Projekt 20127/01

Seminar: Naturraum Kleingarten – Kleingartenanlagen und Kleingärten als Beitrag für eine ökologische Stadtentwicklung

Projektträger

Landesverband NiedersächsischerGartenfreunde e. V.Geschäftsstelle
Grethe-Jürgens-Str. 7
30655 Hannover
Telefon: 0511/6968977

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Natur- und Umweltschutz haben im heutigen Kleingartenwesen auch bei den über 60.000 niedersächsischen Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern einen zentralen Stellenwert. Neben der nachhaltigen Bodennutzung zur Erzeugung von gesundem Obst und Gemüse gewinnt die ökologische Ausrichtung der Kleingartenanlagen im urbanen Raum ständig an Bedeutung. Kleingartenanlagen erfüllen innerhalb des städtebaulichen Grünkonzeptes wichtige ökologische Aufgaben zum Boden-, Wasser-, Klima, Tier- und Pflanzenartenschutz. In vielen Städten und Kommunen sind die Kleingartenanlagen Bindeglied zwischen der freien Landschaft und dem innerstädtischen Raum; sie sind Trittstein für viele Tier- und Pflanzenarten. Mitunter sie die Kleingartenanlagen das vernetzende Element in der Stadt.
Welche Funktionen die Kleingartenanlage und auch der einzelne Kleingarten hier erfüllen kann, dazu soll dieses Seminar Antworten geben. Wir können nur schützen, was wir kennen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie zentrale Aufgabe des Seminars besteht in der Wissensvermittlung über unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt und ihre Lebensräume im städtischen Bereich und die praktischen Möglichkeiten die wir zu ihrem Schutz nutzen können. Welche Tier- und Pflanzenarten finden Lebensraum in unseren Kleingartenanlagen und Gärten, wie können wir sie aktiv schützen und ihren Lebensraum verbessern, wo sind Grenzen gesetzt. Kleingartenanlagen sind öffentliche Grünanlagen. Es ist daher unverzichtbar, der Bevölkerung die Aufgaben und Ziele des Kleingartenwesens zu vermitteln. Dafür wird dieses Seminar öffentlich im Rahmen der 1. Niedersächsischen Landesgartenschau durchgeführt.
Naturschutz ist eine gemeinsame Aufgabe. Um dieses zu verdeutlichen ist der Naturschutzbund Deutschland, Landesverband Niedersachsen e.V. mit seiner Kampagne Nachbar Natur bei diesem Seminar Partner der niedersächsischen Gartenfreunde.
Namhafte Referenten werden zu den Themen referieren und mit den Seminarteilnehmerinnen und Teilnehmern diskutieren. Das Ergebnis des Seminars wird in einer Dokumentation zusammengestellt und in der Schriftenreihe des LNG sowie über das Internet verbreitet.


Ergebnisse und Diskussion

45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Landesverband Niedersächsischer Gartenfreunde e.V. und Landesverband Braunschweig der Kleingärtner e.V. hatten drei Tage die Gelegenheit Ihr Wissen über den Naturraum Kleingarten intensiv zu vertiefen.
Namhafte Experten aus Wissenschaft und Praxis vermittelten Ihr Wissen über die Chancen und Grenzen, die Kleingärten und ihre Anlagen haben, für mehr Natur in der Stadt und für eine umweltschonende Bewirtschaftung mit dem Ziel der Erzeugung gesunder Nahrungsmittel.
Die Teilnehmer wirken als Multiplikatoren in ihren Verbänden und Vereinen und werden das erworbene Wissen so an einen großen Kreis unserer Mitglieder weitergeben.
Unterstützt werden sie dabei durch die über das Seminar erstellte Dokumentation, in der alle Beiträge veröffentlicht sind. Die Dokumentation ist zusätzlich als CD erhältlich, so dass die Beiträge für alle Inte-ressierten vervielfältigt werden können.
Damit sind die Niedersächsischen Kleingärtner auf dem zukunftsweisenden Weg, ihre Aktivitäten auf die Ziele der Agenda 21 auszurichten.
Die Seminarvorträge vermitteln den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Sicherheit im Umgang mit unseren Schutzgütern. >>Nur was man kennt kann man auch schützen<< und >>nur dass was ich verstanden habe und mit dem ich auch einverstanden bin wird mich davon überzeugen, dass ich es auch praktiziere und weitergebe<<.
Die Meinung in der Bevölkerung über Kleingärtner als die Giftspritzer der Nation hat sich in den vergangenen Jahren rigoros gewandelt. Zunehmend wird anerkannt, dass die Gartenfreundinnen und Gartenfreunde wichtige soziale und ökologische Aufgaben in ihrer Stadt übernehmen, ohne dass sie dafür eine gesetzliche Verpflichtung haben.
Damit wir diese Aufgabe aber auch erfüllen können brauchen wir das entsprechende Fachwissen. Dieses Seminar hat viel dazu beigetragen.
Es bedarf jedoch der ständigen Schulung und der Vertiefung des Wissens bis alle Kleingärtner die notwendige Sicherheit im Umgang mit ihrer Natur erlangen.
Dazu wird es wichtig sein, dass die Fortbildung ein fester Bestandteil der Verbandsarbeit bleibt.
Die Seminarkosten konnten einschließlich der Dokumentation im Kostenrahmen gehalten werden. Für weitere Seminare bedarf es aber auch weiterhin der finanziellen Unterstützung, da diese Leistung nicht allein aus den Beiträgen aufgebracht werden können.
Die Ergebnisse der Schulungen sind für die Bürgerinnen und Bürger ihrer Gemeinde jederzeit in den Anlagen zu besichtigen. Kleingartenanlagen sind öffentlich. Damit wird der direkte Nutzen der Seminare sichtbar.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Seminar fand als öffentliche Veranstaltung im Rahmen der 1. Niedersächsischen Landesgartenschau in Bad Zwischenahn statt. Über das Seminarergebnis wurde in der Verbandsfachzeitschrift Der KleinGarten [Wächter Verlag, Bremen] berichtet.
Die Beiträge sind in einer Dokumentation Naturraum Kleingarten als Heft 11 der Schriftenreihe des Landesverbandes Niedersächsischer Gartenfreunde e.V. in einer Auflage von 1000 Exemplaren veröffentlicht. Die Schriftenreihe wird kostenlos abgegeben. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Beiträge auf CD zu erwerben.


Fazit

Das Ergebnis des Seminars ist, naturnahe Lebensräume im Kleingarten sind ein fester, unverzichtbarer Bestandteil der kleingärtnerischen Nutzung.
Die Seminarvorträge und die dort vorgestellten und in der Dokumentation veröffentlichten Anregungen und Beispiele zeigen denen, die mit ihrer biologischen Gartennutzung diesen zukunftsweisenden Weg bereits beschreiten, dass sie mit ihrer Arbeit richtig liegen. All denen, die noch zögern werden Anregungen gegeben und wird Mut gemacht, dass der Naturraum Kleingarten einen festen Raum in unseren Städten und Gemeinden einnimmt.
Dabei Handeln die Kleingärtner gemeinschaftlich. Die engen Partnerschaften zu den Naturschutzorganisationen wie dem NABU wurden durch die Kooperation bei diesem Seminar deutlich.
Das Seminar hat geholfen, Grenzen zu überwinden, Schranken abzubauen und durch gemeinschaftliches Handeln den Kleingarten als Lebensraum für Tiere und Pflanzen im urbanen Raum zu festigen.

Übersicht

Fördersumme

11.000,00 €

Förderzeitraum

26.04.2002 - 26.04.2003

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Landnutzung
Umweltkommunikation