Projekt 19355/01

Aufbau des Netzwerkes Umweltbildung Sachsen (NUS)

ProjekttrÀger

SĂ€chsische Landesstiftung Natur und Umwelt
NeustÀdter Markt 19 (Blockhaus)
01097 Dresden
Telefon: 0351/4872309

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungsprozesse stellen die Umweltbildung vor neue Herausforderungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Im Freistaat Sachsen gibt es derzeit etwa 100 außerschulische Umweltbildungseinrichtungen in verschiedener TrĂ€gerschaft. Nicht alle Einrichtungen entsprechen den aktuellen Anforderungen an die Umweltbildung. Das Vorhaben dient dem Ziel, ein Netz-werk Umweltbildung in Sachsen aufzubauen, das die spezifischen Kompetenzen der Einzeleinrichtungen stĂ€rkt und ihren Beitrag im ĂŒbergeordneten Netz definieren soll. Damit sollen begrenzte Ressourcen effizienter eingesetzt und Synergieeffekte erzielt werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenSinn des Netzwerkes ist es, selbstorganisierende Strukturen zu etablieren, von denen alle Netzwerkpartner partizipieren können. Dazu sind im ersten Arbeitsschritt gemeinsame Ziele zu definieren sowie Möglichkeiten zu erarbeiten, wie diese mit Hilfe des Netzwerkes optimaler umgesetzt werden können. Zum Aufbau des Netzwerkes ist es erforderlich, ein Kernnetz kompetenter Netzwerkpartner in verschiedenen Regionen Sachsens aufzubauen, der weitere Einrichtungen in der jeweiligen Region vernetzt. Ausgehend von der Analyse der derzeitigen Umweltbildungsmaßnahmen in Sachsen, sollen die Angebote der einzelnen Einrichtungen aufeinander abgestimmt, einrichtungsspezifisch weiterentwickelt und interdisziplinĂ€r zu einem komplexen modularen Bildungsangebot verknĂŒpft werden. Zur Organisation von Expertenaustausch wird ein Referentenpool zusammengestellt. Gemeinsam mit den Partnern werden QualitĂ€tsstandards entwickelt und aktuelle umweltdidaktische und -methodische Elemente eingefĂŒhrt. Dazu wird eine Fortbildung zur Weiterentwicklung der kommunikativen, sozialen, methodischen und persönlichen Kompetenzen entwickelt und durchgefĂŒhrt. Ein abgestimmter Angebotskatalog des Netzwerkes mit Referentenpool wird im Internet veröffentlicht. Modellprojekte wĂ€hrend der Projektlaufzeit sollen zeigen, wie die Wirksamkeit der Umweltbildung und die Optimierung von Ressourcen ĂŒber das Netzwerk verbessert werden können. Die Service- und Beratungsstelle wird dabei die o.g. Maßnahmen organisieren, koordinieren und in EinzelfĂ€llen durchfĂŒhren, als Ansprechpartner und Anlaufstelle fĂŒr das Netzwerk zur VerfĂŒgung stehen, Erfahrungsaustausch zwischen den Partnern organisieren und die Interessen des Netzwerkes nach außen hin vertreten.


Ergebnisse und Diskussion

Mit Projektbeginn wurde die Service- und Koordinierungsstelle des Netzwerkes Umweltbildung Sachsen bei der SĂ€chsischen Landesstiftung Natur und Umwelt eingerichtet. Durch die Service- und Koordinierungsstelle wurde eine erste Konzeption zum Aufbau des Netzwerkes entwickelt, welches den Umweltbildungseinrichtungen am 29.04.02 zur Auftaktveranstaltung in Dresden vorgestellt wurde. Die Konzeption wurde durch die Teilnehmer mehrheitlich begrĂŒĂŸt und bis zur ersten Vollversammlung am 17.06.02 in Dresden weiterentwickelt. Die Konzeption ging davon aus, dass Sachsen in 5 Regionen eingeteilt wurde. In jeder Region ĂŒbernimmt eine Umweltbildungseinrichtungen die Funktion des Regionalzentrums, vernetzt die Umweltbildungseinrichtungen der Region und bringt deren Interessen in das Netzwerk ein. Die 5 Regionalzentren und weitere sachsenweit agierende Umweltbildungseinrichtungen bilden gemeinsam den Netzwerk-Rat als oberstes Gremium des Netzwerkes Umweltbildung Sachsen. Der Netzwerk-Rat und die Regionalzentren wurden auf der ersten Vollversammlung durch die Teilnehmer gewĂ€hlt. Damit war die GrĂŒndung des Netzwerkes vollzogen. Seit dieser Zeit gibt es regelmĂ€ĂŸig Regionaltreffen, wo sich die Einrichtungen der einzelnen Regionen zu aktuellen Problemen austauschen, gemeinsame Projekte entwickeln und das Netzwerk weiterentwickeln. So wurde ein Positionspapier entwickelt, das den Begriff Umweltbildung als Arbeitsgegenstand des Netzwerkes definiert und Leitlinien fĂŒr die Umweltbildung im Freistaat Sachsen festlegt. Zur zweiten Sitzung des Netzwerk-Rates am 27.11.03 wurde die gemeinsam erarbeitete vorlĂ€ufige GeschĂ€ftsordnung beschlossen. Damit waren die wichtigsten Arbeitsgrundlagen fĂŒr das Netzwerk geschaffen.
Auf der Basis einer Befragung der Umweltbildungseinrichtungen und neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse wurde der Katalog Umweltbildung Sachsen entwickelt, in den sich jedes Bildungsangebot einordnen kann. Er ist die wichtigste Grundlage fĂŒr eine nutzerfreundliche und Serviceorientierte InternetprĂ€senz, welche in zwei Schritten unter www.umweltbildung-sachsen.de aufgebaut wurde. Durch die Zuordnung der Angebote der sich in der InternetprĂ€senz prĂ€sentierenden Umweltbildungseinrichtungen entsprechend den Katalogkriterien ist es nun dem Nutzer möglich, Umweltbildungsangebote nach Ort, Zeit, Thema, Zielgruppe und Veranstaltungsart auszuwĂ€hlen. DarĂŒber hinaus bietet die InternetprĂ€senz Informationen zum Netzwerk allgemein und einen umfangreichen Servicebereich fĂŒr Umweltbildner mit Referentenpool, GeschĂ€ftspartnern, Literaturempfehlungen, Arbeitshilfen, Ausstellungen zum Verleih sowie Netzwerkinfos und Neuigkeiten. Bis heute prĂ€sentieren sich ca. 45 Umweltbildungseinrichtungen mit ihren Angeboten. Ca. 190 Umweltbildungseinrichtungen und UmweltpĂ€dagogen sind der Service- und Koordinierungsstelle bekannt und haben am Aufbau des Netzwerkes mitgewirkt. Die InternetprĂ€senz ist zugleich wichtigstes Mittel fĂŒr Öffentlichkeitsarbeit und fĂŒr die Kommunikation im Netzwerk.
Im Projektzeitraum wurden zahlreiche Weiterbildungsveranstaltungen zur Qualifizierung der Umweltbildner durchgefĂŒhrt. Zu nennen ist hier der Lehrgang Handlungskompetenzen fĂŒr den Umweltschutz mit 8 Bausteinen zu je 3,5 Tagen, zwei mehrtĂ€gige Seminare zum Thema Grundlagen der Umweltbildung, zwei Bausteine des Lehrgangs ProfessionalitĂ€t in der Umweltbildung u. a. Die Weiterbildungen haben geholfen, die QualitĂ€t der Umweltbildung zu erhöhen und wurden fĂŒr den Aufbau des Netzwerkes genutzt.


Öffentlichkeitsarbeit und PrĂ€sentation

Das Netzwerk hat sich erstmals der Öffentlichkeit zum 3. SĂ€chsischen Umweltbildungstag im World Trade Center Dresden prĂ€sentiert. 40 Umweltbildungseinrichtungen prĂ€sentierten sich selbst und die Partner der Region, die selbst nicht teilnehmen konnten. Erstmals war es dem Besucher möglich, sich einen GesamtĂŒberblick ĂŒber die Umweltbildung im Freistaat Sachsen zu holen. Zur PrĂ€sentation des Netzwerkes wurden FaltblĂ€tter und eine 7-teilige Ausstellung entwickelt. ZusĂ€tzlich prĂ€sentierten die Regionalzentren ihre Region. Eine weitere wichtige Grundlage fĂŒr Öffentlichkeitsarbeit wurde mit dem Aufbau der InternetprĂ€senz gelegt.


Fazit

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es gelungen ist, das Netzwerk in Sachsen aufzubauen und bekannt zu machen. Die Zusammenarbeit der Umweltbildungseinrichtungen wurde auf eine qua-litativ höhere Stufe gestellt, erste gemeinsame Aktionen und Projekte entwickelt und durchgefĂŒhrt, erste Schritte zur Ressourcenoptimierung und QualitĂ€tsentwicklung erfolgreich gegangen.

Übersicht

Fördersumme

101.747,08 €

Förderzeitraum

24.10.2001 - 31.01.2004

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation