Projekt 19243/01

Umweltbildungsinitiative und Wettbewerb Lebendige Elbe

Projektträger

Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)
Hackescher Markt 4
10178 Berlin
Telefon: +49 30 2400867 0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Elbe hat eine ganz besondere Geschichte: Über Jahrhunderte war sie eine wichtige Lebensader in Europa, eine Handelsstraße zwischen Ost und West, an der blühende Städte und zahlreiche kulturelle Denkmäler entstanden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Elbe Grenzfluss, sie trennte Ost von West, geographisch und politisch.
Dieser politischen Tatsache ist es zu verdanken, dass die Elbe nicht ausgebaut wurde zu einem Handels- und Touristenzentrum, sondern dass der Fluss seine einzigartige Landschaft bewahren konnte. Es gilt nun, den Menschen die Elbe wieder näher zu bringen, Konflikte abzubauen, die Vergangenheit aufzuarbeiten und zukunftsorientierte Konzepte zu entwickeln, d. h. den Fluss als kulturelles und ökologisches Juwel wieder in den Mittelpunkt und in das Bewusstsein der Menschen zu bringen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methodena.) Kunstwettbewerb
Die Deutsche Umwelthilfe plant durch eine Umweltbildungsinitiative, die Menschen im Einzugsgebiet der Elbe auf den besonderen ökologischen Wert wie auch auf die nachhaltigen Nutzungsmöglichkeiten durch jeden Einzelnen hinzuweisen. Dadurch soll ein breites Verständnis für den Schutz der Elbe erreicht werden. In Form eines Wettbewerbs, der sich an deutsche und tschechische Schüler richtet, soll schließlich über die künstlerische Behandlung des Begriffs Lebendige Elbe eine intensive Beschäftigung mit den derzeitigen Belastungen der Elbe wie auch ihrer Zukunftsvisionen erfolgen.
b.) Quellwasseraktion
Parallel zu dem für den 14. Juli 2002 geplanten Ersten Internationalen Elbe-Badetag sollen dezentrale Quellwasseraktionen mit Schulklassen und Jugendorganisationen von Verbänden durchgeführt werden. Um den regionalen Bezug herzustellen, soll an jedem der voraussichtlich 20-30 Veranstaltungsorte eine Erlebbarkeit der Wasserverschlechterung von der Quelle der Elbe/Labe sowie ihrer Zuflüsse dargestellt werden. Hierzu sollen die Jugendlichen von jedem Elbezufluss in ihrem Wirkungsbereich Wasser-proben (jeweils Quelle, Mittellauf und Einfluss in die Elbe) entnehmen und in großen Glaskaraffen präsentieren.


Ergebnisse und Diskussion

Der geplante Wettbewerb ermöglicht es, durch eine breite Kommunizierung Bevölkerungsgruppen und -schichten anzusprechen, die mit der klassischen Form von Öffentlichkeitsarbeit im Naturschutz kaum erreicht werden können.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Über die Medien werden die Schulen im Einzugsgebiet der Elbe (inklusive Tschechien) dazu aufgerufen, zum Thema Die Elbe als Kunstwerk - Alltag, Kunst und Kultur an unserem Fluss Arbeiten einzureichen. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden in verschiedenen Kategorien (Wort, Lyrik, Zeichnungen/Aquarelle und Skulpturen) prämiert.
Die Einsendung der Werke erfolgt an die Deutsche Umwelthilfe, die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine prominent besetzte Jury. Die besten Einsendungen in den verschiedenen Kategorien werden im Rahmen einer Ausstellung im Foyer des Verlagshauses Gruner + Jahr präsentiert. Die Ausstellung soll nach Abschluss einer vierwöchigen Verweildauer Schulen und anderen Einrichtungen im Wassereinzugsgebiet der Elbe als Wanderausstellung zur Verfügung gestellt werden.
Alle prämierten Wettbewerbseinsendungen werden zudem im Internet präsentiert.
Als Partner des Vorhabens konnte die Deutsche Umwelthilfe bereits das Medien- und Verlagshaus Gruner + Jahr für die Aktion gewinnen. Durch deren Publikationen ist eine breite Streuung des Vorhabens und Öffentlichkeitswirksamkeit gegeben. Zudem ist eine weite Verbreitung von Wettbewerb und Aktion durch den neu gewonnenen Medienpartner NDR sichergestellt.


Fazit

Das Projekt Umweltbildungsinitiative und Wettbewerb Lebendige Elbe ermöglichte es, durch eine breite Kommunizierung der Projektziele Bevölkerungsgruppen und -schichten anzusprechen, die mit der klassischen Form von Öffentlichkeitsarbeit im Naturschutz kaum erreicht werden konnten. Die Integration einer Vielzahl von Interessensgruppierungen ist gelungen.
Die Beteiligung vieler unterschiedlicher Verbände an beiden Projekten (Sport-, Traditions-, Kunst- und Kulturvereinigungen) zeigte, dass eine enge Verflechtung mit den Interessen des Natur- und Umweltschutzes besteht, sobald lokale bzw. regionale Interessen vorhanden sind. Es gilt, diese Synergieeffekte weiter zu nutzen und auszubauen.
Die Menschen an der Elbe sind stolz auf ihre Region. Von besonderer Bedeutung war, dass die beiden Projektelemente durch die Jahrhundertflut getrennt waren. Man hätte vermuten können, dass sich dies erheblich in der Resonanz bzw. Darstellung der Projektergebnisse niederschlägt. Es war erstaunlich, dass sich keine Einsendung des Kunstwettbewerbs mit der Flutkatastrophe beschäftige. Dies zeigt, dass die Menschen an der Elbe tatsächlich wieder nach vorne blicken und nicht über die schrecklichen Ereig-nisse nachdenken wollen.
Eines der nächsten, noch höher gesteckten Ziele der Deutschen Umwelthilfe ist die Anerkennung von Teilen der Elbe als Weltkulturlandschaft durch die UNESCO, welches bis zum Jahr 2006 erreicht werden soll. Die Unterstützung der Bevölkerung der Elbregion ist jetzt schon gewiss.
Im Rahmen des Projektes Lebendige Elbe wird die Deutsche Umwelthilfe im Jahr 2004 Privatpersonen, Verbände, Kommunen und Landesvertretungen dazu aufrufen, die an der Elbe bestehenden einzigartigen, vielleicht von universeller Bedeutung existierenden Gebiete und kulturellen Stätten in einem Wettbewerb der Regionen zu präsentieren.

Übersicht

Fördersumme

113.968,00 €

Förderzeitraum

01.01.2002 - 31.08.2003

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Naturschutz
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik