Projekt 15943/01

Erarbeitung und Erprobung eines Fernstudienkonzeptes für kommunales Umweltmanagement und nachhaltige Regionalentwicklung in Lettland

Projektträger

Universität LüneburgInstitut für Umweltkommunikation
Scharnhorststr.1
21335 Lüneburg

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Vorhaben hatte zum Ziel, für ein zu entwickelndes Fernstudienkonzept für kommunales Umweltmanagement und nachhaltige Regionalentwicklung in Lettland, im folgenden kurz Kommunaler Umwelt-schutz genannt, ein erstes Pilotmodul zu entwickeln und zu erproben, da auf lettischer Seite ein sehr großes Interesse an der Schaffung von Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich des Umweltschutzes für Angestellte kommunaler Verwaltungen besteht. Den Akteuren und Entscheidungsträgern auf kommunaler Ebene soll auf diese Weise aktuelles Umweltwissen zugänglich gemacht werden, um insbesondere Handlungskompetenzen im Hinblick auf eine nachhaltige Umweltentwicklung zu erwerben.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Hinblick auf die Abwägung und Steuerung von aktuellen und zukünftigen Umweltauswirkungen wirtschaftlichen Handelns, die in Lettland als einem Land des Baltikums das sich in einem intensiven Transformationsprozess befindet zu erwarten sind, kommt den Kommunen und ihren Entscheidungsträgern eine Schlüsselfunktion zu. Das Ziel, ein für diese Zielgruppe adäquates berufsbegleitendes Weiterbildungsangebot in einem ersten Schritt zu entwickeln und zu erproben, stand daher im Mittelpunkt des Förderprojektes. Im einzelnen wurden folgende Teilschritte definiert und mit den Projektpartnern umge-setzt:
1. Entwicklung eines 3-monatigen Pilot-Fernstudienkurses;
2. Überprüfung der Akzeptanz des Fernstudienangebotes bei der Zielgruppe;
3. Erprobung des Einsatzes von Multimediaelementen im Rahmen des Pilotkurses;
4. Erhebung des weiteren mittelfristigen umweltbezogenen Weiterbildungsbedarfs in Lettland.


Ergebnisse und Diskussion

Zusammenfassend ist festzustellen, dass es innerhalb der Projektlaufzeit gelungen ist, auf der Basis vorhandener Studienmaterialien der Universität Lüneburg ein erstes Fernstudienmodul zu Themenfeldern des kommunalen Umweltschutzes für Angestellte und Politiker lettischer Kommunen zu entwickeln und in einem ersten Versuch zu erproben. Die für den Modellversuch ausgewählten Themenfelder - Umweltpo-litik und -management, Umwelt- und Regionalplanung, Nachhaltige Entwicklung und Agenda 21 und Projektmanagement - wurden zunächst weit gefasst, um eine zu frühe Einengung auf speziellere Themen zu vermeiden. Dies diente dem Ziel im Rahmen dieses ersten Versuchs einer Weiterbildung zu prüfen, inwieweit ein umweltbezogenes Bildungsangebot bei der genannten Zielgruppe auf Resonanz stößt.
Die Ergebnisse der projektbegleitend durchgeführten Evaluation zeigen, dass die angebotenen Inhalte von den Teilnehmern mit sehr großem Interesse aufgenommen wurden. Im Rahmen der durchgeführten Interviews stellten Teilnehmer wiederholt fest, dass die Themen der Studienbriefe für sie größtenteils neu waren und zu einer deutlichen Wissenserweiterung beitrugen. In Einzelgesprächen am Rande von Präsenzphasen äußerten Teilnehmer sich zum Teil sehr positiv zu den Inhalten des Pilotkurses und betonten den persönlichen Nutzen, der sich für sie daraus ergab, an einer solchen Weiterbildung teilzunehmen. Nach persönlicher Einschätzung der Projektbearbeiterin auf deutscher Seite mag diese teilweise sehr enthusiastische Reaktion auch damit zusammenhängen, dass der Kurs als deutsch-lettisches Kooperati-onsprojekt durchgeführt wurde und somit den Teilnehmern auch westliche Inhalte und Denkweisen an-geboten wurden, die im allgemeinen emotional grundsätzlich positiv besetzt sind. Dies ist im Zusammen-hang mit dem sehr populären Ziel Lettlands der EU beizutreten, ein nicht zu unterschätzender Faktor. Ein weiterer Grund für die sehr positive Aufnahme des Pilotkurses ist wahrscheinlich auch darin zu sehen, dass es bisher derartige Weiterbildungsmöglichkeiten für diese Zielgruppe nicht gibt bzw. solche bei potentiell Interessierten nicht bekannt sind.
Auch die Form des Weiterbildungsangebotes als berufsbegleitendes Fernstudium ist für die Zielgruppe - insbesondere in den überwiegend ländlichen Regionen Lettlands - geeignet, wie die Evaluationsergebnisse zeigen. Insofern kann das Projekt insgesamt als gelungener Know-how -Transfer von Deutschland nach Lettland angesehen werden, da auch für die lettischen Projektpartner diese Form der Organisation und Abwicklung eines umweltbezogenen Weiterbildungsangebotes neu war und Methoden und Techniken der Kursentwicklung und -implementierung hier erstmals modellhaft erprobt wurden.Seitens der lettischen Kursentwickler werden die für den Pilotkurs erstellten Lehr- und Lernunterlagen als sehr hilfreich eingeschätzt, was aus der Tatsache hervorgeht, dass die Unterlagen auch bereits für die Durchführung zweier Kurse im Rahmen einer Sommeruniversität der Universität Lettlands, sowie für zwei Kurse in Kommunen speziell zum Thema Agenda 21 genutzt wurden. Diese Aktivitäten fanden außerhalb des eigentlichen Förderprojektes auf Initiative der lettischen Projektpartner statt und mögen als Hinweis dafür dienen, dass bereits dieses vergleichsweise kleine und zeitlich begrenzter Förderprojekt über das eigentliche Projektziel hinaus zu interessanten und nützlichen Synergieeffekten geführt hat.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Präsentationen zur Vorstellung des Projektes wurden sowohl in Lettland als auch Deutschland in entsprechenden Fachkreisen durchgeführt. Beispiel: Workshop der Bauhaus Universität Weimar am 19./20.3.2001: Organic Waste Treatment Know-how Transfer from Research and Practice


Fazit

Die Projektziele konnten erreicht und zusätzliche Synergieeffekte erzielt werden.

Übersicht

Fördersumme

43.204,16 €

Förderzeitraum

07.10.1999 - 07.08.2000

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation