Projekt 17400/09

Förderung von Planungsleistungen für das geplante Projekt Demonstration umweltgerechter Ver- und Entsorgungssysteme für ausgewählte Berg- und Schutzhütten am Beispiel des Kanzelwandhauses in den Allgäuer Alpen auf 1.529 m ü. NN/ Deutschland

Projektträger

Naturfreunde-FerienstätteKanzelwandhaus
Faistenoy 12
87561 Oberstdorf
Telefon: 08322-3346

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Nach der ersten Einreichung eines Projektantrages Demonstration umweltgerechter Ver- und Entsorgungssysteme für ausgewählte Berg- und Schutzhütten am Beispiel des Kanzelwandhauses in den Allgäuer Alpen auf 1.529 m ü. NN/Deutschland der NaturFreunde-Ferienstätte Kanzelwandhaus sollten zu diesem Antrag die genaue Berechnung des Heizbedarfs im Bestand sowie nach den geplanten Veränderungen, die im ersten Antrag inhaltlich begründet werden, dargestellt werden


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDer Arbeitsauftrag wurde in Absprache durchgeführt, siehe auch Bewilligungsscheid. Als erster Schritt wurde durch das Planungsbüro Galla ein Energiebedarfsnachweis nach § 13 Energieeinsparverordnung im Monatsbilanzverfahren erarbeitet.
Die Ergebnisse liegen in zwei Beratungsberichten vor:
a) Bestand
b) Sanierung
Die Ergebnisse sind in den neuen bzw. überarbeiteten Antrag eingegangen und bilden die Grundlage de Überlegung


Ergebnisse und Diskussion

Die Heizwärme für Warmwasser, Duschen und Küche sowie der Lüftungswärmebedarf der Küche sind separat gerechnet. Gesamt-Heizwärmebedarf = 693 489kWh/a= 69 350 L Heizöl. Dieser Wert stimmt mit den Heizölmengen, die vor dem Holzkesseleinbau verbraucht werden, überein. Die Grundlage für die künftige Energieversorgung ist ihr Vorschlag mit Solarenergie und einem Pflanzenöl-BHKW (Co2-neutral) den bestehenden Stück-Holzkessel (100 kW max. Leistung) zu unterstützen und durch den Komfort das, vor allem im Sommer, weniger Stückholz (Handarbeit) verheizt werden muss, auch die zu-künftigen Pächter zu entlasten. Die Grundlagen zur energetischen Bewertung sind die Ergebnisse des Heizwärmebedarfs im Sommer (Juni/Juli/August) nach erfolgter Sanierung sowie der Warmwasserbedarf der Hausgeräte und der Lüftungswärmebedarf der Küchenlüftung (Betriebszeiten von 8.00 bis 20.00 Uhr.
Da die Stromverbräuche im Sommer niedriger sind als im Winter, ergänzen die BHKW-Leistungsdaten gut das Gesamtkonzept, da die Wärmeverbräuche konform zu den Stromdaten verlaufen. Wie weit eine inselfähige Anlage für die Notstromversorgung interessant ist, kann nicht beurteilt werden. Die vorhan-dene Stückholzfeuerung, unterstützt durch ein Rapsöl-BHKW 12/26, mit einer Solaranlage zu ergänzen, erscheint uns nach erfolgreicher Sanierung von Dach, Fassade und Fenster außerordentlich sinnvoll. Wie weit die Bodenplatte zum Erdreich hin gedämmt werden kann, muss noch geprüft werden. Die be-stehende Heizverteilung im Heizraum und im Kellerflur sollte, soweit es möglich ist, nachisoliert werden. Da im ganzen Haus Thermostatventile nachgerüstet sind, ist die vorhandene Heizungspumpe gegen ein Ap-geregelte auszutauschen. Die vorhandene Heizverteilung ist zu prüfen und gegebenenfalls zu vereinfachen, d. h. unnötige Rohrleitungen sollten demontiert werden. Die bestehende Warmwasserverteilung ist wie die Heizverteilung im gleichen Zuge nachzuisolieren. Unnötige Leitungsstränge sind dringend zu demontieren. Die vorhandenen Boiler sind so zu regeln und anzuschließen, dass ein 400 L-Boiler als Hochtemperatur-Boiler mit 62° funktioniert. Küche und Duschwasser sind mit Thermomischer auszustatten, um die unterschiedlichen Temperaturen zu regeln. Die Zirkulationspumpe muss übe Zeit-schaltuhr und Anlegethermostat geregelt werden, um Abstrahlungsverluste zu minimieren. Die Laufzeiten sind möglichst mit dem geplanten BHKW zu koppeln. Um eine optimale Energieausnutzung zu gewährleisten, ist die vorhandene Heizungssteuerung zu ergänzen. Wir schlagen eine Visualisierung vor, die über Modem von einem technischen Büro aus kontrollierbar und vor allem optimierbar ist. Erweitert mit M-Busfähigen Wärmemengenzählern ist ein komplettes Energiemanagement möglich.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Da es sich um eine ergänzende Berechung handelt, ist es nicht notwendig, die Ergebnisse gesondert vorzustellen.


Fazit

Wie das Planungsverfahren gezeigt hat, ist eine Ökologische und ökonomische Optimierung des Wär-me- und Energiebedarf für das Haus dringend notwendig. Gerade angesichts der exponierten Lage des Hauses wird deutlich, wie wichtig ein zeitgemäßer Umgang mit Energie und Brennstoffen für eine scho-nende Nutzung der Umwelt und für einen wirtschaftlichen sinnvollen Betrieb eines solchen Hauses ist.
Der neue beiliegende Antrag zur Umstellung auf regenerative und umweltfreundliche Energieträge ist also der richtige Schritt, um einen Beitrag zum Schutz des Alpenraumes zu leisten und Nachhaltigkeit im besten sinne - ökologisch wie ökonomisch - zu erreichen.

Übersicht

Fördersumme

1.457,00 €

Förderzeitraum

23.02.2005 - 29.05.2005

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Ressourcenschonung
Umwelttechnik