Projekt 20902/08

Beseitigung von Hochwasserschäden in dem historischen Tonnengewölbe des Hauses der Kathedrale in Dresden (Teil des Soforthilfeprogramms zur Beseitigung von Hochwasserschäden an national wertvollen Kulturgütern)

Projektträger

Bistum Dresden-MeißenBischöfliches Ordinariat
Käthe-Kollwitz-Ufer 84
01309 Dresden
Telefon: 0351/3364-735

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

· Wiederherstellung der Bausubstanz des historischen Tonnengewölbes:
· Stabilisierung und Restaurierung des historischen Mauerwerks
· Wiederherstellung des Bodenbelages und der notwendigen technischen Einrichtungen
· Konsolidierung, Freilegung und Retuschierarbeiten der beschädigten historischen Wandmalerei


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenStabilisierung und Restaurierung des historischen Mauerwerks
· Erneuerung der geschädigten Steinquader mit Naturstein mittels Fierungen bzw. als kompletter Quader
· Grobreinigung der Gewölbeflächen mit Strahlmittel und Pressluft
· Manuelle Feinreinigung der Gewölbeflächen mittels weicher Bürste, Pinsel und partieller Anwendung von Messingdrahtbürsten
· Entfernen der losen und geschädigten Fugenvermörtelungen
· Erneuerung bzw. Ergänzung der Fugen mit Reinkalkmörtel als Handmischung vor Ort mit Sumpfkalk und Flusssande in auf das Originalabgestimmter Kornzusammensetzung
Konsolidierung, Freilegung und Retuschearbeiten der beschädigten historischen Malerei
· Vorfestigung der sichtbaren Malschichtpartien mittels Kalkhydratlösung
· behutsame manuelle Freilegung der Malschicht durch abtragen mit Skalpell der darüber liegenden 2 Fassungen und der Schlämmschichten unter partiellem Einsatz von Glasfaserstiften als Hilfsmittel zum Abtragen/Abreiben
· Hinterspritzung der lockeren Malschicht-Substanzen mit Kalk-Kasein-Mörtel (Kaseinzusatz als schwache Lösung zur Vermeidung von Spannungen)
· Festigung der Malschicht mittels Besprühen mit einer Kalkhydratlösung und sofortiger Reinigung zur Vermeidung von Schleierbildungen
· Retusche der Malschicht mittels Strichretusche, auf der Palette angemischt, als Kalkkaseinmalerei
Wiederherstellung des Bodenbelages und der notwendigen technischen Einrichtungen
Durch denkmalschutzrechtliche Auflagen ist das Tonnengewölbe in dem Zustand wiederhergestellt worden, in dem es vor dem Hochwasser war. Einzig die Fußbodenkonstruktion wurde dahingehend verändert, dass ein Aufschwimmen nicht mehr möglich ist. Diese wurde durch folgende Maßnahmen ermöglicht: Auf einer Schicht Füllbeton wurde in einer Stärke von bis zu 50 mm Foamglas aufgeklebt. Darauf wurden die Terracottaplatten in einem Dünnbett verklebt. Eine zwischengelegte Bewehrung sorgt für die notwendige Stabilität.
Die gesamte Elektro- Heizungs- und Lüftungsinstallation wurde wiederhergestellt.
Materialien, Farben und Formen wurden gemäß des Ausgangszustandes verwendet.


Ergebnisse und Diskussion

Die eingesetzten Maßnahmen erwiesen sich als ausreichend. Auch wenn eine starke Belastung des Mauerwerkes durch Salze vorhanden war, konnte durch behutsame Trocknung und eine angemessene Lüftungsregulierung eine starke Schädigung der Wandmalerei vermieden werden. Die Durch das Hoch-wasser freigewaschenen Bereiche des Wandbildes konnten konserviert werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Ergebnisse der Restaurierung und Freilegung der historischen Wandmalerei werden in geeigneten Fachblättern der Denkmalpflege präsentiert. Eine andere Form der öffentlichen Präsentation und Veröffentlichung ist nicht geplant. Da es sich um nicht-öffentliche Bereiche des Hauses handelt, ist auch kein gesteigertes Interesse der Öffentlichkeit zu vermuteten.

Übersicht

Fördersumme

63.000,00 €

Förderzeitraum

04.11.2002 - 04.11.2003

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Kulturgüter
Umwelttechnik