Projekt 19705/01

Wanderausstellung Erlebnisraum Fließgewässer

Projektträger

WBW Fortbildungsgesellschaftfür Gewässerentwicklung mbH
Karlstr.91
76137 Karlsruhe
Telefon: 06221/181064

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Im Rahmen der Aktivitäten der Gewässerpädagogik wurde von der WBW Fortbildungsgesellschaft für die Zielgruppe Familie eine Wanderausstellung mit dem Titel Erlebnisraum Fließgewässer erstellt. Mit dieser Ausstellung sollen in erster Linie Kinder spielerisch dazu animiert werden, sich mit den jeweiligen Themen auseinander zu setzen und diese zu hinterfragen.
Ziel ist es, die Akzeptanz für und das Bedürfnis nach Gewässerentwicklungsmaßnahmen zu steigern, um möglichst viele Gewässer für die Natur und für den Menschen wieder naturnah herstellen zu können.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAufgrund des innovativen Charakters der Ausstellung, wurde deren Erstellung an ein sehr erfahrenes Büro übertragen, während die detaillierte Ausarbeitung der Konzeption, die Umsetzung in Objekte sowie die textliche Umsetzung und der Fortgang der Arbeiten von einer Projektgruppe begleitet wurde. Bearbeitet wurden die wichtigsten Einzelthemen (u. a. Gewässerdynamik, Gewässergüte, Gewässerrandstreifen, Durchgängigkeit, Hochwasser) der Gewässerentwicklung sowie das Thema Gewässerentwicklung selbst als integrierendes Handlungsprogramm zur Umsetzung der Einzelziele. Die Themenobjekte wurden an einem variablen Ausstellungssystem angeordnet, das sich möglichst vielen Raumsituationen anpassen kann.
Die Ausstellung soll im Laufe der nächsten 4-5 Jahre vorzugsweise in den staatlichen Naturschutzzentren, den Gewässerdirektionen aber auch in Landratsämtern und in Schulen gezeigt werden. Es ist vorgesehen, die Ausstellung nach fünf Jahren stationär in einem Zentrum oder Museum einzurichten. Die Ausstellung wird von der WBW Fortbildungsgesellschaft verwaltet und entsprechend den eingehenden Anforderungen ausgeliehen.
Eine begleitende Untersuchung (Evaluation) soll Auskunft darüber geben, ob die Botschaften bei den Besuchern angekommen sind und inwieweit die Ausstellung von den Besuchern selbst erlebt und angenommen wurde. Diese begleitende Untersuchung wird vom Institut für Soziologie (Prof. Klein) der Universität Karlsruhe durchgeführt. Die genaue Methode, nach der die Evaluation durchgeführt werden soll, kann bei Bedarf nachgereicht werden.


Ergebnisse und Diskussion

Die Ausarbeitung der verschiedenen Themen aus dem Bereich der naturnahen Gewässerentwicklung stellte eine große Herausforderung dar. Gerade die Thematik der naturnahen Gewässerentwicklung be-inhaltet viele komplexe ingenieurtechnische aber auch ingenieurbiologische Aspekte, welche selbst für Fachleute und Experten noch viel Diskussionsstoff bieten und sich ständig weiter entwickeln. Für die Planung der Ausstellung bedeutete dies, die wesentlichen Kriterien zunächst innerhalb einer Projekt-gruppe zu diskutieren und sorgfältig auszuwählen. Aufgrund des Charakters einer Wanderausstellung waren bereits im Vorfeld Vorgaben in Bezug auf den Umfang der Ausstellung zu beachten.
Das Büro Geigenmüller & Buchweitz wurde mit der gestalterischen Umsetzung der Ausstellung beauftragt. Das Büro verfügt über jahrelange Erfahrung im Bereich der pädagogischen Umsetzung von Ausstellungskonzepten. Maßgeblich unterstützt wurde die Ausarbeitung zudem vom Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört, welches ebenfalls auf jahrelange Erfahrung bei der Durchführung von Ausstellungen bzw. Wechselausstellungen zurückgreifen kann.
Bei der Umsetzung des Ausstellungssystems war insbesondere dessen Flexibilität hinsichtlich Größe und Gewicht sowie Wartung und Reparatur zu gewährleisten. Resultat ist ein faltbares Trägersystem aus Pappwerkstoff, während die Modelle vorwiegend auf einer relativ einfachen Holzbauweise basieren. Einzig das Hochwassermodell sowie der Flipper zum Thema Gewässerrandstreifen sind diesbezüglich als etwas kritisch zu betrachten. Neben den technischen Vorgaben galt es die Inhalte für die Hauptzielgruppe, Kinder im Alter von 7 - 11 Jahren, entsprechend aufzubereiten. Die Themen sollten spielerisch vermittelt werden, jedoch gleichzeitig genug Inhalte für Begleitpersonen bzw. für Unterrichtseinheiten bieten.
Beginnend mit der Eröffnungsveranstaltung am 09. April 2003 im Naturschutzzentrum Karlsruhe bis September 2003 konnten zahlreiche Erfahrungen über den Umgang der Besucher mit der Ausstellung und daraus resultierend erste Detailverbesserungen gemacht werden. Während sich die Evaluation auf die Befragung von Besuchern während der normalen Öffnungszeiten beschränkt, konnten darüber hinaus auch Erfahrungen mit großen Besuchermassen gesammelt werden, so z. B. am Tag der offenen Tür mit über 2000 Besuchern.
Die Transportfähigkeit sowie der Aufbau haben sich als unproblematisch bestätigt. Die Kosten für das gesamte Projekt bewegen sich im Rahmen der vorangegangenen Kalkulation, wobei sich die Laufzeit des Projektes kostenneutral bis Anfang September 2003 verlängert hat. Dies war auf die komplexe Ausarbeitung der Modelle als auch auf den benötigten Zeitraum für die von der DBU motivierte Evaluation zurückzuführen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Neben der individuellen Bekanntmachung von Ausstellungsterminen in lokalen Medien und eigenen Programmzeitschriften, wird von Seiten der WBW Fortbildungsgesellschaft im Internet auf Termine und Ausstellungszeiträume hingewiesen (www.wbw-fortbildung.de). Für regional bedeutsame Anlässe wird darüber hinaus eine offizielle Pressemitteilung an die regionale Presse versandt. Eine Berichterstattung findet zudem über die Fachpresse des Wasserwirtschaftsverbandes Baden-Württemberg (WBW e. V.) sowie der WBW Fortbildungsgesellschaft statt. Als Werbemedium stehen Vorlagen für Plakate und Handzettel zur Verfügung, welche ein einheitliches Erscheinungsbild garantieren.


Fazit

Sowohl die Erkenntnisse des Naturschutzzentrums Karlsruhe-Rappenwört, als auch die Ergebnisse der begleitenden Evaluation zeichnen ein durchweg positives Bild über die Ausstellung und die Resonanz bei den Besuchern. Die Inhalte werden wie vorgesehen vermittelt und das Bewusstsein für den Umgang mit naturnahen Gewässern durch den spielerischen Umgang mit der Thematik sicherlich gestärkt. Die durch die Evaluation aufgezeigten kleineren Schwächen der Ausstellung, wurden bereits im Wesentlichen aufgearbeitet und die Ausstellung entsprechend ergänzt. Da die Wanderausstellung über die nächsten Jahre auch weiterhin von der WBW Fortbildungsgesellschaft begleitet bzw. betreut wird, ist eine kontinuierliche Qualität der Modelle gesichert und eine Weiterentwicklung auf Basis von Anregungen der Aussteller und Besucher möglich.
Die Ausstellung konnte mittlerweile noch in Tuttlingen (Sept. 03) sowie im Naturschutzzentrum Ruhe-stein (Okt. - Dez. 03) getestet werden. Wobei in Ruhestein, die Besonderheit der beengten Platzverhältnisse bestand und daraus resultierend die Notwendigkeit, vom Standartaufbau abzuweichen. Auch dieser Test verlief samt Transport erfolgreich, womit sich die Entwurfsvorgaben durch die gelungene Praxistauglichkeit bestätigen.

Übersicht

Fördersumme

51.130,00 €

Förderzeitraum

25.10.2002 - 15.11.2003

Internet

www.wbw-fortbildung.de

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Naturschutz
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik