Projekt 21232/01

Umsetzung des Entwicklungskonzepts für die Elseaue durch regionale Kooperation

Projektträger

Stadt Melle
Schürenkamp 16
49324 Melle

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

In der Stadt Melle liegt ein umfassendes Entwicklungskonzept für die Elseaue vor. Es enthält die Entwicklungsziele für die 19 km lange Else, die von West nach Ost durch Melle fließt und für die umgebende Elseaue (1.200 ha). Ziel ist es, Teile dieses Entwicklungskonzeptes Elseaue umzusetzen (Fließgewässerrenaturierung, Maßnahmen zur Optimierung des Längs- und Querprofils, Optimierung zur Vegetation in der Elseaue, Verbesserung der Gewässergüte und der Veränderung der Gewässerunterhaltung).
In Zeiten knapper Kassen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene ist es von gravierender Bedeutung, Finanzmittel für oben beschriebene Natur- und Landschaftsmaßnahmen effizient und mit einem Höchstmaß an Synergie einzusetzen. Daher wird das vorliegende Entwicklungskonzept zum Anlass genommen, eine auf Kooperation und Kommunikation ausgerichtete Vorgehensweise bei der Umsetzung des Elsekonzeptes zu erreichen. Es werden Institutionen, Vereine, Verbände sowie alle Gebietsbetroffenen in die Umsetzung des mehrjährigen Projektes eingebunden. Auf diese Weise fungiert der Antragsteller (Stadt Melle) als Vermittler zwischen verschiedenen Institutionen und Verbänden bei der Umsetzung naturschutzrelevanter Maßnahmen.


Ergebnisse und Diskussion

Der Projektverlauf (s. auch Abschlussbericht, S. 8) zeigt deutlich, dass zu Beginn die Kooperationsarbeit im Vordergrund stand. Es galt, alle Kooperationspartner umfassend zu informieren, um anschließend die Umsetzung der einzelnen Bausteine anzugehen. Die intensive Zusammenarbeit zog sich durch den gesamten Ablauf. Es zeigte sich, dass dafür weit mehr Zeit aufgewendet werden musste, als zunächst geplant, was jedoch letztlich viele Vorteile hatte. So wurde eine große Akzeptanz für neue Planungen, Unterstützung bei der Umsetzung und die Aussicht auf eine gute Zusammenarbeit für eventuell noch weitere Vorhaben.
Aus dem für das gesamte Auengebiet vorliegenden Maßnahmenkatalog sind verschiedene Bausteine durchgeführt worden. So wurden 19 Feuchtbiotope mit Flachufer- und Tiefenwasserzonen in der Niederung errichtet, an 5 verschiedenen Stellen entlang der Else wurde diese umgestaltet und 1 Staustufe am Violenbach wurde entfernt. Im Projektzeitraum wurden gezielt zu den dort bereits vorhanden Flächen weitere 10,15 ha Flächen zu Kompensationszwecken im Niederungsgebiet angekauft.
Die Ausstellung Auenblicke mit Else ist auf einer Fläche von ca. 100 m² im Heimathaus Gesmold realisiert worden. Dort wurden auch die Landschaftsmodelle integriert.
Anstelle der ursprünglich geplanten einzelnen Effizienzkontrollen wurden die vorhandenen 56 Gutachten aus der Zeit von 1994 bis 2007 analysiert. Die Aussagen und Zusammenhänge wurden herausgearbeitet. Das Else-Gutachten weist die bisher nicht erreichten Ziele bzw. die noch anzustrebenden Ziele auf.
In 2007 wurden 26 Interessierte zwischen März und Oktober zu Naturführern ausgebildet. Die Ausbildung wurde von 11 Fachleuten zu verschiedenen Themen rund um das Wasser in Theorie und Praxis durchgeführt. Durch die regelmäßig stattfindenden Elsetouren wurden bisher über 1.400 Teilnehmer für die Natur begeistert. Die Fortführung der Touren ist auch für 2010 geplant.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Entwicklungskonzept Else-Aue wurde in zahlreichen Artikeln in Büchern, Fachzeitschriften und der örtlichen Presse dargestellt, so z. B. im Meller Jahrbuch, im Jahrbuch der DBU, im Niedersachsenbuch sowie dem Landwirtschaftswochenblatt in Nordrhein-Westfalen. Verschiedene Flyer zum Projekt und zum Projektbaustein Elsetouren mit Naturführern wurden erstellt. Mit Hilfe von Schautafeln wurde das Projekt auf mehreren öffentlichen Veranstaltungen, wie dem Ökomarkt 2007, dem Bifurkationstag 2008 sowie dem Geranienmarkt 2008, den Besuchern vorgestellt. Auch eine Internetseite wurde eingerichtet. Hinzu kommen zahlreiche Vorträge in politischen Gremien der Stadt Melle, wie auch bei interessierten Gruppen. Für das Jahr 2010 ist ein Familienkalender in Planung, auf dem die vorgesehenen Elsetouren bereits eingedruckt werden.


Fazit

Dem Unterhaltungsverband Nr. 29 Else sowie der Stadt Melle ist es gelungen, die beteiligten Partner, angefangen bei der Landwirtschaft, über die Jägerschaft, die Bezirksförster und die Bürger, bis hin zu politischen Entscheidungsträgern, Geldgebern und Unternehmen, von der Vielseitigkeit des Konzeptes zu überzeugen.
Es hat sich gezeigt, dass das Entwicklungskonzept Else-Aue durch seinen Modellcharakter auch über die Grenzen Melles hinaus auf großes Interesse gestoßen ist.
Besonders erfreulich ist, dass das Ende der finanziellen Förderung nicht das Ende des Entwicklungskonzeptes bedeutet: der vorliegende Maßnahmenkatalog über die gesamte Else-Aue lässt weitere Bausteine im Sinne der Weiterentwicklung durch die Inanspruchnahme von Kompensationsgeldern ohne Weiteres zu.
Durch die ausgeprägte Öffentlichkeitsarbeit und Vorbereitung haben sich alle Beteiligten mit dem Konzept identifiziert und bereits eigene Impulse, Ideen und Anregungen eingebracht, so dass ein guter Grundstein für eine weiterführende Arbeit gelegt ist.

Übersicht

Fördersumme

124.959,00 €

Förderzeitraum

04.03.2005 - 04.03.2009

Internet

www.stadt-melle.de

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz
Ressourcenschonung
Umwelttechnik