Projekt 22190/01

Umweltausstellungen als Instrumente der Umweltbildung in Schulen – Durchführung eines Wettbewerbs und Entwicklung eines Medienpaketes für Lehrer und Schüler

Projektträger

ECOLOG-Institut für sozialökologischeForschung und Bildung gGmbH
Nieschlagstr. 26
30449 Hannover

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Projekts war es, die Erstellung von Ausstellungen zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen im Rahmen der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit zu fördern, indem
unterschiedliche Schulklassen unterschiedlicher Schulformen bei der Erstellung ihrer Ausstellung unterstützt wurden und
aus den Ergebnissen der Arbeit in den Schulen die Handreichung Ausstellungen mit Kindern und Jugendlichen gestalten erstellt wurde, die u. a. Lehrern zukünftig bei der Erstellung von Ausstellungen mit Jugendlichen helfen soll.
Anlass für das Projekt war die Beobachtung, dass das Erstellen von Umweltausstellungen mit Kindern und Jugendlichen eine geeignete, aber bisher nur selten genutzte Methode zur Vermittlung von Umweltthemen im Unterricht und zur Stärkung von Schlüsselqualifikationen wie Kooperation, Motivation, Partizipation, Planung und Umsetzung (siehe hierzu BLK Transfer-21) darstellt.
Lehrer sind bisher ganz auf ihr eigenes Wissen und Engagement angewiesen, Beratungsstellen oder detaillierte Handreichungen zum Thema gibt es nicht. Auch Kooperationen zwischen professionellen Aus-stellungsmachern und Schulen sind sehr selten.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas niedersachsenweite Modellprojekt bestand aus drei Bausteinen:
Ideenwettbewerb zu Ausstellungen aus den Bereichen Klimaschutz, Ernährung/Landwirtschaft und Naturschutz für Schulklassen und außerschulische Kinder- und Jugendgruppen
Umsetzungsbegleitung ausgewählter Ausstellungsideen aus dem Wettbewerb
Aufbereitung und Verbreitung der Ergebnisse der Arbeiten mit Hilfe der Handreichung Ausstellungen mit Kindern und Jugendlichen erstellen.
Die Umsetzungsbegleitung erfolgte mittels Methodenworkshops zu den Bereichen Ideenfindung, Ausstellungskonzeption, Recherche, Texten, Grafik, Modellbau und Erstellen von Aktivelementen im Laufe eines Schulhalbjahres. Zusätzlich wurden Hilfsmittel wie Leitfäden, Checklisten und Arbeitsblätter erstellt und den Gruppen zur Verfügung gestellt. Weiterhin wurden die Ergebnisse auf einer Abschlusstagung am 12. Juli 2006 im Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück präsentiert und diskutiert.


Ergebnisse und Diskussion

Die fertig gestellten Ausstellungen mitsamt einer Performance (Modenschau) wurden der Öffentlichkeit mehrfach vorgestellt. Die Veranstaltungen verliefen jeweils erfolgreich für die beteiligten Schüler. Die Ar-beitsergebnisse wurden sowohl von den Schülern und Lehrern als auch von Besuchern der Ausstellungen als sehr gelungen bewertet (Anmutung, Informationsgehalt, Unterhaltungswert). Die Ausstellungen werden auch weiterhin eingesetzt (nachhaltige Nutzung der Ausstellungen).
In den Fachworkshops wurde mit Unterstützung der Experten kreativ gearbeitet. Die Schüler haben motiviert mitgearbeitet und konnten über ihre bereits bestehenden Kenntnisse hinaus neue Fertigkeiten erlangen und erproben. Es kam so zu einem Know-how-Transfer in die Schulen.
Lernerfolge konnte beobachtet werden (thematische/inhaltliche Kompetenzen, Methodenkompetenzen und Gestaltungskompetenzen).
Partizipation und Gestaltungsmöglichkeiten, Wertschätzung und Anerkennung, sowie interessante Lernmöglichkeiten sowohl inhaltlich als auch methodisch wirkten nach Aussage der Schüler/-innen als Motivationsfaktoren im Projekt. Für die begleitenden Lehrerinnen waren dies insbesondere Transparenz und Anschaulichkeit bei den Methoden und eine gut abgestimmte Zeitplanung. Ein außerschulischer Lernort, solle zukünftig berücksichtigt werden.
Die Zusammenarbeit mit den Experten wurde seitens der Schulen bzw. der begleitenden Lehrerinnen durchweg positiv bewertet. Es wurden jedoch bezüglich der zur Verfügung stehenden Zeit und der verfügbaren finanziellen Mittel Bedenken im Bezug auf zukünftige vergleichbare Projekte geäußert. Dies ergab auch die Akquisitionsphase im Vorlauf des Projektes mit sehr zahlreichen Kontakten zu Schulen aller Schulformen in ganz Niedersachsen. Es ist zu überlegen, wie derartige Querschnittsprojekte zukünftig noch in den Unterricht integriert werden können, wenn die zeitlichen Rahmenbedingungen schwieriger werden und wie sich die Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen als Berater finanzieren lässt. Zu berücksichtigen ist auch die Frage, wie gegenseitige Verbindlichkeit bezüglich Leistungen und Anforderungen geschaffen werden kann und welcher Art gemeinsame Zielvereinbarungen sein müssen.
Erkenntnisse aus der praktischen Arbeit kommen über die erstellten Handreichungen auch nachfolgenden Gruppen zugute. Die Arbeitsergebnisse wurden anschaulich aufbereitet und werden in Papierform und als Dateidownload angeboten. Die Handreichung wurde auf zahlreichen Tagungen vorgestellt und von den anwesenden Pädagogen sehr positiv aufgenommen und als hilfreich erachtet.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Folgende Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit wurden durchgeführt:
Präsentation der Ergebnisse im Internet (einschließlich Abschlussdokumentation, Dokumentation der erstellten Ausstellungen und Handreichungen Ausstellungen mit Kindern und Jugendlichen gestalten,
Abschlusstagung zum Projekt im ZUK in Osnabrück
Präsentation auf zahlreichen Fachtagungen aus dem Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung.
Begleitende Pressearbeit zur Ausstellungserstellung mit zahlreichen Interviews für Zeitungen und Radio, insbesondere im Umfeld der beteiligten Schulen


Fazit

Das Erstellen von Umweltausstellungen mit Kindern und Jugendlichen fördert die Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema (Schüler werden Umweltexperten), fördert Schlüsselqualifikationen und Methodenkenntnisse im Erstellen von Ausstellungen und Präsentationen. Die erstellten Ausstellungen eignen sich zur Motivation und Information von Lehrern und Mitschülern (gemäß Feedback der Schüler und Lehrer). Die im Rahmen dieses Projekts entstandenen Handreichungen stellen eine umfassende und praxisorientierte Methodensammlung mit anschaulichen Beispielen und Beschreibungen dar, die zukünftig Ausstellungsmachern in Schulen und im außerschulischen Umweltbildungsbereich bei der Erstellung von Ausstellungen und Präsentationen hilfreich zur Verfügung stehen und damit die Verbreitung des Mediums Umweltausstellung in Schulen unterstützen wird.
Interdisziplinäre Projekte zur Förderung der Gestaltungskompetenzen gehören in niedersächsischen Schulen allerdings nicht zum Schulalltag. Auch fehlen Ansätze zur dauerhaften Implementierung von Kooperationsprojekten mit außerschulischen Organisationen im Umweltbereich - hier wurde im Rahmen des Projektes ein Defizit festgestellt. Diese müssen zurzeit über das Engagement von Lehrern, Schulleitern und außerschulischen Organisationen sowie Förderern und Sponsoren ausgeglichen werden.

Übersicht

Fördersumme

64.000,00 €

Förderzeitraum

20.11.2004 - 31.05.2007

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation