Projekt 17329/01

Schöpfungsgarten – Umweltbildung im Kloster Windberg

Projektträger

Diözesanarbeitsgemeinschaft fürKatholische Erwachsenenbildung in derDiözese Regensburg e. V.
Obermünsterplatz 7
93047 Regensburg
Telefon: 0941/5681233

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Planung der Woche des Lebens 1999 (Gottes Erde - Zum Wohnen gemacht / Unsere Verantwortung für die Schöpfung) in der Diözese Regensburg zeigte auf, dass im Bereich der offenen kirchlichen Jugend- und Erwachsenenbildung ein angesichts der Umweltproblematik angemessenes Angebot zu den Themen Natur, Umwelt und Schöpfung dringend zeitgemäß ausgebaut und fest verankert werden musste. Daraufhin beschloss die DiAG, Umweltbildung beispielhaft ganzheitlich und langfristig durch das Projekt Schöpfungsgarten zu entwickeln. Der biblische Auftrag vom Bebauen und Hüten des Garten Eden (Genesis) sollte durch die Gestaltung eines naturnahen Gartengeländes der Abtei Windberg durch Seminarteilnehmer eine lebendige und glaubwürdige Auslegung erfahren.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenElf Praxisseminare bildeten den Kern des Umweltprojekts. Elementare Naturerfahrung und konkretes gärtnerisches Handeln standen jedes Mal in Einheit mit der am Thema orientierten Vermittlung von Fachwissen im Zeichen der Umweltverantwortung. Drei Gartenareale wurden so angelegt, dass sie über das Projekt hinaus die Aufgabe erfüllen können, als Plattformen für vielgestaltige Umweltbildung im Schöpfungsgarten zu dienen. Die mit Obsthain, Werkbereich und Grünes Klassenzimmer betitelten Areale sind den Bildungsfunktionen Pflege von Naturraum, Arbeit mit Naturmaterialien und Kultur der Begegnung des Menschen in und mit der Natur zugeordnet. Um dem Vorhaben für die Zukunft eine sichere Basis zu geben und Kräfte zu bündeln (Bsp.: um die Erreichbarkeit von kirchlichen Zielgruppen auf Dauer sicherzustellen; um den Seminarteilnehmern die Infrastruktur eines modernen Bildungshauses anzubieten), wurde der besondere Zusammenschluss der DiAG mit der in der diözesanen Bildungsarbeit qualifizierten Abtei/Jugendbildungsstätte Windberg erarbeitet. Als Ergebnis dieser Bemühungen entstand das elf Praxisseminare umfassende Veranstaltungsprogramm Schöpfungsgarten.


Ergebnisse und Diskussion

In der Zeit vom 7. April bis zum 28. Oktober 2000 fanden zehn der elf Praxisseminare auf dem von der Abtei Windberg zur Verfügung gestellten Klostergrundstück statt. Der Faktor Schlechtwetter machte das Neuansetzen eines Seminars am 26. April 2001 notwendig. In diesem Zeitraum entstanden ein Weidenzaun, eine Trockenmauer, drei Heckenläufe, ein Kräutergarten, ein Obsthain, ein grünes Klassenzimmer, ein Weidenpavillon und das Gartenobjekt Holzschiff. Neben diesen baulich bestimmten Seminaren rundeten spielerisch bestimmte Gartenerkundungen (Thema Wiesenwelt) mit Kindern das Programm ab.
Jeweils vor den Veranstaltungen wurden in Absprache mit den verantwortlichen Patres Geländevorbereitungen vorgenommen (Bsp. Geländeerweiterung durch Versetzen einer Koppel; Erdaushub und Geländemodellierung mit Maschineneinsatz), so dass die Seminare von zeitraubender, schwerer und einseitiger Handarbeit unbelastet blieben. Ebenfalls im Vorfeld befassten sich die Fachreferenten mit der Grobplanung des Bauvorhabens, leitende Vorgaben waren naturnahe Ausführung und ökologische Bedeutung. Die Faktoren klösterlich geprägter Raum und pädagogischer Nutzen für das Bildungszentrum Windberg wurden eigens berücksichtigt.
Von Beginn an ging man mit den Haushaltsmitteln äußerst wirtschaftlich und sparsam um. Die Unterstützung lokaler Partner, die sich von der Sinnhaftigkeit dieses kirchlichen Projekts, nicht zuletzt im Rahmen der Agenda-21, überzeugt zeigten, führte zu einer deutlichen Unterschreitung der Kostenkalkulation. Gartenbaubetriebe und Bauunternehmer beispielsweise steuerten Fahrzeuge, Werkzeuge und Material unentgeltlich bei, die Abtei Windberg selbst gab kostenfreien logistischen Rückhalt.
Durchschnittlich nahmen an den Veranstaltungen 17 Personen teil. Nach den ersten Seminaren zeigte sich, dass bei dieser Zahl eine Obergrenze gezogen werden sollte. Gerade im Hinblick auf die wichtige Einbindung der Teilnehmer an den praktischen Ausführungen und die persönliche Praxisbegleitung des Referenten griff diese Maßnahme. Der Lebendigkeit des Seminarablaufs war die Gruppengröße insgesamt förderlich, offene, vertiefende Gespräche waren gut möglich. Die inhaltliche Kombination von Handeln (aktiver Umweltbeitrag) und Wissen (dazu zählte ebenfalls ein schöpfungstheologischer, meditativer Einschub) verlieh den Seminaren ihre besondere Note und Glaubwürdigkeit. Die von den Teilnehmern vorgebrachten Wünsche nach einer Fortführung der Seminare und Wiedereinladung sowie ihre Folgebesuche während des Jahres in Windberg erlauben eine solche Wertung. Noch während des laufenden Projekts wurden Sonderveranstaltungen seitens der Jugendbildungsstätte und der DiAG dem Programm Schöpfungsgarten thematisch angegliedert (Bsp. Lehrerfortbildung).


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Von herausragender Bedeutung erwies sich zusehends die laufende Berichterstattung zum Schöpfungsgarten durch das Straubinger Tagblatt, dem bedeutendsten regionalen Zeitungsmedium. Auf diese Weise gelang es, den Bekanntheitsgrad, die Anliegen des Projekts deutlich zu fördern. Informationen und Berichte wurden im Bistumsblatt, im Internet und im lokalen, regionalen und überregionalen Rundfunk eingestellt. Darüber hinaus gab es Gelegenheit über den Diözesanrat, das Referat Öffentlichkeitsarbeit der Diözese, den Infodienst theologische Erwachsenenbildung, die Mitgliederversammlung der DiAG, die Geschäftsführerkonferenzen der Katholischen Bildungswerke des Bistums und die Trägergemeinschaft der Jugendbildungsstätte Windberg zu informieren. Agendaausschuß des Landkreises, Kreisjugendring, Jugendpfleger, Fachreferenten katholischer Verbände und Umweltverbände wurden von den Vorhaben unterrichtet.
Für die Zeit nach Projektende wurde eine Ausstellung konzipiert, die eine Rückschau auf die stattgefundenen Seminare mit Visionen einer schöpfungsfreundlichen Zukunft verband. Im Frühjahr 2001 wurde sie im Kloster Windberg präsentiert. Zusammen mit dem neuen Programm 2001 der Bildungsstätte Windberg und weiterer Anschlussarbeit der DiAG (Seminar Teichbau) ist damit für die Fortführung der Idee vom Schöpfungsgarten gesorgt. Besonders wichtig: Den Gästen des Klosters (Seminarteilnehmer für 2000: 10000 Personen) steht das Gartenareal für Kurse und während der Freizeit zur Verfügung.


Fazit

In besonderem Maße für die Neugewichtung des regionalen kirchlichen Umweltengagements war das Projekt ein wichtiger Anschub, der deutlich wahrgenommen wurde. Die Chancen, Schöpfungsbildung am Zentrum Windberg nachhaltig zu fördern, sollten bei gleichzeitig stärkerer Vernetzung relevanter kirchlicher Stellen (Bsp.: Umweltbeauftragte(r) der Diözese und Pfarrgemeinderäte) wahrgenommen werden.

Übersicht

Fördersumme

21.067,78 €

Förderzeitraum

23.03.2000 - 03.12.2001

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation