Projekt 21025/01

Lernstraße Energie

Projektträger

Umweltbibliothek Großhennersdorf e. V.
Am Sportplatz 3
02747 Großhennersdorf
Telefon: 035873/40503

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Um Lernen in der Region zu strukturieren und zu intensivieren, soll eine Lernstraße Energie durch die Region entwickelt werden, die zunächst in einem räumlichen Sinne die verschiedenen Lern-Orte (Orte, an denen z. B. Bewahrenswertes sichtbar ist, Zukunftsweisendes verwirklicht wurde, Initiativen existieren, Gelegenheit zur Kommunikation besteht usw.) miteinander verbindet. Zugleich wurde der Name Straße auch als Sinnbild für einen zeitlichen Lern- und Entwicklungsprozess gewählt, der aus der na-turverbrauchenden Energiegeschichte in eine nachhaltige Energiezukunft führt.
In diesem Sinne wird das Projekt ausdrücklich als ein Prozeß der Lokalen Agenda 21 verstanden. Das Bewußtsein für die (unbedingte) Notwendigkeit und die Chancen einer nachhaltigen Entwicklung wird damit gestärkt und zugleich werden folgende Projektziele erreicht:
Vermittlung von Wissen über erneuerbare Energieträger
Vermittlung von Wissen über Energieeinsparpotentiale
Aufzeigen von alternativen, ökologisch fundierten Handlungsmustern, die den notwendigen ökologischen Wandel zur persönlichen und sinnvollen Erfahrung machen
Vermittlung von Orten, die Beispielhaftes in der Oberlausitz und dem Dreiländereck auf dem Sektor der regenerativen Energien geschaffen haben
Erstellung von regionalspezifischen Unterrichtsmaterialien für den schulischen und außerschulischen
Bildungsbereich
Förderung eines historischen Bewußtseins auf dem energiepolitischen Gebiet als Voraussetzung für eine
Gegenwarts- und Zukunftsdiskussion um neue Handlungsoptionen
Bewußte Auseinandersetzung mit der ehemaligen unrühmlichen Bezeichnung Schwarzes Dreieck für unsere Region und Sichtbarmachen der sich in den letzten Transformationsjahren herausgebil-deten Zukunft dieser Vergangenheit (z.B. Entwicklung regenerativer Energien oder veränderter Umgang mit Energie)
Schaffung von Gesprächsebenen zur Kritik an der Industriegesellschaft aus ökologischer Sicht und den Chancen eines ökologischen Umbaus der Gesellschaft und deren Elementen
Aufzeigen von Möglichkeiten und Reserven für Agenda 21 Prozesse.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenFolgende Arbeitsschritte werden gemacht:
Bestandsaufnahme der vorhandenen potentiellen Erlebnis-Lern-Orte und ihre Dokumentation (ein-schließlich möglicher Lernwege und Lernpfade zwischen den Orten bzw. von der Hauptstrecke der Lernstraße Energie zu den einzelnen Orten)
Entwicklung eines Kriterien- bzw. Anforderungskatalogs als Voraussetzung für die Auswahl und den (didaktischen) Ausbau der Erlebnis-Lern-Orte
Schaffung einer Corporate Identity (einheitliche Symbolik, Kennzeichnung, Logo usw.), Gewinnung und Einbindung weiterer PartnerInnen
Auswahl der regionalen Erlebnis-Lern-Orte und ihre Gestaltung: Nach Sichtung des vorhandenen Potenzials müssen anhand der Kriterien mit den örtlichen Verantwortlichen an den einzelnen ausgewählten Orten die erforderlichen Weiterentwicklungen im Sinne der Zielsetzung des Projekts diskutiert, entsprechende didaktische Aufbereitungen angeregt und realisiert werden.
Die Lernstraße Energie wird mit klassischen Informationsmedien, wie Informationstafeln und Faltblättern beworben, aber auch mit den Möglichkeiten der neuen Medien, wie durch einen Internet-Auftritt oder auch durch die angebotenen Lern-Bausteine. Darüber hinaus werden sich die ProjektpartnerInnen in Informationsveranstaltung und im Rahmen von Lernfesten vorstellen und bekannt machen.
Die Lern-Bausteine zeigen die Bandbreite, in der das Energiethema behandelt wird. Die Liste ist jedoch weder im einzelnen bindend noch abgeschlossen. Unter Umständen zeigt sich im Laufe der konkreten Arbeit die Notwendigkeit und/oder Chance, die Bausteine inhaltlich anders zu gruppieren, einen Bau-stein fallenzulassen oder einen neuen in das Programm aufzunehmen.
Die Vorgehensweise im einzelnen:
Erstellung von Exposés zu den ausgewählten Bausteinen (inhaltliche Schwerpunktsetzung; Anbindung an bestimmte konkrete Erlebnis-Lern-Orte; Ausrichtung auf bestimmte Zielgruppen) durch eine (oder mehrere) der am Projekt beteiligten regionalen Bildungseinrichtungen.
Diskussion der Exposés in Workshops.
Erprobung der Bausteine in Pilotveranstaltungen durch die jeweiligen Bildungseinrichtungen mit einer (oder mehreren) typischen Zielgruppe(n).
Auswertung der Erfahrung in Theorie/Praxis-ExpertInnenseminaren zu jedem Lern-Baustein.
Erstellung von Lernmaterialien (u. a. multimedial) für jeden Baustein.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

10.10.03 PONTES und die Lernstraße Energie während der Veranstaltung zur Sprengung der Dampfkessel in Hagenwerder durch den Landrat vorgestellt
14.-16.10.03 Dreiländereckskonferenz in Dresden zu Fragen von Bildung und EU-Osterweiterung
05.-06.11.03 Geschichtskonferenz des deutsch-tschechischen Frauenforum in CZ/Liberec; Präsentation des PONTES-Projektes
10.-12.11.03 Mitarbeit am Film Lernende Regionen RBB Brandenburg zum Thema Arbeitsmarkt aktu-ell
15.-16.11.03 Ost-West AG Berlin NGO-Treffen Osteuropa-Politik PONTES - und Lernstraße Energie in der Euroregion Neiße vorgestellt.
07.01.04 Kontakt zum polnischen Spiegelprojekt - Schloß Czarne in Jelenia Góra, Vorstellung des Projektvorhabens


Fazit

Es soll noch einmal ausdrücklich betont werden, dass das Projekt als Teil des Agenda 21-Prozesses verstanden wird. Das bedeutet insbesondere für die einzelnen Lern-Bausteine entschiedene inhaltliche Orientierung am Leitprinzip Nachhaltigkeit. Es geht nicht an um ein bisschen mehr Umweltschutz, der Maßstab ist wesentlich strenger. Die Menschen müssen Kompetenten erlangen, die sie zu Auseinandersetzung mit den Folgen ihres Tuns in der natürlichen und sozialen Umwelt bewegen und sie zur Gestaltung einer sozial und ökologisch verträglichen Gesellschaft bewegen. Dieser Doppelaspekt des Lernens ist mit dem Stichwort Erkundungs- und Gestaltungslernen gemeint. Zum einen geht es darum, neues zu entdecken, Zusammenhänge und Wechselwirkungen zu erkennen und Komplexität und Vernetzung wahrzunehmen, gerade zwischen scheinbar getrennten Bereichen (Energiewirtschaft, Landschaftsstruk-tur, Klimaschutz, Landwirtschaft, Walderhaltung, eigene Lebensweise usw.). Zum anderen muss Wissen nutzbar gemacht werden, um Eingriffs und Gestaltungsmöglichkeiten zu entwickeln - sei es im privaten Bereich durch Veränderung eigenes Lebenspraxis, durch Überprüfung bisherigen Konsumgewohnheiten, umwelt- und sozialbewussten Einkauf usw., sei es im politischen Einflussnahme zusammen mit anderen, im lokalen, regionalen und globalen Raum. Gerade die globale Ebene kann auch in einem regionalen Projekt nicht ausgeblendet werden, wenn das Leitprinzip Nachhaltigkeit ernst genommen werden soll und lokal/regionales Handeln nicht wirkungslos sein soll.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass das Projekt Lernstraße Energie auch im engeren Sinne auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist, d h. über das Projektende hinaus lebensfähig sein wird. Bei der Auswahl der ProjektteilnehmerInnen wird darauf geachtet, dass nur Vereine oder PartnerInnen mit ähnlich festen Strukturen und satzungsgemäß, passend zum Projekt verankerten Zielen in Betracht kommen. Die mehrjährige Zusammenarbeit während des Projekts wird zudem zwischen den ProjektteilnehmerInnen eine feste Beziehung schaffen, die die Vorteile einer Zusammenarbeit deutlich und Synergieeffekte er-lebbar machen. Eine finanzielle Abhängigkeit wird durch das Projekt nicht geschaffen, dafür das Bewusstsein für den wirtschaftlichen Hintergrund von Projekten und die Kompetenz zur Beantragung von Fördermittel zur etwaigen weitern Projektentwicklung.

Übersicht

Fördersumme

99.929,00 €

Förderzeitraum

23.01.2004 - 31.12.2006

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik