die Kinder waren sehr konzentriert bei der Sache und die ErzieherInnen entdeckten oftmals durch ihre beobachtende Rolle ganz neue Seiten an ihren Schützlingen. Auch von den Eltern kam eine sehr positive Resonanz zu diesem Projekt.
Die Kinder-Akademie Fulda zielt mit Projekten dieser Art darauf, den Forscherdrang und die Neugierde von Kindern im Vorschulalter aufzugreifen, das gemeinsame entdeckende Lernen zu fördern und dieses Wissen an Multiplikatoren weiterzugeben. Die Multiplikatoren wiederum sollen ermutigt werden, das neu erworbene Wissen in ihren Einrichtungen einzubringen. Es ist das Leitmotiv der Experimentierreihen, die ErzieherInnen zu bestärken, dem Wissensdurst der Kinder in frühen Jahren offen zu begegnen. ErzieherInnen wie Eltern soll über die Teilnahme an den Experimentierreihen bewusst gemacht werden, dass Kinder nie mehr so neugierig, aufgeschlossen, interessiert und staunend sind wie in diesem Alter.
Das Thema Naturwissenschaft eignet sich als Projekt besonders, da es viel mit dem Alltag der Kinder zu tun hat. Die Experimentierreihe ist so aufgebaut, dass den Kindern viele Möglichkeiten des handelnden Forschens eingeräumt werden; frei nach dem Ausspruch des Wissenschaftlers Michael Faradys Der einfachste Versuch, den man selbst ausführt, ist besser als der schönste Versuch, den man sieht. Deshalb sind alle Experimente einfach und ungefährlich. Durch diese werden die Kinder befähigt, eigenstän-dig Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. Die Experimentierreihe bietet durch das Beschreiben der Experimente, im Formulieren der Ideen, der Ursachen und Wirkungen auch eine gute Gelegenheit, die Sprachkompetenz der Kinder zu fördern. Grundsätzlich vermitteln Projekte dieser Art, dass es nicht in erster Linie um eine Erweiterung des Wissens, sondern vor allem um eine Änderung der Einstellung zu Wissen geht. Die frühen Jahre rücken in diesen Überlegungen aus gutem Grund in den Vordergrund. Denn es ist sichere Erkenntnisse, dass Versäumnisse in der frühen Entwicklung von Talenten später kaum kompensiert werden können. Die frühe Kindheit bestimmt langfristig den Erfolg eines Menschen in der Schule und im weiteren Lebenslauf.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Aufgrund der positiven Resonanz folgten Presseartikel in der Fuldaer Zeitung sowie die Einladung der Fachhochschule Fulda am 10. Fuldaer Elektrotechnik-Kolloquium zum Thema Wasser Quell allen Lebens teilzunehmen. Die Kinder-Akademie Fulda nahm mit einer Plakatpräsentation an der Ausstellung Rund ums Wasser teil.


Fazit

Dank der Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt konnte die Kinder-Akademie Fulda im Jahr 2005 das Projekt Umweltpädagogische Experimentierreihe der Kinder-Akademie Fulda für Vorschulkinder und ErzieherInnen durchführen. An dem Projekt nahmen Kinder aus allen sozialen Schichten teil. Durch eine Kombination aus Versuchen, Experimenten, Malen, Bauen und konzentriertes Beobachten war die Projektreihe für die Kinder sehr erlebnisreich und sie wurden sich nachhaltig über die unermesslich hohe Bedeutung von Wasser für Menschen, Tiere und Pflanzen bewusst. Eine Wiederholung des Projektes wäre wünschenswert.

Übersicht

Fördersumme

6.250,00 €

Förderzeitraum

10.01.2005 - 10.10.2005

Bundesland

Hessen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation