Projekt 15714/01

Erstellung und Verbreitung einer Wanderausstellung mit dem Titel Vom Reservatenschutz zur Landschafts-Agenda 21

Projektträger

Hochschule NeubrandenburgInstitut für Umweltgeschichte undRegionalentwicklung (IUGR) e. V.
Brodaer Str. 2
17033 Neubrandenburg
Telefon: 0395/5693 224

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Aus der Geschichte für die Zukunft lernen - so könnte der Anlass für das Ausstellungsprojekt knapp be-schrieben werden. Die Wanderausstellung verdeutlicht, dass Naturschutzstrategien historisch eine rasante Fortentwicklung erfuhren: Vom konservativ verstandenen Reservatsgedanken (Ausweisung von Schutzgebieten und Naturdenkmalen) hin zur heute allgemein anerkannten, aber noch nicht verwirklichten Strategie der nachhaltigen oder dauerhaft umweltgerechten Landnutzung auf der ganzen Fläche (Konzept des in die Landnutzung integrierten Naturschutzes). Dies wird beispielhaft veranschaulicht. Dabei wird die Bewältigung des komplexen Zusammenhangs zwischen Mensch, Natur und Technik als Voraussetzung für eine zukunftsfähige Entwicklung im Sinne der AGENDA 21 herausgestellt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie erste, 12 Monate umfassenden Phase diente der Erarbeitung des wissenschaftlichen Konzeptes, der Durchführung der Recherchen sowie der Anfertigung einer Probeausstellung im Rahmen einer begleitenden Evaluation zur Präzisierung von Ausstellungszielgruppe, -inhalten und -gestaltung. In das Konzept der Wanderausstellung wurden die Ergebnisse der begleitenden Evaluation und Ergebnisse und Erfahrungen aus der Evaluierung anderer Ausstellungen, die sich umweltpolitischen Problemen oder naturkundlichen Themen widmeten, einbezogen. In der zweiten, 15 Monate währenden Phase wanderte die Ausstellung an bisher 5 Ausstellungsorte. Begleitend wurden in dieser Phase an den jeweiligen Ausstellungsorten eintägige Symposien zu Stellenwert und Beitrag des Naturschutzes zu lokalen und regionalen Agenden vor dem Hintergrund der Geschichte (Bilanz ziehen, um Ausblick zu halten) durchgeführt. Die Symposien dienten nicht nur der wissenschaftlichen Begleitung der Ausstellung, sondern auch der laufenden Erfolgskontrolle: Durch die Symposien selbst und Besucherbücher wird eine kritische Begleitung und Beurteilung der Ausstellung ermöglicht.
Den Abschluss des Projektes bildet eine ein digitaler Ausstellungskatalog und 3 Buchveröffentlichungen mit Beiträgen zu den begleitenden Symposien.
Weitere 4 Ausstellungsorte sind für 2002 vereinbart.


Ergebnisse und Diskussion

Haupt-Projektergebnis ist die Wanderausstellung Naturschutz im Wandel - Vom Reservatsnaturschutz zur Landschafts-Agenda 21 mit begleitenden Symposien zum Ausstellungsthema. Die Ausstellung richtet sich schwerpunktmäßig an die Zielgruppe Erwachsene mit Kindern, die Symposien an die Zielgruppe Schlüsselpersonen des Naturschutzes und der Regionalentwicklung. Im Ergebnis einer begleitenden Evaluation ist die Wanderausstellung als Modulsystem mit integrierten interaktiven Elementen konzipiert. Den inhaltlichen roten Faden der Module bilden Landschaften. Die Wanderausstellung besteht insgesamt aus 8 Modulen (7 Landschaftsmodule und 1 Übersichtsmodul) und interaktiven Elementen wie Baum-Buch, Drehscheibe Vogelzug, Puzzle oder Rätsel für die Teil-Zielgruppe Kinder und Jugendliche.
Weitere Projektergebnisse sind:
o Bis 31.12.2001: Es wurden 4 Fach-Symposien (mit je ca. 35 TeilnehmerInnen aus der Zielgruppe Schlüsselpersonen des Naturschutzes und der Regionalentwicklung) und 1 Tagung (100 TeilnehmerInnen) durchgeführt.
o Es werden 2002 voraussichtlich 3 Bücher über das Ausstellungsthema produziert: 1 Sonderheft der Thüringer Landesanstalt für Umwelt in Kooperation mit dem IUGR e. V. zur Eröffnungsveranstaltung in Seebach/Thüringen, 1 Tagungsband zur 5. Wissenschaftlichen Tagung im Nationalpark Hochharz, die anlässlich der Eröffnung der Ausstellung im Nationalpark Hochharz stattfand und 1 Sammelband mit Beiträgen der Symposien an den Ausstellungsorten Bollewick und Potsdam sowie der Tagung Naturschutzgebiete im 21. Jahrhundert (5.10.01) in Neubrandenburg.
o Es entstand ein digitaler Ausstellungskatalog, der inhaltlich und visuell über normale gedruckte Kataloge hinaus geht: Im Rahmen ihrer Diplomarbeit erstellten zwei Studierende der FH Neubrandenburg, Studiengang Landschaftsarchitektur und Umweltplanung (Andreas Köberle und Robert Bender) eine digitale Fassung der Ausstellung. Die dabei entstandene CD-ROM soll nach Möglichkeit Naturschutzverbänden und -vereinen für die Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung gestellt werden. Dies erfordert allerdings eine besondere finanzielle Förderung, die noch nicht gesichert ist.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Wanderausstellung ist bislang in vier neuen Bundesländern gezeigt worden. Öffentlichkeit erfuhren die Projektergebnisse darüber hinaus durch Zeitungsberichte und einen Fernsehbeitrag (MDR). Auf die Ausstellung wurde im Rundfunk (NDR I Radio MV) hingewiesen. Öffentlichkeit wird über das Projektlaufzeit-Ende hinaus auch im Jahre 2002 erreicht, da weitere 4 Ausstellungsorte fest stehen und spezifische Veröffentlichungen zu den Symposien in Vorbereitung sind.


Fazit

Laut Besucherbuch und Berichten der Kooperationspartner an den Ausstellungsorten wird die Ausstellung sehr gut angenommen und erfährt bisher auch eine sehr gute Kritik. Insbesondere die interaktiven Elemente finden Zuspruch. Dies unterstreicht die Ergebnisse der begleitenden Evaluation. Die Symposien wurden von den TeilnehmerInnen durchweg als gelungen bezeichnet.
Da die Wanderausstellung auch im Jahr 2002 ausgebucht ist, stuft das IUGR e. V. das gesamte Projekt als einen sehr guten Erfolg ein.
Das Projekt-Teilergebnis digitaler Ausstellungskatalog bietet die inhaltliche Grundlage für ein Anschlussprojekt. Das IUGR e. V. bemüht sich, den digitalen Ausstellungskatalog für eine breite interessierte Öffentlichkeit herstellen zu lassen.
Für den sehr guten Erfolg spricht auch die Tatsache, dass die Ausstellung bzw. das Ausstellungskonzept Präsentations- und Diskussionsgegenstand wissenschaftlicher Tagungen sind (Beispiel Fachtagung Umweltausstellungen in Umweltbildung und Umweltberatung am 21.02.2002 an der Universität Lüneburg).

Übersicht

Fördersumme

84.363,16 €

Förderzeitraum

03.10.1999 - 31.12.2001

Bundesland

Alte und Neue Bundesländer

Schlagwörter

Alte und Neue Bundesländer
Landnutzung
Naturschutz
Umweltkommunikation