Projekt 19609/01

Durchführung einer Machbarkeitsstudie zum Projekt Internationales Kompetenzzentrum Naturschutz Niederspree

Projektträger

Naturschutzzentrum Schloss Niederspree e. V.
Niederspree 6
02923 Hähnichen
Telefon: 035894/30234

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Erstellung einer Machbarkeitsstudie als Handlungsrahmen für das Projekt Internationales Kompetenzzentrum Naturschutz. Die Studie wird verschiedene Schwerpunkte des Projektes näher definieren und vor allem die Grundlage für die inhaltliche und strukturelle Ganzheitlichkeit der Einrichtung darstellen. Es soll eine Klärung der zukünftigen besucherrelevanten Tätigkeitsfelder erfolgen sowie der daraus resultierende Maßnahmenkatalog bezüglich Organisation, Personalbedarf, Marketing, etc. erstellt werden. Ziel ist, ein grenzüberschreitendes regionales Leitprojekt zu entwickeln.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenKerngedanke der Studie ist, die Entwicklungsstrategien gemeinsam mit den regionalen Projektträgern zu erarbeiten, um so eine intensive Auseinandersetzung der Betroffenen mit den unterschiedlichen Aspekten der eigenen Entwicklung zu erreichen, potentielle Projektpartner zu aktivieren, ein möglichst großes regionales Potential in den Entwicklungsprozess einzubinden und eine hohe Identifikation aller Beteiligten mit den erreichten Ergebnissen zu gewährleisten.
Die Machbarkeitstudie teilt sich in zwei Phasen ein. In der ersten Phase wurden in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Naturschutzzentrums und den Mitgliedern des dazu einberufenen Fachbeirates die grundlegenden Leitlinien und Zielsetzungen in Form einer Grundsatzstrategie erarbeitet. Dazu gehört die Abklärung der von unterschiedlichen Umwelten gestellten Erwartungen, die Erarbeitung von marktrelevanten Alleinstellungsmerkmalen des Naturschutzzentrums sowie die Definition der Zielgruppen.
In der zweiten Projektphase wurde ein Betreiberkonzept für ein zukunftsweisendes und besucherorientiertes Internationales Kompetenzzentrum entwickelt. Dabei wurden zunächst die Nutzungsvarianten für die zukünftige Einrichtung festgelegt und eine optimierte Träger- und Organisationsstruktur entwickelt.
Basierend auf der erarbeiteten Positionierung und Angebotskonzeption sowie dem optimierten Organisationsmodell wurden betriebswirtschaftlichen Berechnungen durchgeführt, diese geben einen guten Auf-schluss über die voraussichtlichen finanziellen Rahmenbedingungen des geplanten Projektes.


Ergebnisse und Diskussion

Das Naturschutzzentrum Schloss Niederspree hebt sich vor allem durch die sehr abgeschiedene, ruhige Lage, durch seine Nähe zu Polen sowie durch seine charakteristischen landschaftlichen und naturräumlichen Gegebenheiten hervor.
Die Existenz und Kooperation von Trägerverein Naturschutzzentrum Niederspree e. V., Förderverein und Zweckverband Naturschutzregion Neiße bietet ein fachliches und organisatorisches Fundament für das Internationale Naturschutzzentrum. Von Beginn an sollten mögliche Kooperationspartner gesucht werden.
Übernachtungsmöglichkeiten: Kapazität für ca. 20- 30 Personen. Tagungsgäste können durch ein außergewöhnliches Angebot mit einem hohen Grad an Spezialisierung intensiv betreut werden.
Schwerpunktthemen:
- Konfliktlösung, Konfliktmoderation, Naturerfahrung, interdisziplinäre Zukunftsentwicklung
- Biodiversität, FFH- Richtlinie, nachhaltiger Naturschutz
- Bereich Naturschutz: naturräumliche Besonderheiten: Teiche, Braunkohlefolge, Flora u. Fauna (z. B. Wölfe, Rauhfußhühner) und grenzüberschreitender Naturschutz insbes. in Kooperation mit Polen.
Haupt-Zielgruppen:
a) Fachpublikum zur intensiven fachlichen Betreuung
b) Fachpublikum aus Kooperationsveranstaltungen
c) Schüler
d) Tagesbesucher (Nebenzielgruppe)
Geeignete Organisationsform: Beibehaltung der bisherigen Vereinsstruktur inklusive Förderverein. Ziel ist es, eine moderne Tagungsstätte mit einfachen Zimmern mit Dusche und WC, sowie Internetzugang, gut ausgestalteten Tagungs- und Seminarräumen sowie ansprechenden inspirierenden Aufenthaltsmöglichkeiten zu entwickeln.
Dabei soll eine kontinuierliche hochwertige Verpflegung der Tagungsgäste im Haus ermöglicht werden.
Zeitplan: (Nachtrag: Auf Grund der Ges.-Zeitverschiebung ist ein Projektablauf 2004/2005 realistischer.)
Jahr 2003/2004
Feb/April/Juni/Aug/Okt./Dez.
Genehmigung/Bauphase
Normaler Saisonbetrieb
Start neuer Tagungsbetrieb
Der Zeitraum von etwa anderthalb Jahren (Januar 2003 bis Mai 2004), d. h. während der Planungs- und Bauphase bis zur endgültigen Eröffnung wird intensiv als Pre-Openingphase genutzt.
Aus der Planung der Architekten ergibt sich eine Investitionssumme von ca. 2,1 Mio. Euro für die Umgestaltung des Schlosses Niederspree und der Außenanlagen.
Wirtschaftlichkeit: ist von einer Reihe von Faktoren abhängig, in der Studie wurde von Richtwerten ausgegangen, die realistisch erscheinen. Bei entsprechendem Management und Unterstützung der Kooperationspartner ist der Betrieb der Einrichtung auch langfristig wirtschaftlich möglich.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Nach Vorliegen der Machbarkeitsstudie wurde diese bisher im Vorstand und in der Mitgliederversammlung des Trägervereins sowie in Auszügen im Kreisausschuss vorgestellt und diskutiert. Weitere Vorstel-lungen sind in den Ausschüssen des Landkreises und dem Kreistag selbst geplant. Mit der Sächsischen Landesstiftung für Natur und Umwelt wird über die Ergebnisse der Studie und die weitere Verfahrensweise eingehend beraten.


Fazit

Mit der Entwicklung zum Internationalen Naturschutzzentrum ist eine neue inhaltliche Ausrichtung vorgesehen. Hauptanliegen des entstehenden Bildungszentrums ist es, bei einer breiten Schicht an Interessierten ein neues Verständnis für den Naturschutz zu vermitteln. Es geht darum, immer wieder entstehende Konflikte langfristig und nachhaltig zu reduzieren. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf dem Thema Naturschutz.
Das innovative Angebot des zukünftigen Internationalen Naturschutzzentrums Schloss Niederspree ergänzt in idealer Weise das bisherige Bildungsangebot in Sachsen, und durch die Entwicklung von modernen Konfliktlösungsstrategien kann sich das Naturschutzzentrum zu einem unerlässlichen Partner der interdisziplinären Naturschutzarbeit in Deutschland entwickeln.
Der Erfolg der Einrichtung ist in großem Maße abhängig von der Unterstützung der Kooperationspartner in Sachsen - Landkreis, Sächsische Stiftung Natur und Umwelt sowie Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft.
Somit sollte die in der Studie dargestellte Vorgehensweise für eine entsprechende Antragstellung zum Projekt Internationales Naturschutzzentrum Niederspree genutzt werden.

Übersicht

Fördersumme

51.006,00 €

Förderzeitraum

02.01.2002 - 31.12.2002

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation