Projekt 19414/01

Netzwerk Emissionshandel – Einführung eines branchenübergreifenden Emissionsrechtehandel in Niedersachsen

Projektträger

Dienstleistungsgesellschaft derNiedersächsischen Wirtschaft mbH
Schiffgraben 36
30175 Hannover
Telefon: 0511/8505-342

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Projekts war die Erzielung einer Breitenwirkung zur Vorbereitung der Industrie durch Bündelung, Fortentwicklung, Konkretisierung der im Rahmen bereits abgelaufener Pilotprojekte gewonnenen Erkenntnisse, sowie deren Kommunikation, um so den politischen Prozess zur Ausgestaltung des Handelssystems in Deutschland konstruktiv mitzugestalten. Ferner sollten mit den beteiligten Unternehmen konkrete, praxisnahe, fortschreibungsfähige Instrumente entwickelt werden, welche sie in die Lage versetzen, den Emissionshandel den EU-Vorgaben anzugehen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt war in verschiedene Module untergliedert, die zeitlich versetzt in Abhängigkeit der politischen Entwicklung des Systems anliefen und auch inhaltlich den Marktveränderungen angepasst wurden.
Modul 1: Vernetzung
· Kooperation mit anderen Verbänden und Institutionen
· Internetportal· Positionspapiere und Fragenkataloge
Modul 2: Entwicklung von Carbon Management Werkzeugen, Checklisten und Leitfäden
· Leitfäden und Marktanalysen
· Software (Carbon Management System)
Modul 3: Anwendung von Carbon Management Werkzeugen
· Vorgehensweise· Identifizierte Maßnahmen zur Emissionsminderung, Umsetzung der identifizierten Maßnahmen
· Leitfaden Maßnahmen zur CO2-Emissionsminderung im Emissionshandel
Modul 4: Kommunikation
· Broschüren, E-Mail-Newsletter / Mailings
· Informationsveranstaltungen
· Arbeitsgruppen
Modul 5: Poolingkonzepte und Handelslösungen für den Mittelstand
· Leitfaden Zertifikatehandel/Veranstaltung Zertifikatehandel
· Marktübersicht
Die Ziele des Projekts wurden mit verschiedenen Methoden erreicht:
· Arbeitsgruppen mit Unternehmen verschiedener Branchen, Behördenvertretern und Experten
· Internetplattform· Workshops/Infoveranstaltungen
· Newsletter sowie Leitfäden und Arbeitspapiere


Ergebnisse und Diskussion

Das Projekt hat mit seiner Arbeit eine breite Öffentlichkeit und hohes Renommee erreicht und stand stets für Qualität und Praxisnähe und wurde als neutraler Ansprechpartner und Vermittler zwischen Politik und Unternehmen genutzt, der frei von Lobbyarbeit war.
In Zahlen gesprochen wurden während der Projektlaufzeit rund 200 Unternehmen durch Workshops, Informationsveranstaltungen und Arbeitsgruppen direkt unterstützt. Darüber hinaus wurden sieben Leitfäden sowie mehrere Arbeitspapiere, Marktübersichten und sonstige Informationsmaterialien erstellt. Sämtliche Ergebnisse wurden über ein Internetportal (www.co2ncept.net) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Internetplattform fand regen Anspruch, der sich in 180.640 Zugegriffen auf die Seite widerspiegelt. Die durchschnittliche Zugriffszahl pro Woche liegt bei 1.770. Dabei wurde von mindestens 441 Rechnern auf die Seite zugegriffen. Die zur auf der Seite bereitgestellten Materialien wurden viel genutzt was in einer gesamten Downloadmenge von rund 9,3 Gigabyte resultiert.
Die Liste der Emailempfänger wuchs im Laufe der Projektzeit auf 276 an und beinhaltete sogar internationale Empfänger.
Über die eigentliche Inhalte hinaus wurden weiterführende Fragestellungen erarbeitet, um die sich aus dem Projekt für die Zukunft ergebenden Anregungen und Fragestellungen aufzuzeigen. Dazu gehörte im Einzelnen:
· Weiterentwicklung/Anpassung des Leitfadens Zertifikatehandel
· Weiterführung von Arbeitsgruppen
· Gemeinschaftliche Lösungen
· Projektbasierte Mechanismen
· Empfehlungen aus der Praxis


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Ergebnisse aus dem Projekt wurden Anschnittsweise in öffentlichen Veranstaltungen und Präsentationen vorgestellt und für die Allgemeinheit auf der Projekteigenen Internetplattform www.co2ncept.net zur Verfügung gestellt und über einen elektronischen Newsletter bundesweit verbreitet. Darüber hinaus wurden zu Beginn des Projekts Broschüren und Flyer zur Kommunikation des Projekts erstellt. Zum Abschluss des Projekts wurde ein Hochglanzleitfaden erstellt, der über die Landesverbände deutschlandweit den Unternehmen kostenlos zur Verfügung gestellt wurde.


Fazit

Zur abschließenden Bewertung eines derartigen Förderprojekts lassen sich folgendeallgemeingültige Effekte nennen:
· Das Projekt hat Kapazitäten und Know-how im Mittelstand aufgebaut.
· Es vereinfachte für Unternehmen den Umgang mit neuen Instrumenten.
· Es bot Unternehmen das Forum, außerhalb von Lobbygruppen konstruktive Kritik, Informationen, Probleme und Fragen an die Politik zu richten.· Es förderte die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen.
· Es bot der Politik die Möglichkeit, konkretes Feedback aus dem Mittelstand zu erhalten.
· Insgesamt konnten die zuständigen Behörden das neue umweltpolitische Instrument Emissionshandel insbesondere in Niedersachsen effizienter einführen.
Im Gesamtbild zeigt sich eine positive Erscheinung des Projekts. Die erarbeiteten Inhalte sind über die Projektlaufzeit hinaus hilfreich und die Wirtschaft wurde entlastet. Um einen Eindruck über den Nutzen des Projekts zu erlangen, wurde im August 2004 eine Umfrage unter den betroffenen Unternehmen in Niedersachsen vorgenommen. Dabei haben knapp 80% der Befragten geantwortet, dass das Projekt co2ncept ihnen weitergeholfen hat.
Das Projekt hat nicht zuletzt auch einen direkten Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen geleistet: Im Modul Anwendung von Carbon Management Werkzeugen wurden konkrete Projekte zur Emissionsminderung identifiziert, bewertet und angestoßen. Es ist damit zu rechnen, dass die beteiligten Unternehmen 15% bis 20% ihrer Emissionen einsparen werden. Den Anstoß hierzu lieferte unter anderem das Förderprojekt. Das Projektteam sowie die Projektbeteiligten können daher die Durchführung von ähnlichen Projekten in der Zukunft sehr empfehlen.

Übersicht

Fördersumme

600.000,00 €

Förderzeitraum

25.03.2003 - 25.03.2005

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik