Projekt 19448/01

Durchführung des Vorhabens Optimierung projektbezogener deutsch-tschechischer Umweltkommunikation im Zuge des EU-Beitritts der tschechischen Republik

Projektträger

Hochschule Zittau/GörlitzFakultät: Naturwissenschaften
Theodor-Körner-Allee 16
02763 Zittau
Telefon: 03583/ 61-1448

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Tschechische Republik wird voraussichtlich im Jahr 2003 Mitglied der Europäischen Union werden. Bei der Umsetzung der EU-Gesetze in die Praxis sowie die Eingliederung Tschechiens in die freiwilligen Systeme im Umwelt- und Naturschutz wird die Unterstützung der Nachbarn benötigt. Das Vorhaben hat das Ziel die regionale Zusammenarbeit zwischen Tschechien und Deutschland zu verbessern, vorhandene Entwicklungspotentiale zu nutzen und gemeinsame Projekte zur Verbesserung der Umweltsituation zu initiieren. Unter Einbeziehung nichtstaatlicher, staatlicher und neu aufgebauter regionaler Institutionen gilt es neue Wege in der Umweltkommunikation zu finden und gemeinsame innovative umweltentlastende Projekte vorzubereiten und durchzuführen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenFolgende Arbeitsschritte werden im Projekt vorgesehen: Organisation und Durchführung von themenorientierten Arbeitstreffen von Vertretern unterschiedlicher Gesellschafts- und Interessensgruppen, Unterstützung tschechischer Institutionen bei der Kontaktaufnahme zu deutschen Umweltorganisationen und Fachbehörden, Unterstützung bei der finanztechnischen Bearbeitung geförderter Projekte, Organisation von deutsch-tschechischen Workshops, Exkursionen, bilateralen Austauschen etc. sowie Medienarbeit, Know-how-Transfer und Innovationsvermittlung zu innovativen Lösungen, Technologien sowie neuen Forschungsergebnissen. Als erster Schritt werden zur Optimierung der gegenseitigen Kooperation deutsch-tschechische Workshops in Zusammenarbeit mit erfahrenen Fachleuten und anerkannten Organisationen beider Länder durchgeführt. Die Qualifizierung zahlreicher bisher entwickelter Projektideen bildet einen Schwerpunkt.
Die Euroregion Nisa spielt aufgrund der bestehenden Kontakte zu vielen umwelt- und naturschutzorientierten Institutionen und Vereinen Tschechiens und Deutschlands eine große Rolle im Projekt. Eine wichtige Beratungsstelle für die EU-Problematik sowie EU-Programme und für den Erfahrungs- und Know-Transfer im Bereich der Zusammenarbeit Polen-Tschechien sowie Slowakei-Tschechien ist der Kooperationspartner Agentur für Regionalentwicklung GmbH in Liberec.


Ergebnisse und Diskussion

Organisation von deutsch-tschechischen Workshops
Im Rahmen des Projektes wurden 14 deutsch-tschechische Workshops zu folgenden Themen durchgeführt: Umweltprobleme im Bereich der Abfallwirtschaft und Altlasten, Nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum, Modellentwicklung der Gemeinden, Umweltbildung in den Kindereinrichtungen, Entwicklung der Wassergüte und Ichtyozönose in der Lausitzer Neisse, Nachhaltige Energiekonzeption für die Mikroregionen, Umweltfreundliche Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismusentwicklung, Rolle der nicht-staatlichen Organisationen, Tourismusentwicklung in strukturschwachen Regionen, Nutzung der Biomasse, Stadtentwicklung im Einlang mit den Interessen der Bürger, Neophyten und Wasserrahmenrichtlinie. An den Workshops nahmen insgesamt 560 Vertreter der Fachbehörden, Kommunen und Vereine teil. Ausgehend von der entwickelten Zusammenarbeit mit der regionalen Selbstverwaltung - Liberecer Kraj wurde im Jahr 2003 der Umwelttag für Kinder Spielen mit der Natur organisiert.
Organisation und Durchführung der themenorientierten Arbeitstreffen
Die themenorientierten Arbeitstreffen wurden zu konkreten Vorhaben im Laufe des Projektes in den Jahren 2002 und 2003 durchgeführt. Es handelte sich um folgende Vorhaben:
- Umweltbildung im Isergebirge - Durchführung der Umweltbildungsprogramme für die Öffentlichkeit,
- Umweltbildung im Lausitzer Gebirge - Herausgabe des Landschaftsführers,
- Erarbeitung der Studie zur Beschilderung der multifunktionellen touristischen Magistrale in der Euroregion Neiße,
- Moderationsprozess zur Ausweisung des Naturparks Zittauer Gebirge,
- Städtische Kinder - Umwelt und Natur,
- Schulpartnerschaften,
- Kirchen für die Zukunft - 50 Solardächer,
- Nachhaltige Schulen,
- Umweltkommunikation in großflächigen Naturschutzgebieten,
- Restaurierung der Wandmalereien in der Barbara-Kapelle an der Burg Grabstejn.
Weiterhin wurden Arbeitstreffen in der Vorbereitungsphase zu jedem Workshop organisiert.
Finanztechnische Bearbeitung geförderter Projekte
Die Beratung und Unterstützung der Projektträger und Projektpartner im finanztechnischen Bereich erfolgte insbesondere bei folgenden geförderten Projekten:
- Aufbau des kirchlichen Demonstrationszentrums zur Nutzung erneuerbarer Energieressourcen,
- Neue Wege in der Umweltbildung - Herausgabe populär-wissenschaftlicher Publikationen,
- Restaurierung der Wandmalereien in der Barbara-Kapelle an der Burg Grabstejn.
Aufbau der Netzwerke
Im Rahmen des Projektes wurde ein Netzwerk im Bereich des grenzüberschreitenden Naturschutzes im Lausitzer und Zittauer Gebirge mit folgenden Partnern aufgebaut:
Verwaltung des Landschaftsschutzgebietes Lausitzer Gebirge, Landratsamt Löbau-Zittau, Umweltfachamt Bautzen, Naturschutzzentrum Zittauer Gebirge, Naturschutzzentrum Oberlausitzer Bergland Neukirch, Naturschutzstation Neschwitz, Verein von Freunden des Lausitzer Gebirges und Kommunen im Interessensgebiet.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation des Projektes erfolgte im Rahmen der durchgeführten Workshops. Die Zwischenergebnisse wurden in den Jahresberichten der Euroregion Neiße auf tschechischer Seite veröffentlicht. Bei der finanztechnischen Beratung zu geförderten Projekten wurde auch die Öffentlichkeitsarbeit überprüft und auf die Präsentation der Projektergebnisse hingewiesen.


Fazit

Das Vorhaben wurde in der Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren aus Deutschland und Tschechien durchgeführt. Bei der Auswahl der Themen für die Workshops wurde der Bedarf in der Region berücksichtigt und insbesondere beispielhafte Lösungen und Modellprojekte präsentiert. Auf diese Weise wurde der Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Entscheidungsträgern und Fachleuten auf der deutsch-tschechischen Ebene intensiviert. An den 14 Workshops nahmen rund 600 Fachleute teil, am Umwelttag für Kinder rund 600 Teilnehmer.
Im Laufe des Vorhabens kamen keine hemmende Umstände vor, besonders förderlich war die Kooperation mit den lokalen und regionalen Akteuren.
Im Rahmen des Vorhabens wurden 10 neue deutsch-tschechische Umweltprojekte vorbereitet.

Übersicht

Fördersumme

96.889,81 €

Förderzeitraum

25.09.2001 - 31.12.2003

Internet

www.hszg.de

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Umweltkommunikation