Projekt 22186/01

Gebäudeintegrierte Photovoltaik bei der Gebäudesanierung – Erstellung technischer Merkblätter mit begleitendem Workshop

Projektträger

hwp - hullmann willkomm & partner
Bülowstr. 4
22763 Hamburg
Telefon: 0511/271-2722

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der Arbeitskreis Photovoltaik in Gebäuden der Studiengemeinschaft für Fertigbau e.V., Wiesbaden, beabsichtigt, im Rahmen der Reihe Technischer Merkblätter PV+Bau zwei Merkblätter herauszugeben, die sich mit wichtigen und sehr aktuellen Fragen der Gebäudeintegration von Photovoltaikanlagen befassen. Um diese komplexe Materie den Planern sowohl der PV-Anlagen (Ingenieure) als auch der Gebäude (Architekten) nahe zu bringen sind Technische Merkblätter mit den Arbeitstiteln Photovoltaik in der Sanierung und Modernisierung und Photovoltaik und historische Bausubstanz geplant.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDer Schwerpunkt der Bautätigkeit liegt derzeit und auch in der absehbaren Zukunft besonders im Wohnungsbau bei der Sanierung und Modernisierung des vorhandenen Baubestandes. Während bei Neubauten bei rechtzeitiger Berücksichtigung in der Planung eine bauliche Integration neuer Technologien, insbesondere auch der Photovoltaik, möglich und in weiten Bereichen auch Stand der Technik ist, müssen bei Sanierungs- und Modernisierungsprojekten im Baubestand wesentlich mehr funktionale, technische und auch gestalterische Randbedingungen berücksichtigt werden, wenn eine auch wirtschaftlich optimale Integration von Photovoltaikanlagen erreicht werden soll.
Im Rahmen der Bemühungen um eine verstärkte Nutzung regenerativer Energieformen wird häufig auch eine Integration photovoltaischer Anlagen in historische Bausubstanz angestrebt. Eins der Argumente zur Befürwortung einer solchen Integration ist beispielsweise die Signalwirkung, die von einer solchen Anlage ausgeht. Das Gleiche spricht häufig gegen eine solche Integration, nämlich, dass eine solche Signalwirkung eine einzigartige historische Anlage in ihrer Substanz und in ihrem Erscheinungsbild irreparabel verändert. Dieser Konflikt betrifft insbesondere Gebäude und Ensembles, die unter Denkmalschutz stehen.
Die Technischen Merkblätter sollen gleichsam eine Dolmetscherfunktion übernehmen, indem sie die Rahmenbedingungen für die Integration photovoltaischer Anlagen sowohl in den vorhandenen Baubestand als auch in historische Bausubstanz ebenso darstellen wie die der Photovoltaik.


Ergebnisse und Diskussion

Die im Rahmen des Projektes entwickelten Technischen Merkblätter sind insofern neuartig, als sie für die Gebäudeintegration von Photovoltaikanlagen im Rahmen von Modernisierungen und bei der Integration in historische Bausubstanz drei unterschiedliche Strategien aufzeigen - Nicht sichtbare Anordnung, Angemessene und zurückhaltende Integration und Photovoltaik zum Gestaltungsmotiv erheben.
Diese Strategien wurden auch bei dem Workshop in Osnabrück erläutert und diskutiert. Dabei wurde besonders deutlich, dass kein grundsätzlicher Unterschied zwischen der PV-Integration in Neubauten, Altbauten und historischen Baubestand besteht: in allen Fällen handelt es sich nicht nur um eine technisch-konstruktive, sondern ganz wesentlich um eine gestalterische Aufgabe, deren Lösung besonderer Sorgfalt bedarf. Allerdings ist bei historischem Baubestand ein besonders sensibles Vorgehen erfor-derlich.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Merkblätter wurden erstmals in einem Workshop am 26.01.2005 in Osnabrück präsentiert. Hierzu waren eingeladen: Denkmalschutzbehörden (Untere Denkmalschutzbehörden Niedersachsen und Landesämter für Denkmalpflege), Ökologisch interessierte Planer in Norddeutschland, Hersteller und Planer von Photovoltaikanlagen in Norddeutschland, Planer und Hersteller von Bauelementen und Bausystemen sowie Architekten und Planer in Norddeutschland.
Beide Merkblätter wurden zunächst in einer Auflage von je 1.000 Stück gedruckt. Die werden durch die Studiengemeinschaft für Fertigbau e. V., Wiesbaden, an Planer und Hersteller von Photovoltaikanlagen sowie an Studenten und andere Interessenten abgegeben. Eine Präsentation findet im Rahmen der öffentlichen Auftritte der Studiengemeinschaft für Fertigbau statt, u. a. auch im Rahmen des 20. Symposiums Photovoltaische Solarenergie (09. - 11.03.2005).


Fazit

Erste Reaktionen zeigen, dass die Thematik einer nicht nur technisch und ökonomisch, sondern auch gestalterisch optimalen Gebäudeintegration einer vertieften Diskussion unter den beteiligten Fachleuten bedarf. Es wäre zu begrüßen, wenn dazu weitere Materialien vorgelegt werden könnten, die in der Öffentlichkeit auch die Komplexität einer solchen Aufgabe verdeutlicht, für die es keine Patentlösungen gibt, sondern für die entsprechend den Besonderheiten des jeweiligen Gebäudes und Ensembles angemessene Strategien zu entwickeln sind.

Übersicht

Fördersumme

28.500,00 €

Förderzeitraum

14.07.2004 - 13.01.2005

Internet

www.hwp-hullmann-willkomm.de

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Kulturgüter
Ressourcenschonung
Umweltforschung