Projekt 16417/01

Förderschwerpunkt Umweltkommunikation für Kinder und Jugendliche in den Massenmedien: Filmprojekt – Lernort Umwelt. Ost-West-Begegnungen

Projektträger

Paul Schwarz
76829 Landau

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Im Frühjahr 1997 startete die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und das Institut zur Objektivierung von Lern- und Prüfungsverfahren (IZOP) das dreijährige bundesweite Projekt Jugend und Umwelt. Partnerschulen im Dialog. Bis zum Jahr 2 000 arbeiteten mehr als 1 500 Schülerinnen und Schüler aus 58 Gymnasien aus den alten und neuen Bundesländern in Patenschaften an verschiedenen Umweltthemen. Sie besuchten sich gegenseitig, recherchierten am Ort ihrer Partnerschulen und produzierten darüber journalistische Beiträge in der F.A.Z.
Der 30minütige Film Lernort Umwelt. Ost-West-Begegnungen dokumentiert am Beispiel von mehreren Schulen die ökologische Zusammenarbeit zwischen Ost und West in Vorbereitung und Durchführung.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenNach gründlichen Recherchen folgten Dreh, Schnitt, Abnahme und Sprachsynchronisation.
Der Film wurde am 25. Juni 1999, 14.00 - 14.30 Uhr in SWR 3 erstmalig ausgestrahlt.


Ergebnisse und Diskussion

Der Film:
1. Wernigeroder Schüler in Osnabrück. Ihr Thema Schutz archäologischer Bodenfunde aus Metall vor imissionsbedingter Schädigung. Die Kamera begleitet die Schüler in der Bahn nach Osnabrück, der Zuschauer erlebt die Ankunft und ist anderntags bei der Recherche in Kalkriese dabei, im Gelände der Varusschlacht am Teutoburger Wald 9 n. Chr. Tags darauf besuchen die Mädchen und Jungen das Ökohaus der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und sprechen mit dem Generalsekretär.
Christine aus Wernigerode wohnt während des einwöchigen Austauschs bei Marie-Therese auf deren Bauernhof - eine Begegnung besonderer Art. Später in Wernigerode ist dann Marie-Therese bei Christine in einer Plattenbauwohnung untergerbacht.
2. Beim Gegenbesuch befassen sich die Osnabrücker in Wernigerode mit dem Thema Wenn die Busse Erdgas tanken. Den Recherchen in den Verkehrsbetrieben folgen Interviews auf der Straße und im Einkaufszentrum. Wie reagieren die Wernigeroder auf ihre umweltfreundlichen Busse?
3. Zu den überkommenen Lasten aus der früheren DDR gehören die veralteten und deshalb stillgelegten Industrieanlagen. Wie es um deren Sanierung in Chemnitz bestellt ist, recherchieren Mädchen und Jungen aus Regensburg. Hinterlassen hat die DDR aber auch alten Kulturbesitz wie die Semper-Oper oder den Zwinger. Die Regensburger erleben auch diese Seite der früheren DDR.
4. So wie sich ostdeutscher Handel und Industrie nach der Wende den Erfordernissen des Marktes anpassen mussten, so müssen auch Betriebe im Westen mit der Zeit gehen. Ein solcher Betrieb, von dem man es gar nicht erwartet, ist die Gemeinschaft der Benediktiner von Plankstetten (1129 gegründet). Sie betreibt seit einigen Jahren eine ökologische Landwirtschaft. Mönche als Ökobauern - um dieses Thema kümmern sich Schüler aus Chemnitz. Der Anstoß ihrer Lebensweise, so schreiben Kristian Richter und Stephanie Beyer auf ihrer FAZ-Seite Jugend und Umwelt vom 8. Febr. 1999, war die Erkenntnis, dass die Ackerböden durch chemische Dünge ausgelaugt waren, für das eigenproduzierte Getreide nur Schleuderpreise erzielt werden konnte und viel Geld für importierte Lebensmittel ausgegeben wurde, die man selbst hätte anbauen können.
5. Es ging bei diesem Umweltprojekt nicht nur um den Naturschutz, sondern auch um den Umweltschutz im Betrieb. In der Firma Jenaoptik in Jena schaut sich eine neunte Klasse aus Wörth um und recherchiert deren Umweltmanagement. Dieses thüringische Unternehmen strebt die Zertifizierung der strengen europäischen Norm an - das Öko-Audit. Der Zuschauer sieht freilich nicht nur die Schüler bei den Recherchen, sondern nimmt auch teil an der redaktionellen Arbeit. Er verfolgt die Entwicklung und den Druck der FAZ-Seite Jugend und Umwelt und die Reaktionen der Jugendlichen, als sie ihre Manuskripte als gedruckte Seite in der Hand halten. Schwerpunkt des Projekts und damit auch des Films sind allerdings die Begegnungen der Jugendlichen aus Ost und West. Die Erfahrungen und Gespräche, die sich anbahnenden Freundschaften nach dem Austausch machen Hoffnung, dass die mentale Ost-West-Mauer in unseren Köpfen langsam aber sicher zerbröselt.
Zur Didaktik und zu den Zielen des Films:
1. Einem breiten Personenkreis Einblicke in umweltpolitische und umweltspezifische Themenstellungen und Probleme gewähren, mit denen Schüler und Lehrer im schulischen Leben nur höchst mittelbar in Berührung kommen.
2. Begegnungen zwischen Jugendlichen aus Ost und West dokumentieren und Impulse für ein vertief-tes Kennenlernen vermitteln, auch außerhalb der schulischen Austauschprogramme.
3. Interesse an Zeitungsarbeit wecken und so Medienkompetenz innerhalb eines Printmediums anbah-nen.
4. Lehrerinnen und Lehrer methodisch anregen, wie ein Besuch vor- und nachbereitet werden kann und was bei den Ost-West-Begegnungen zu bedenken ist. Der Film dienst auch der psychologischen Vorbereitung und Vertiefung des Ost-West-Besuchs.
5. Interesse für weitere schulische Umweltaktivitäten wecken und damit auch einen Beitrag für die Öff-nung von Schule, für die community education und für die schulische Qualitätssicherung leisten.
Folgende Schulen haben in diesem Film mitgewirkt:
Privat- Gymnasium Pindl e.V., Dr. Johann - Maier - Str. 2, 93049 Regensburg
Partnerschule: Immanuel - Kant- Gymnasium, Fr. - Hähnel - Str. 86/90, 09120 Chemnitz
Gymnasium Ursulaschule, Kleine Domfreiheit 11-18, 49074 Osnabrück
Partnerschule: Gymnasium Stadtfeld, Ernst - Pörner - Str. 15, 38855 Wernigerode
Europa-Gymnasium Wörth, Forststr. 1, 76674 Wörth/Rhein
Partnerschule: Carl -Zeiss - Gymnasium, Schreckenbachweg 3, 97743 Jena


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Der Film wurde am 25. Juni 1999, 14.00 - 14.30 Uhr in SWR 3 ausgestrahlt.
Er wurde anlässlich des 20. Geburtstags von Zeitung in der Schule und des 30jährigen Jubiläums des IZOP-Instituts im Juni 1999 im Aachener Rathaus uraufgeführt. Zahlreiche Zeitungen berichteten darüber.
Der Film wird seit der Ausstrahlung konfektioniert, d.h. auf einer VHS-Kassette, mit einer vierseitigen Begleitkarte und einer Plastikhülle vom Landesmedienzentrum Rheinland-Pfalz in Koblenz an Schulen und andere Interessenten zum Selbstkostenpreis abgegeben. Er ist außerdem über Kreis- und Landesbildstellen auszuleihen.

Übersicht

Fördersumme

15.338,76 €

Förderzeitraum

23.08.1999 - 22.11.2001

Bundesland

Rheinland-Pfalz

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz
Umweltkommunikation