Projekt 15627/14

Naturnahe Schulhofgestaltung an der Franziskus-Demann-Schule Freren

Projektträger

Franziskus-Demann-Schule FrerenArbeitskreis Schulhofgestaltung OS
Klausenstr. 3
49832 Freren
Telefon: 05902/950260

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Umgestaltung des Orientierungsstufen-Schulhofes in einen erlebnisorientierten und naturnahen Schulhof. Die Orientierungsstufe der Franziskus-Demann-Schule ist in beiden Jahrgangsstufen fünfzügig. Die SchülerInnen der Klassen 5 und 6 teilen sich einen Schulhof, der bisher zu fast 80 % mit einem Betonsteinpflaster versiegelt war, aufgelockert im wesentlichen nur durch eine etwa 15 x 15 m große sandkastenartige Spielfläche mit Hängebrücke und Klettergerüst. Diese Situation war äußerst unbefriedigend, vor allem vor der Einsicht, dass ein regelmäßiges Einbeziehen der Natur in den Unterricht oder in die Erholungsphasen wieder zu einem natürlichen Verhältnis zur Umwelt führen wird, das geprägt ist von Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Natur. Dies führte zur Überlegung, das Gelände naturnah umzugestalten, wobei Umgestaltung und Betreuung auch die Chance bieten, in der Schule vermehrt handlungsorientiert zu arbeiten.
Vorgesehen ist nun, die überwiegend versiegelte Fläche naturnah umzugestalten, was nicht nur zum Wohlbefinden der Kinder beitragen wird, sondern auch gleichzeitig einen Lernort entstehen lässt: Ein vorhandener kleiner Wasserlauf mit seinen Gehölzen wird mit in das Gelände einbezogen; zusammen mit Entsiegelung, der Modellierung des ursprünglich eingeebneten Geländes und der Anpflanzung heimischer Gehölze entsteht die Vorstufe zu einem Biotop, bei dessen Entwicklung für die SchülerInnen ökologische Zusammenhänge erlebbar und deutlich werden. So kann zum Beispiel die Ansiedlung von Pflanzen, verschiedener Vogelarten und Insekten beobachtet werden. In einem Bereich entsteht ein Grünes Klassenzimmer mit Sitzen aus Baumstämmen, in dem die SchülerInnen den Unterricht naturnaher erleben können. Sitzgruppen aus unbehandelten Baumstämmen, eine Baumkrone zum Klettern, ein Weidentipi bieten den SchülerInnen viele Spielmöglichkeiten in den Pausen. Zur Umgestaltung gehört die Geländemodellierung, bei der auch die Hängebrücke und das Klettergerüst wieder ihren Platz finden werden, ebenso bleiben eine Ballspielfläche und die Tischtennisplatten, nunmehr aber von Grün umgeben.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZur Planung und Durchführung bildete im Juni 2000 die Gesamtkonferenz der Franziskus-Demann-Schule einen Arbeitskreis aus Eltern, Lehrkräften und SchülerInnen. Das Konzept wurde in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Holunderschule entwickelt und Oktober 2000 dem Schulträger und den Eltern der Orientierungsstufen-SchülerInnen vorgestellt. Dabei wurde deutlich gemacht, dass die Umgestaltung des Geländes nicht nur Angelegenheit von Eltern, Kollegium und Schulträger ist, sondern von Anfang an ebenso Sache der SchülerInnen beider Jahrgangsstufen, die auch die weitere Betreuung im Unterricht und Nachmittagsangebot der Schule übernehmen werden.Für die zwei Aktionswochenenden zur Umgestaltung des Geländes waren rund 80 % der Eltern bereit,
durch Mithilfe das Projekt zu unterstützen. An den Aktionswochenenden (01.-03. und 23./24.03.20001) führten Eltern, Lehrkräfte, SchülerInnen und Mitarbeiter des Bauhofes der Samtgemeinde Freren die anfallenden Arbeiten gemeinsam aus. Dadurch erlebten alle Beteiligten, besonders auch die SchülerInnen, die Umsetzung einer von allen getragenen Zielsetzung. An allen Tagen sorgten Eltern für die Bewirtung der Akteure mit gespendeten Getränken, Schnittchen und Kuchen und übernahmen auch die Ausgabe von warmen Mahlzeiten.
1. Aktionswochenende:
Vorbereitung des Geländes: Erdarbeiten (Modellierung des Hügelbereiches und des Grünen Klassenzimmers), Auskofferung von Wegen, Aufnahme von Pflaster, Abbau der vorhandenen Spielgeräte, Entfernung der Betoneinfassung der Sandfläche, Abstechen und Lagerung von Grassoden; Anlegung von Wegen mit wassergebundener Decke bzw. Rindenmulchmaterial, Einbau eines Kiesbettes, Herrichten und Einbau von Hölzern (Baumkrone, Baumstämme, Baumhocker, Palisaden, Bänke, Pergola), Verlängerung der vorhandenen Hängebrücke bis zum Hügel
2. Aktionswochenende
Aushub eines Kabelgrabens und Installation einer Lampe im Erweiterungsbereich des Schulhofes, Pflanzen nach Pflanzplan, Ausbringen von Rindenmulch auf Pflanz-, Sitz- und Spielflächen, Auflegen der Grassoden, Tipibau, Glättung von Sägekanten, Abgrenzung von Wegen und Pflanzflächen mit ungeschälten Kiefernstämmen und kleineren Findlingen, Herrichten und Einbau von Sitzbrettern auf dem Kellerlichtschacht; Nähen und Füllen von Sitzkissen. Da durch eine längere Regenperiode der Boden z.T. aufgeweicht war, wurden die letzten Pflanzarbeiten, das Festtreten der Grassoden im Hügelbereich und Sandaufschüttungen von einigen LehrerInnen und Schülergruppen am 28. und 29.03. 01 vorgenommen. Ebenso wurde die Instandsetzung des Bauwagens durch Schülergruppen z.T. im Werkunterricht vorgenommen, weiterhin die Montage der Minikickertore und des Basketballkorbes.


Ergebnisse und Diskussion

Durch das große Engagement von Eltern, SchülerInnen, Lehrkräften und der Bauhofmitarbeiter konnte der Zeitrahmen trotz teilweise ungünstiger Witterungsverhältnisse im wesentlichen eingehalten werden. Sehr hilfreich waren die fachlichen Fähigkeiten von vielen Eltern, so z.B. bei der Holzbearbeitung, dem Wegebau und der Bedienung von Maschinen, die von Eltern bzw. Sponsoren zur Verfügung gestellt wurden.
Der Kostenrahmen konnte eingehalten werden, nicht zuletzt durch Elternspenden (Bewirtung, Baumkrone, Bauwagen, Kiefernstämme, kostenlose Überlassung von kleineren Baumaschinen).
Über den finanziellen Aufwand hinaus verdankt das Projekt seine Realisierung dem Engagement, mit dem alle Beteiligten die gemeinsame Zielsetzung umsetzen wollten, trotz oft widriger Wetterumstände. Die Idee, einen sehr konventionellen Schulhof naturnah umzugestalten und so den SchülerInnen ein regelmäßiges Einbeziehen der Natur in Unterrichts- und Erholungsphasen zu ermöglichen, war gemeinsames umzusetzendes Anliegen aller Beteiligten. Schon die Inaugenscheinnahme der Ergebnisse der ersten Arbeitstage durch die Bevölkerung zeigt das Interesse, das durch das Vorhaben auch außerhalb des engeren Schulumfeldes geweckt wurde. Ebenso informierten sich schon Kollegen anderer Schulen über Zielsetzung und Umsetzung des Projekts. Insgesamt ist es gelungen, durch gemeinsame Zielformulierung und Arbeit die Natur auch gedanklich in den Schulbereich einzubeziehen, so wird zunehmend Kritik an der Betonwüste der Nachbarschule laut. Im Kollegium der Franziskus-Demann-Schule hat sich unterdessen spontan ein Arbeitskreis zur Umgestaltung des zweiten Pausenhofes gebildet.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

- Pressebericht über den Elternabend zur Vorstellung des Projektes
- Pressebericht über die laufenden Arbeiten
- Pressebericht zur Fertigstellung und Übergabe des Schulhofes eines kleinen Schulfestes
- Öffentlichkeitsarbeit anlässlich des Schulfestes: Plakate und Einladungen


Fazit

Nach Abschluss der Arbeiten zeigt sich, dass die Umgestaltung über die eigene Schule hinaus positive Resonanz erhält, wie das Interesse von Bevölkerung und anderen Schulen zeigt. Die Einbeziehung von SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen in Planung und Ausführung ermöglichte die Identifikation mit dem Anliegen, einen Schulhof unter ökologischen Gesichtspunkten umzugestalten, insofern ist die Eigenleistung längst nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Kostenreduzierung zu bewerten. So ist auch das An-gebot von Eltern, weiterhin bei der Betreuung des umgestalteten Geländes zu helfen, als Zeichen der Akzeptanz des Vorhabens zu sehen. SchülerInnen und Kollegium freuen sich auf die Inbesitznahme des Geländes in Pausen und Unterricht.

Übersicht

Fördersumme

5.112,92 €

Förderzeitraum

01.02.2001 - 14.06.2001

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation