Projekt 20066/01

Erstellung und Verbreitung eines Naturfilmes über die Sächsisch-Böhmische Schweiz (Film, DVD, Internet, VHS-Kassetten für 1000 Schulen)

Projektträger

Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt
Neustädter Markt 19 (Blockhaus)
01097 Dresden
Telefon: 0351/81416-752

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Im Oktober 2001 wurde das Nationalparkhaus in Bad Schandau eröffnet. Das Haus ist nicht nur Besucherzentrum sondern auch Begegnungsstätte (Umweltbildungsveranstaltungen). Der große Saal ermöglicht thematische Kinovorführungen. Die Vorstellung der Region Sächsisch-Böhmische Schweiz mit sei-ner Natur- und Kulturlandschaft, den Kern des Nationalparkgedankens im Kontext mit den dynamischen Prozessen von der Entstehungsgeschichte bis zu den heutigen Fragen der Nachhaltigkeit in einer struk-turschwachen europäischen Region, die dennoch von einer einmaligen naturräumlichen Ausstattung und großer kultureller Tradition geprägt wurde, in der einzigartige Schönheiten oder auch eine große Artenvielfalt zu bewahren ist, damit sie künftigen Generationen erhalten bleiben - all das soll emotional deutlich gemacht werden. Umweltbildung ohne Zeigefinger! Dabei soll das
Ergebnis von der klassischen Präsentation bis hin zum interaktiven Schulungsfilm zum Einsatz kommen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Stiftung vergibt den Auftrag (Vertragsgestaltung) an eine Produktionsfirma mit der Maßgabe, die inhaltlichen Anforderungen an die Zielstellung in einem 60 Minuten-Material umzusetzen. Dabei wird sie von einem Expertenteam, das die Stiftung zusammenruft, begleitet. Zunächst wird vom Auftragnehmer ein Drehbuch erstell und die Dramaturgie des Films entworfen. Bereits hier setzt das begleitende Expertenteam inhaltlich an. Neben den bereits vorhandenen Tierbeobachtungen (Archiv MDR) werden neue Filmaufnahmen benötigt (hier sollen neue Aufnahmetechniken zum Einsatz kommen). Die DVD-Technik erschließt vielfältige Möglichkeiten wie VHS, Mehrsprachigkeit, Hinterlegung von Zusatz- und Hintergrundinformationen. Aus dem dann vorhandenen Material wird eine Rohfassung erstellt, die mit der Stiftung hinsichtlich der Zielsicherung diskutiert wird. Danach wird der Feinschnitt vollzogen. Anschließend werden die Übersetzungen vorgenommen. Erstellung der 1000 DVD/VHS Kopien. Nach der Testphase (mit verschiedenen Nutzern) und letzten Arbeiten, wird eine Premiere veranstaltet, die in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit erregen soll. Die Projektnachbearbeitung und Dokumentations-Erstellung schließt das Projekt ab.


Ergebnisse und Diskussion

Der Naturfilm zur Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz erhielt von der Autorin den Titel Comeback für Lachs und Luchs. Bereits im Titel sind der Nationalparkgedanke und die möglichen Hilfestellungen enthalten, die in einem Ziel-Nationalparkkonzept enthalten sind: Die eine Art (Lachs) benötigt menschlichen Beistand, um zurückzukommen. Die Andere Art (Luchs) kommt ohne menschliche Hilfe, wenn der Mensch Natur Natur sein lässt.
Das Team, das die fachlichen Anforderungen für so ein Projekt erfüllen konnte, wurde erst nach dem zweiten Wechsel gefunden. Dieser zweimalige Wechsel verzögerte den Projektfortgang.
Das endgültige Film-Team wurde im November 2003 zusammengestellt. Es wurden drei Einzelverträge abgeschlossen: Produzent Carsten Krüger Film- und Fernsehproduktions-GmbH, Berlin; für die Regie erhielt David Menzhausen, gebürtiger Dresdner und Filmproduzent in München, einen Vertrag; für das Drehbuch verpflichteten wir Dr. Caroline Möhring, Wissenschaftsjournalistin aus Dresden. Mit den Verträgen wurden die Aufgaben (45 Minuten fernsehtauglicher Film) durch den Auftraggeber (LaNU) klar definiert. Durch die Einzelvertragsgestaltung entstand für die Projektleitung (Herz) mehr Koordinierungsaufwand.
Die erste Drehbuchfassung war im Februar 2004 fertig. Dazu fanden fachliche Abstimmungen mit der Nationalparkverwaltung statt. Gleichzeitig stimmte der Regisseur seine Forderungen an das Drehbuch mit der Autorin ab. Das Wetter ermöglichte jedoch erst im April 2004 den Beginn der Dreharbeiten. Die Dreharbeiten zogen sich bis Ende Mai hin. Das Film-Team arbeitete sehr effektiv zusammen. Neben dem eigenen Film-Material war geplant, MDR-Archivmaterial (vor allen Tieraufnahmen) einzusetzen. Das erwuchs sich zum Problem aus. Die Tieraufnahmen, die wir für den Film benötigten, entstanden zwar 2000/02 mit selbstloser Hilfe der damaligen Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz. Die Nutzung dieser Aufnahmen war jedoch sehr kompliziert. Die Lizenz-Rechte wurden nur begrenzt erteilt. Davon kann die TV-Nutzung betroffen sein.
Eine qualitative Verbesserung für das Projekt wurde durch die extra für den Film komponierte Musik erzielt, die zunächst nicht vorgesehen war, aber das emotionale Element hervorhob.
Im Juni 2004 wurde der Film geschnitten und gemischt. Am 16.06.04 fand die Rohschnittabnahme unter Beteiligung der LaNU, der Filmemacher, des Leiters des Nationalpark- und Forstamtes Sächsische Schweiz, Dr. Stein, Vertreter der Böhmischen Schweiz, ehrenamtlicher Naturschützer Dr. Baer statt. Es wurden wenige aber wesentliche Hinweise für die Fertigstellung des Films erteilt. Am 02. 07. 2004 hatte die LaNU die erste Kopie des Films vorliegen.
Durch den Wechsel des Produzenten und da die Drehtage wetterabhängig waren, konnte die geplante Projektlaufzeit nicht eingehalten werden. Das Projekt konnte jedoch in der ursprünglichen Kostenkalkulation umgesetzt werden. Ergänzt wurden zwei Sprachen (Poln. Span.). Die Mehrkosten trägt die LaNU.Der Film trägt wesentlich dazu bei, das Verständnis für die Schutzstrategien in der Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz zu erhöhen, und er vermittelt Wissen und Handlungskompetenz für den Natur- und Umweltschutz sowie einer nachhaltigen Entwicklung.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Es gab zwei öffentliche Premieren für den Film: Am 05. Juli 2004 im Nationalparkhaus in Bad Schandau und am 06. Juli 2004 zu den Filmnächten am Elbufer im Beisein von Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde, der, wie Umweltminister Steffen Flath, eine kurze Ansprache hielt. Es waren zu beiden Premieren mehr als 2000 Besucher anwesend. Sowohl Fachspezialisten wie auch sonstige Zuschauer lobten den Film als sehr gelungen. Beide Termine wurden durch Pressemitteilungen angekündigt. Die Übergabe der 1000 DVDs an die Schulen (Medienstelle am 27.01.2005) erfolgt ebenfalls medienwirksam. Es werden weitere Anwendungen für die Lehrplangestaltung geprüft. Weitere ÖA sind über das Nationalparkhaus (Filmvorführungen) und TV-Anstalten geplant. Im November 2004 lief eine Version des Films auf 3SAT (zwei Sendeplätze). Die Deutsche Welle hat ebenfalls Interesse angemeldet. Da der Film für den Environmental Communication Award nominiert wurde, wurde auch hierfür eine Pressemeldung veröf-fentlicht.


Fazit

Der Film Comeback für Lachs und Luchs ist ein Abenteuer durch Zeit und Raum mit Mensch und Natur. Er ist voller Spannung und faszinierender Bilder. Er informiert und unterhält den Zuschauer auf packende Weise. Er ist der erste und einzige Film, der die Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz in ihrer grenzüberschreitenden Vielfalt zeigt. Der Film erklärt eindrucksvoll, warum beide - die weitgehend unberührte Natur und die vom Menschen gestaltete Kulturlandschaft - schützens- und erhaltenswert sind. Der Film überzeugt mit seinem Anliegen und lädt in die Region ein. Er bereitet 45 Minuten pures Vergnügen und bildet seine Zuschauer zudem.
Die Nutzung des Films in den Schulen wird die Schüler mit anwendungsorientiertem Wissen ausstatten. Er ist in besonderer Weise für den Einsatz im fächerverbindenden und fachübergreifenden Unterricht geeignet. Somit wird der Film einen Beitrag zu einer neuen Lehr- und Lernkultur leisten, der den Wandel der Gesellschaft zu einer Informations- und Wissensgesellschaft begleitet.

Übersicht

Fördersumme

88.778,00 €

Förderzeitraum

12.06.2002 - 12.12.2003

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz
Umweltkommunikation