Projekt 20140/01

Entwicklung einer Diagnosetechnik und Regenerierungstechnologie zwecks Wiedereinsatz von gebrauchten Wärmezählern

Projektträger

Neumann & Co. Wasserzähler Glaubitz GmbH
Industriestr. A 7
01612 Glaubitz
Telefon: 035265/6494-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Erarbeitung von Regenerierungstechnologien für Wärmezähler und Heizkostenverteiler, um deren uneingeschränkten Wiedereinsatz nach dem üblichen termingemäßen Wechsel von 5 Jahren für eine weitere Periode von 5 Jahren zu gewährleisten.
Anlass für dieses Vorhaben ist der Anfall dieser Geräte beim Bewilligungsempfänger sowie das Wissen über die Verschrottung dieser Geräte.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden- Grundlagenuntersuchungen, Literatur- und Patentrecherchen
- Statistische Untersuchungen zu Defekten, Fehlern und Beschädigungen an den Geräten und deren Häufigkeit, Analyse ausgewählter Gerätetypen und Bauarten als Grundlage für eine repräsentative Ergebnisdarstellung
- Entwicklung einer Diagnosetechnik zur Verschleiß- und Defektuntersuchung an Wärmezählern und Heizkostenverteilern zur Beurteilung der weiteren Verfahrensweise und Festlegung der zweckmäßigen Regenerierungstechnologie
- Erarbeitung und labormässige Erprobung von Regenerierungstechnologien für die Geräte bzw. deren Komponenten
- Entwicklung von Mess- und Prüfverfahren für die Sicherung der Qualität
- Entwurf eines Arbeitsplatzes für Diagnose und Prüfung
- Serienmäßige Umsetzung in Form eines universellen Mess- und Prüfplatzes
- Einsatz von aufgearbeiteten Geräten unter den konkreten und spezifischen Bedingungen bei unseren Kunden in der 2. Nutzungsperiode und Monitoring der Geräte
- Dokumentation der Ergebnisse für die Umsetzung
Es erfolgte eine Zusammenarbeit mit der Universität Kaunas, Bereich Elektronik


Ergebnisse und Diskussion

Wärmezähler
- Wärmezähler sind aus technischer Sicht uneingeschränkt für eine 2. Einsatzperiode einsetzbar. Die dazu notwendigen Technologien sind erprobt und einsatzfähig. Es ist erforderlich, ein definiertes Sortiment an Ersatz- und Verschleißteilen zur Verfügung zu haben, um ein hohes Qualitätsniveau zu sichern. Die Ersatzteilbereitstellung ist zum Teil problematisch, da viele Hersteller ihre Geräte als Wegwerfgeräte konzipieren (insbesondere bei Kompaktwärmezählern), bei denen eine Ersatzteillieferung nicht vorgesehen ist.
- Die Geräte unterliegen einem hohen moralischen Verschleiß, so dass vom Endkunden nicht alle Wärmezähler für eine 2. Einsatzperiode akzeptiert werden, z. B. Wärmezähler mit elektronischem Zählwerk.
- Die Anforderungen an Wärmezähler unterliegen einer ständigen Weiterentwicklung. Das bezieht sich insbesondere auf
- Kapazität der internen Speicher und Leistungsfähigkeit des Rechenwerkes hinsichtlich der zu verarbeitenden Datenmengen.
- Einbeziehung der Geräte in Fernauslesesysteme wie Funk, M-Bus usw.- Forderungen zum Anschluss von zusätzlichen Geräten, wie Wasserzähler, an das Rechenwerk.
- Lebensdauer der netzunabhängigen Stromversorgung.
- Die Modernisierung der Geräte und Anpassung an neue Forderungen während der Regenerierung ist nicht in jedem Fall sinnvoll, da aufwändig und kostensteigernd. Dadurch sind die Einsatzfälle für regenerierte Wärmezähler eingeschränkt. 40 - 50 % der zur Zeit in Deutschland anfallenden Geräte könnten nach einer Regenerierung vermarktet werden. Durch die relativ niedrigen Regenerierungskosten, die ca. 30 - 40 % der Neukosten von Wärmezählern betragen, können insbesondere im Ausland neue Marktsegmente erschlossen werden.
- Im Zuge fachgerechter Entsorgung nicht vermarktungsfähiger Geräte können Bauteile gewonnen werden und einer Wiederverwendung zugeführt werden, wie z. B. Temperaturfühler, Platinthermometer der Wärmezähler-Rechenwerke.
Heizkostenverteiler
- Heizkostenverteiler sind aus technischer Sicht uneingeschränkt für eine 2. Einsatzperiode nach erfolgter Regenerierung einsetzbar. Die dazu notwendigen Technologien sind erprobt und einsatzfähig.
- Es gibt noch Geräte mit elektromechanischem Zählwerk und mit Einjahresbatterien, deren erneuter Einsatz nicht akzeptiert wird. Der Trend geht zur 10-Jahrebatterie sowie Funkauslesung.
- Eine Modernisierung der Geräte im Zuge der Anpassung an das technische Niveau neuer Gerätegenerationen ist nicht möglich.
- Die Menge der aufarbeitungs- und vermarktungsfähigen Geräte ist dadurch eingeschränkt. Nach den im Projekt gewonnenen Erkenntnissen könnten 60 - 80 % der zur Zeit anfallenden Geräte aufgearbeitet und vermarktet werden, sofern die Einsatzbedingungen dieser Gerätegeneration entsprechen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Präsentation aufgearbeiteter Wärmezähler und Aufarbeitungstechnologien auf Auslandsmessen


Fazit

Wärmezähler und Heizkostenverteiler können regeneriert und nach der Regenerierung uneingeschränkt für eine 2. Einsatzperiode verwendet werden.
Die Regenerierungskosten liegen unter 40 % der Kosten von Neugeräten.
Bei älteren Gerätegenerationen ist eine Regenerierung nicht sinnvoll.
Bei konsequenter Regenerierung der Wärmezähler und Heizkostenverteiler könnten in Deutschland z. Z. ca. 50 - 80 % der anfallenden Geräte erneut eingesetzt werden, was eine Vermeidung von jährlich ca. 2500 - 3000 t Abfall bedeutet.

Übersicht

Fördersumme

40.000,00 €

Förderzeitraum

11.07.2002 - 11.07.2004

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Umweltforschung
Umwelttechnik