Projekt 21677/01

Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur Entwicklung und Umsetzung einer Ausstellung Erlebniswelt Boden als Verbindung zwischen dem Zoo Osnabrück und dem Naturkundemuseum am Schölerberg

Projektträger

Zoo Osnabrück gGmbH
Am Waldzoo 2/3
49082 Osnabrück
Telefon: 0541/95105-11

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Bodenschutz ist in den letzten Jahren vermehrt in den Focus der fachwissenschaftlichen Diskussion gelangt. Dennoch ist es bisher nicht gelungen, eine breite Öffentlichkeit für dieses Thema zu interessieren und zu sensibilisieren. Hier gibt es einen großen Nachholbedarf gegenüber den klassischen Bereichen Wasser und Luft.
Auf dem Areal des Schölerberges engagieren sich bereits mehrere Institutionen für das Thema Boden und Bodenschutz. Dies sind insbesondere das Museum am Schölerberg mit der Dauerausstellung unter.Welten und dem Umweltbildungszentrum sowie die Naturschutzstiftung des Landkreises mit dem Erlebnispark Boden. Zur Zeit wird gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit geprüft, ob ein Bodenkommunikationszentrum realisiert werden kann.
Als weiterer wichtiger Partner kann der Zoo Osnabrück angesehen werden, der direkt neben Museum und Erlebnispark Boden liegt und über enormes Besucherpotential verfügt.
Ziel aller beteiligten Akteure ist es, durch eine enge Vernetzung und Koordination möglichst viele Menschen an den Boden heranzuführen um dieses bedeutende Umweltthema entsprechend zu popularisieren.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDurch den Bau einer inhaltlich und gestalterisch attraktiven Ausstellung, die den Zoo in Form einer Höhlenlandschaft mit dem Museum verbindet, soll künftig ein Großteil der 670.00 jährlichen Zoobesucher in erlebnisorientierter Form an das Thema Boden und die bestehende Dauerausstellung unter.Welten herangeführt werden. In dieser Höhlenlandschaft werden bodenbewohnende Tierarten präsentiert. Mit seinen multimedialen Inszenierungen und didaktischer Ausstellungsszenographie wird dieser Gang eine ideale Überleitung vom Zoo in das Museum und Umgekehrt darstellen.
Die inhaltlich naheliegende Verbindung zwischen einem Zoo und einem Naturkundemuseum wäre in Deutschland - im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern - ein Novum.


Ergebnisse und Diskussion

Die Recherche in Zoologischen Gärten, Museen, Umwelt- und Naturschutzzentren im In- und Ausland hatte zum Ziel, das Vorhaben hinsichtlich seines Angebots und seiner Ausführung auf Alleinstellung zu überprüfen.
Sie kommt u. a. zu dem Ergebnis, dass die Kombination aus einem Zoo, der den Lebensraum Boden an-hand geeigneter Tierpräsentationen und erlebnisorientiertem Environment in einem unterirdischen Zoo herausarbeitet, und einem Naturkundemuseum, das das Thema Boden in den Mittelpunkt stellt, welt-weit ein Novum ist.
Um die Ausstellungsplanung von Beginn an auf die Interessen und Bedürfnisse der Besucher auszurichten, wurde im Rahmen der Machbarkeitsstudie eine Vorab-Evaluation durchgeführt. Die befragten Zoo- und Museumsbesucher begrüßten zu nahezu 100 % einen unterirdischen Zoo. Diese außerordentlich hohe Zustimmungsquote zeigt die offensichtliche Begeisterung, auf die das Vorhaben bei den Besuchern stößt. Die Befragung ergab zudem, dass die Mehrheit der Zoobesucher dafür aufgeschlossen ist, im An-schluss an den Zoobesuch das Museum am Schölerberg aufzusuchen.
Die Ausstellung unter.Welten war nur einem kleinen Teil der Zoobesucher bekannt, so dass die Verbindung des Zoos mit dem Naturkundemuseum die Chance erhöhen sollte, dass Zoobesucher die Bodenausstellung besuchen.
Die Evaluation lieferte auch für die Auswahl der geeigneten Tierarten wichtige Erkenntnisse. Eine Kombination aus heimischen und exotischen Tieren erscheint hinsichtlich der Besucherakzeptanz besonders erfolgsversprechend. Neben Säugetieren sollten auch Insekten präsentiert werden, wie das Besuchervotum für Kleinlebewesen nahe legt. Unheimliche Tiere wie Ratten sollten ebenso vertreten sein wie sympathisch besetzte Tierarten mit Kuschelfaktor.
Das Besuchserlebnis steht und fällt damit, dass die Tiere in ihren Bauten und Gängen beobachtet werden können und ein lebendiges Bild vom Leben im Boden transportiert wird. Entsprechend hoch sind deshalb die Anforderungen an das Konzept hinsichtlich Tierhaltung und Vermittlungsqualität.
Als perspektivisch geplante Bausteine werden in der Machbarkeitsstudie zwei weitere Projekte skizziert: die Weiterentwicklung des TERRA.parks und seine Einbindung in das Gesamtprojekt sowie Möglichkeiten auf dem Zoogelände, das Thema Boden in Szene zu setzen.
Im Rahmen eines Expertenhearings wurde die Konzeption - Schwerpunkt unterirdischer Zoo - mit fünf Experten aus den Bereichen Bodenkunde, Ausstellungen, Zoologie und der Freizeitbranche diskutiert. Das Vorhaben unterirdischer Zoo und die Konzeption wurden dabei von allen Experten einhellig begrüßt und ausgesprochen positiv beurteilt. Die angestrebte inhaltliche Verbindung von Zoo und Museum über das Thema Boden durch den unterirdischen Zoo wurde von den Experten als überzeugend und einzigartig bewertet.
Der im Rahmen der Studie entwickelte Maßnahmenplan hinsichtlich der Konzept-, Bau- und Gestaltungserarbeitung, der Finanzierung und der Kooperationsverträge sieht den Baubeginn des unterirdischen Zoos und des Tagungszentrums für Ende 2006 vor. Die Eröffnung soll nach zwei Jahren Realisierungszeit, Ende 2008, stattfinden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Vorstellung der Studie vor der Mitgliederversammlung der Zoogesellschaft
März 2005 Vorstellung der Studie im Rahmen einer Pressekonferenz
Ende 2008 Eröffnung mit breit angelegter PR-Kampagne
Ab Ende 2008 Summative Evaluation, ggf. Korrekturen an der Ausstellung
Großräumige Werbeoffensive für das Gesamtprojekt


Fazit

Mit dem unterirdischen Zoo, der Dauerausstellung unter.Welten und der geplanten Geologie-Ausstellung im Museum am Schölerberg, den vorgesehenen Kommunikationsräumen und den vorhandenen Anlagen des TERRA.parks des Landkreises Osnabrück ist der Grundstein für eine international herausragende Erlebniswelt Boden auf dem Schölerberg gelegt.

Übersicht

Fördersumme

31.056,00 €

Förderzeitraum

05.01.2004 - 05.09.2004

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation