Projekt 22177/01

Umweltbildung und Ressourcenschutz – eine Nachhaltigkeitsstrategie für den 12. Deutschen Jugendhilfetag in Osnabrück

Projektträger

Büro für angewandte Ökologieund Landschaftsplanung
Kollegienwall 12 d
49074 Osnabrück
Telefon: 0541/27233

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Vom 02. bis 04. Juni 2004 fand der 12. Deutsche Jugendhilfetag in Osnabrück statt. Zum Programm ge-hörte neben einem Fachkongress die Fachmesse Markt der Jugendhilfe. Hier wurden in einer 15.000 m² großen Zeltlandschaft durch Träger der Kinder- und Jugendhilfe Arbeitsformen und Aktivitäten aus ihrer Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien vorgestellt. Dazu kamen ca. 30.000 Bebsucherinnen und Besucher nach Osnabrück, die haupt- oder ehrenamtlich in der Jugendhilfe tätig sind.
Ein wesentliches Ziel des Projektes bestand darin, Grundsätze und Leitlinien zum ökologisch nachhaltigen Management von mobilen Großveranstaltungen im städtischen Raum zu entwerfen. Zum anderen sollte die beispielhafte Realisierung des Konzeptes auf dem Jugendhilfetag in Osnabrück umsetzungsorientiert Einblicke in die Möglichkeiten einer Detailplanung verschaffen.
Im Kontext zur thematischen Ausrichtung des Jugendhilfetages differenziert sich die Konzeption dieser Strategie in zwei Kategorien: Umweltbildung und Ressourcenschutz. Ein grundlegender Aspekt der Nachhaltigkeitsstrategie ist die Einbindung des Themas ‚Umweltbildung in das Veranstaltungsprogramm. Vor dem Hintergrund der Anwesenheit zahlreicher Multiplikatoren aus der Kinder- und Jugendhilfe Deutschlands sollte die Möglichkeit genutzt werden, das Thema Umweltbildung, auch angesichts der ak-tuellen bildungspolitischen Entwicklungen, noch stärker in der Praxis der Jugendhilfe zu etablieren und darüber hinaus umweltbezogene Lösungsstrategien berufsspartenübergreifend zu kommunizieren.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAuf Basis von in Osnabrück bereits durchgeführten Großveranstaltungen und von vergangenen Jugendhilfetagen wurde anhand einer Stärken-Schwächenanalyse eine Bewertung des Potentials bezüglich des Einsatzes von Umweltmaßnahmen vorgenommen. Unter Berücksichtigung der sich daraus ergebenden Ansatzpunkte konnten qualitative Umweltziele entwickelt werden, die die Ableitung eines detaillierten Maßnahmenkonzeptes für den 12. Deutschen Jugendhilfetag in Osnabrück ermöglichten. Die vielfältigen Handlungen, die aus dem Transport und der Versorgung der Veranstaltungsteilnehmer resultierten, führten zu einer umfangreichen Nutzung von Umweltressourcen, wie z. B. von Wasser, Luft oder fossilen Brennstoffen. Eine möglichst ressourcenschonende Durchführung der Veranstaltung sollte durch die Entwicklung einer geeigneten Nachhaltigkeitsstrategie gewährleistet werden. Schwerpunkte sind dabei die Faktoren Mobilität, Abfall, Wasser und Energie, Catering sowie Boden- und Grünflächenschutz, für die entsprechende Optimierungsmaßnahmen entwickelt wurden.
Zur Vermittlung des Themenkomplexes ‚Umweltbildung wurde das Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der Deutschen Bundesstiftung Umwelt als Partner gewonnen, das neben einer Auftaktveranstal-tung in den Gebäuden des ZUK auf dem Markt der Jugendhilfe zwanzig ausgewählte Projekte aus dem Umweltbildungsbereich präsentierte, die durch die DBU gefördert wurden.
Eine während der Veranstaltungstage durchgeführte Evaluation diente dazu, Akzeptanz und Wirksamkeit der geplanten umweltbezogenen Vorhaben und Maßnahmen zu prüfen, aber auch, um Informationen für eine Optimierung des Konzeptes zu liefern.
Durch ihre Publikation soll die Nachhaltigkeitsstrategie als Grundlage für die umweltgerechte Gestaltung zukünftiger Veranstaltungen im Jugendhilfebereich, aber auch darüber hinaus, der Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Im Vorfeld der Veranstaltung war eine intensive Kommunikation mit den ca. 270 ausstellenden Organisa-tionen notwendig, um diese über die zusätzlichen umweltbezogenen Anforderungen zu informieren. Dieses wurde durch die Versendung von Infobriefen per Post und Email sowie durch Information auf vorbereitenden Koordinationstreffen in Osnabrück erreicht.
Während der Veranstaltungstage wurde eine Evaluation des Projektes durchgeführt. Die Ergebnisse wurden anhand einer Umfrage unter Ausstellern und Besuchern ermittelt. Sie dienten im Rahmen des Projektes zur Analyse des Umsetzungserfolges sowie zur Optimierung der Konzeption zukünftiger Veranstaltungen.
Für den Jugendhilfetag wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Osnabrück ein Geo-Informationssystem entwickelt, dessen Aufgabe darin bestand, alle relevanten räumlichen Daten zum Thema ‚Ökologisches Veranstaltungsmanagement über das Internet für Aussteller und Besucher sowohl im Vorfeld als auch während der Veranstaltungstage nutzbar zu machen. Z. B. wurden die wichtigen Unterkünfte, die ökologisch wirtschaftenden gastronomischen Betriebe der Osnabrücker Innenstadt und Catering-Unternehmen des Jugendhilfetages dargestellt. Auch die relevanten Kultureinrichtungen und Veranstaltungsorte konnten mit ihren Programmen eingesehen werden.
Die Anwendung wurde über den Internet Map Server der Stadtverwaltung Osnabrücks mit dem Webauftritt der Stadt verlinkt und so für Interessierte bereits im Vorfeld der Veranstaltung vom Heimatort aus nutzbar.
Darüber hinaus wurden die Programmhefte der Arbeitsgemeinschaft Jugendhilfe und der Stadt Osnabrück als Informationsmedium sowohl zum Thema Ressourcenschutz als auch zur Ankündigung der Veranstaltungen zur Umweltbildung genutzt.
Die Empfehlungen, die im Rahmen des Projektberichtes erarbeitet wurden, sollen zukünftigen Veranstaltungen als Ideenpool und Handlungsanleitung dienen. In diesem Rahmen ist geplant, eine Präsentation des Projektes bei der Arbeitsgemeinschaft Jugendhilfe in Berlin gemeinsam mit Vertretern der Stadt Osnabrück durchzuführen. Eine Kurzfassung des Berichts soll auf der Webseite der AGJ platziert werden.


Fazit

Die Nachhaltigkeitsstrategie zum 12. Deutschen Jugendhilfetag 2004 in Osnabrück erlangte sowohl unter den beteiligten Ausstellern als auch bei den ca. 30.000 Besuchern eine breite Akzeptanz. Die große Umsetzungsbereitschaft beider Zielgruppen lässt auf ein ausgeprägtes Problembewusstsein schließen, was die Notwendigkeit des Schutzes der Umweltmedien anbelangt. Dies wird auch durch die Bereitschaft der Mehrheit der Beteiligten unterstrichen, Mehrkosten für Umweltschutzmaßnahmen in Kauf zu nehmen. Die Befragung von Ausstellern und Besuchern ergab ein sehr großes Interesse am Thema Umweltbildung. Auch auf den kommenden Jugendhilfetagen sollten daher unbedingt wieder Inhalte zum Thema Umweltbildung in das Veranstaltungsprogramm eingebunden werden.
Das große umweltbezogene Engagement des örtlichen Veranstalters, der Stadt Osnabrück, machte die nahezu vollständige Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie erst möglich. Der hier gewährte intensive Einblick in die Planungsabläufe der Gesamtveranstaltung war erforderlich, um die Strategie wirklich umfassend realisieren zu können.
Für zukünftige Jugendhilfetage, aber auch für andere Großveranstaltungen, kann und soll dieses Projekt Anregung und Grundlage für ein eigenes Konzept zur ressourcenschonenden Ausrichtung sein.

Übersicht

Fördersumme

124.966,00 €

Förderzeitraum

26.03.2004 - 26.03.2005

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation