Projekt 18320/01

Modellvorhaben: Optimierung und Erprobung dauerhafter Gipsmörtel für die Instandsetzung umweltgeschädigter national wertvoller Kulturgüter u. a. am Beispiel des Klosters Walkenried

Projektträger

Norddeutsches Zentrum für Materialkundevon Kulturgut (ZMK) e. V.c/o Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege
Scharnhorststr. 1
30175 Hannover
Telefon: 0511/279008-34

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Zahlreiche historische Bauwerke sind mit Gipsmörtel und anderen gipshaltigen Materialien im Außenbereich errichtet worden. Materialverträgliche und gleichzeitig dauerhafte Materialien für die Instandsetzung sind bis heute auf dem Markt sehr selten, nicht hinreichend erprobt und deshalb kaum akzeptiert.
Ziel
Die besten Ergebnisse der bisherigen Labor-Entwicklungen wurden systematisch mit den Anforderungen, die historische Gebäude an den Werkstoff Mörtel stellen, konfrontiert. Sie wurden entsprechend angepasst und weiterentwickelt, so dass jetzt alle technischen und organisatorischen Voraussetzungen für die marktreife Produktion erfüllt sind. Das im Projekt entwickelte Material steht jetzt für die Sanierung histori-scher Bauwerke mit kompatiblen, den historischen Mörteln angepassten Materialien zur Verfügung.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIn einem ersten Arbeitsschritt wurden baustoffkundliche Untersuchungen an den Modellobjekten durchgeführt, d. h. an den historischen Gebäuden wie der Petri-Kirche in Bosau, der Johanneskirche in Katlenburg, am Kloster Walkenried u. a. Die baustoffkundlichen Untersuchungen umfassten dabei mineralogische und kristallographische Untersuchungen; Gefüge-, Struktur- und Porositätsuntersuchungen; chemi-sche Analysen, Erfassung mechanischer und feuchtetechnischer Kennwerte.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Erfahrungen an den Modellobjekten wurden in mehreren Schritten in die Optimierung der Rezeptur umgesetzt und mündeten schließlich in der technischen Herstellung, Qualitätskontrolle und Markteinführung. Diese Aufgaben wurden in Zusammenarbeit mit Industriepart-nern (vor Allem die Firmen Tubag und Raddibin-Rethmann). Weitere Partner brachten praktisches Know-how im Umgang mit historischem gipshaltigem Mauerwerk und verschiedene Gipsmörtel für Vergleichszwecke ein.


Ergebnisse und Diskussion

Als Ergebnis liegen zwei im Projekt entwickelte Gips-Kalk-Mörtel für die Sanierung historischer unter Verwendung von Gipsmörtel errichteter Bauwerke mit kompatiblen, den historischen Mörteln angepassten Materialien vor. Für deren marktreife Produktion liegen jetzt alle technischen und organisatorischen Voraussetzungen vor.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Am 13.Juli 2005 fand die Tagung Optimierung und Erprobung dauerhafter Gipsmörtel für die Instandsetzung umweltgeschädigter national wertvoller Kulturgüter u. a. am Beispiel des Klosters Walkenried im Zentrum für Umwelt und Kommunikation in Osnabrück mit über 80 TeilnehmerInnen statt. Eine CD-ROM mit den Tagungsbeiträgen wurde gegen Entgelt allen Interessierten zur Verfügung gestellt. In Fachzeitschriften wurde in Kurzbeiträgen über die Projektergebnisse berichtet. Für ein erweitertes Publikumspektrum wie Denkmalpfleger, Architekten und Restauratoren sind Beiträge u. a. für die Zeitschrift Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen in Vorbereitung. In Vorträgen u. a. an der Universität Hannover werden die Projektergebnisse den Studierenden präsentiert.


Fazit

Die Optimierung und Erprobung dauerhafter Gipsmörtel für die Instandsetzung von mit Gipsmörtel errichteten umweltgeschädigten national wertvollen Kulturgütern wurde erfolgreich durchgeführt.

Übersicht

Fördersumme

408.294,18 €

Förderzeitraum

20.06.2001 - 20.06.2004

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Kulturgüter
Umwelttechnik