Projekt 17888/01

Innovationen in den Umweltwissenschaften – Evaluation und Erarbeitung einer Studie zur Weiterentwicklung umweltwissenschaftlicher Studienangebote an der Universität Lüneburg

Projektträger

Universität LüneburgInstitut für Umweltkommunikation
Scharnhorststr.1
21335 Lüneburg

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Vor dem Hintergrund der Entwicklung von umweltwissenschaftlichen Studienangeboten auf nationaler Ebene, der bisher gemachten Erfahrungen im Diplomstudiengang Umweltwissenschaften sowie der aktuellen Diskussion um Bachelor- und Masterstudienabschlüssen sollten die vorhandenen Studienangebote des Fachbereichs Umweltwissenschaften der Universität Lüneburg und die ins Auge gefassten Veränderungen und Erweiterungen auf den Prüfstand gestellt werden.
Das Ziel des Vorhabens bestand in der Erschließung und Benennung von Innovationspotenzialen zur Weiterentwicklung des vorhandenen Studienangebots. Konkret sollten aus der Evaluation Empfehlungen resultieren, die sich auf die inhaltliche Weiterentwicklung und Schwerpunktsetzung der Umweltwissenschaften, die personelle Ausstattung des Fachbereichs Umweltwissenschaften sowie dessen sächliche Ausstattung konzentrieren.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Evaluation wurde von fünf externen Wissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftlern (Peers) durchgeführt, die im Januar 2001 für eine Mitarbeit gewonnen werden konnten. Im Zeitraum von Februar bis April 2001 wurden von den Instituten des Fachbereichs Umweltwissenschaften Lehr- und Forschungsberichte erstellt, die in einem Selbstreport zusammengefasst wurden. Dieser Selbstreport wurde im Mai 2001 an die Peers verschickt. Die Peers haben den Fachbereich am 01.06.2001 und 07.12.2001 besucht und da-bei Gespräche mit der Hochschulleitung, dem Dekan, mit Mitgliedern der drei Institute des Fachbereichs, den Wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen und Mitarbeiter/innen des technischen und Verwaltungsdienstes sowie mit Vertretern der Studierenden geführt.
Um Informationen zur Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Diplomstudiengangs Umweltwissenschaften zu bekommen, wurde im Januar 2001 ein Fragebogen erstellt und an die Studierenden im ersten Semester ausgeteilt. Ende 2001 wurde eine Befragung der Absolventinnen und Absolventen der letzten Jahrgänge im Studiengang Umweltwissenschaften bzw. Angewandte Kulturwissenschaften - Bereich Ökologie/Naturwissenschaften vorbereitet und im Januar 2002 an 202 AbsolventInnen verschickt.
Der Schlussbericht der Peers ist dem Fachbereich Mitte Mai 2002 zugegangen. Die Evaluation des Fachbereichs Umweltwissenschaften wird im Rahmen einer Tagung am 08.07.2002 abgeschlossen.


Ergebnisse und Diskussion

Die Gutachter sind der Auffassung, dass der Studiengang sich prinzipiell bewährt hat und - auch ungeachtet möglicher Weiter- oder Parallelentwicklungen von Bachelor- und Masterstudienangeboten - es unbedingt verdient, aufrechterhalten zu werden. Es sollte jedoch eine Reihe von strukturellen und inhaltlichen Veränderungen in Angriff genommen werden, die das innovative Potenzial eines solchen Studiengangs besser ausschöpfen, erweitern und es auch bundesweit in seiner Besonderheit weiter etablieren könnten.
Empfehlungen der Peers zu strukturellen und inhaltlichen Veränderungen beziehen sich auf:
· stärkere Ausrichtung auf die Analyse und Gestaltung von Nachhaltigkeit
· konsequente Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsdreiecks
· stärkere Praxisorientierung und internationale Ausrichtung
· Reduzierung der Vielfalt der angebotenen Fächer bzw. der vermittelten Inhalte
· bewusstere Auswahl bei den bestehenden Schwerpunktfeldern
· Schaffung von wahrhaft interdisziplinären Angeboten, Verstärkung der vorhandenen Ansätze
· Umfang interdisziplinärer Veranstaltungen (team teaching) beträchtlich erweitern und vom Beginn des Studiums an anbieten
· Lernprozess der Lehrenden für die Trans- und Interdisziplinarität
· flexiblere Handhabung von Studienordnung bzw. Fächerkanon
· Lehrimporte aus anderen Studiengängen
· Etablierung von Interdisziplinarität und Praxisverbundenheit als genuinen Forschungsgegenstand
· Vermittlung und Praktizierung von methodisch gut fundierter Problemlösekompetenz
· Einführung von englischsprachigen Lehrveranstaltungen· Vermittlung von sozialen Kompetenzen (Teamarbeit, Projektmanagement, Kommunikationsfähigkeit, Konflikt(löse)fähigkeit, Mediationstechniken, Präsentationstechniken und Mediationstechniken)
Eine Modularisierung des jetzt vorhandenen Studienganges wird auf jeden Fall als sinnvoll eingeschätzt, um damit Studierenden aus dem Ausland und aus anderen deutschen Universitäten die Möglichkeit zu geben, zertifizierbare Teilbereiche in Lüneburg zu studieren, die an den Heimatuniversitäten anerkannt werden. Wenn der Fachbereich sich zur Entwicklung von BA- und MA-Studiengängen entschließt, sollte dies nach Meinung der Gutachter zunächst parallel zum bestehenden Diplomstudiengang geschehen. Ein Bachelorstudiengang Umweltwissenschaften ebenso wie der in Kooperation mit der TU Clausthal geplante BA-Studiengang Energiemanagement oder vielleicht auch ein neu zu konzipierender Studiengang Küstenzonenmanagement müsste einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss vermitteln und nicht nur die erste Stufe eines konsekutiven Studiengangs darstellen. Masterangebote müssten so strukturiert sein, dass sie nicht nur auf dem in Lüneburg angebotenen BA-Abschluss oder eventuell auch weiteren Lüneburger BA-Studiengängen aufbauen, sondern auf der Basis unterschiedlicher BA-Abschlüsse (von anderen Universitäten) studierbar sind.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Ergebnisse des Vorhabens werden auf einer Tagung am 08.07.2002 präsentiert und diskutiert.


Fazit

Aufgrund der Ergebnisse dieses Vorhabens wird es eine Revision des Studienganges Umweltwissenschaften an der Universität Lüneburg geben. Mit dem Ansatz besteht großes Innovationspotenzial hinsichtlich einer interdisziplinären Umsetzung, die bisher auch im Vergleich zu Aktivitäten an anderen Hochschulen wegweisend ist.

Übersicht

Fördersumme

25.820,24 €

Förderzeitraum

22.11.2000 - 30.04.2002

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation