Projekt 15627/08

Naturnahe Umgestaltung des Schulhofes im Rahmen des laufenden Umweltbildungsprogramms Ökologische Umgestaltung von Schulgeländen

Projektträger

PestalozzischuleSchule für Lernhilfe
Beckstr. 17
49809 Lingen

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der Schulhof der Pestalozzischule Lingen wurde mit dem Bau des Gebäudes im Jahre 1973 angelegt und entspricht aus heutiger Sicht nicht mehr den Anforderungen und Bedürfnissen unserer Schülerinnen und Schüler. Mit einer naturnahen Umgestaltung des Schulhofes verfolgen wir folgende Zielsetzungen: 1. der zunehmenden Gewaltbereitschaft der Schüler entgegenwirken, 2. Möglichkeiten schaffen, psychomotorische Defizite abzubauen, 3. den Schülern viele Möglichkeiten eröffnen, Natur auf vielfältige Weise zu erleben und bewusster mit ihr umzugehen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden- Schülerbefragung bzgl. ihrer Wünsche zur Veränderung des Schulhofes und Bildung einer Arbeitsgruppe zur Schulhofgestaltung (Oktober 98)
- Informationsabend mit dem Arbeitskreis Holunderschule (hier: Herr Buss, Papenburg; Dezember 98)
- Ausarbeitung eines Lageplanes des Schulgeländes, einschließlich des Gebäudes und des vorhandenen Baumbestandes (März 99)
- Umgestaltungsplanung durch die AG unter Berücksichtigung der Befragungsergebnisse (April 99)
- Detailplanung mit Materialliste durch den AK Holunderschule (April 99) :
Anlegen eines dreiteiligen Hügelbereiches mit Rutsche, Sandspielbereich und Kletterbaum (Baumkrone) sowie Bepflanzung, - Aufstellen einer Nestschaukel und Eingrenzung der Schaukelbereiche durch Bepflanzung (auch als Sicherheitsvorkehrung), - teilweise Begrenzung des Schulgeländes durch Anlegen von Benjes-Hecken, - Anlegen vier grüner Klassenzimmer, - Teilentsiegelung des Schulhofes (ca. 120 m2), - Aufforstung des gesamten Schulgeländes mit einheimischen Gehölzen (Eberesche, Hainbuche, Haselnuss, Traubenkirsche, Hundsrose, Holunder etc., insgesamt ca. 1100 Pflanzen), - Neugestaltung des Sandspielbereiches
- Ausschreibung und Bestellung der anfallenden Materialien (ab Mai 99)
- Aktionstage unter Mitarbeit von Schülern, Eltern und Lehrern (September 99 und November 99)
- Abschlussarbeiten im Frühjahr 2000 (Schulgartengestaltung und Raseneinsaat)


Ergebnisse und Diskussion

Die mit der naturnahen Umgestaltung des Schulhofes gesetzten Ziele sind aus unserer Sicht weitestge-hend erreicht worden. Der veränderte Schulhof bietet vielfältige Bewegungsmöglichkeiten zum Abbau von angestauten Aggressionen, trägt dem natürlichen Bewegungsdrang der jüngeren Schüler und Schülerinnen Rechnung und bietet mehr Raum für Kreativität und Fantasie der Kinder im spielerischen Umgang miteinander und mit der Natur.
Die unteren Jahrgänge nutzen bevorzugt die Kletterbäume, die Sandspielbereiche und den Hügelbereich mit Rutsche. Von den älteren Schülern werden vor allem die neu geschaffenen Sitzbereiche und die transportablen Holzbänke als Rückzugsmöglichkeiten angenommen. Auch die aufgearbeiteten Spielgeräte und der Basketballkorb werden von den Mittelstufenschülern rege genutzt.
Im Frühling und Sommer war es nun im Biologieunterricht möglich, die vielen neu gesetzten heimischen Gehölze anhand ihrer Blätter und der ersten Früchte zu bestimmen. Der neu angelegte Schulgarten bot ebenso zahlreiche Beobachtungsmöglichkeiten hinsichtlich des Wachstums und vor allem der Pflege von einheimischen Zier- und Nutzpflanzen. Nach der ersten gemeinsamen Ernte konnte das selbstgezogene Gemüse im Hauswirtschaftsunterricht verarbeitet werden.
Die zeitliche Planung konnte eingehalten werden, die Aktionstage unter Mitarbeit von Schülern, Eltern und Lehrern fanden planungsgemäß statt. Vereinzelte Restarbeiten wurden an weiteren Nachmittagen von Schülern und Lehrern ausgeführt (Schulgarten, Raseneinsaat). Kritisch anzumerken ist die zeitliche Planung des Pflanztages im Herbst statt im Frühjahr. Vor allem für jüngere Schüler ist es wenig einsichtig, wenn die Setzlinge zunächst mehrere Monate kein Wachstum zeigen und den Eindruck erwecken, sie seien abgestorben. Im Frühling werden die Mühen der Arbeit unmittelbarer sicht- und (be)greifbar, da die Setzlinge dann bereits nach kurzer Zeit Knospen treiben.
Unsere Kostenkalkulation erwies sich im Ganzen gesehen als angemessen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Am Pflanztag sowie nach Abschluss der Umgestaltungsmaßnahmen berichtete die örtliche Presse über das veränderte Schulgelände (siehe Anlagen). Auch die Homepage unserer Schule zeigt einen Querschnitt der Arbeitstage (http://nibis.ni.schule.de/~sfllin)
Weiterhin wurde die gesamte Maßnahme in Form eines von Schülern aller Alterstufen selbst gestalteten Buches dokumentiert (siehe Anlage).


Fazit

Eltern, Lehrer und insbesondere unsere Schülerschaft profitieren in vielerlei Hinsicht von der Umgestaltung. Durch die aktive Mitarbeit an diesem Projekt fühlen sich alle gleichermaßen verantwortlich für den unter ökologischen Gesichtspunkten neu geschaffenen Lebensraum. Die außerunterrichtliche Zusammenarbeit wirkte darüber hinaus besonders gemeinschaftsfördernd

Übersicht

Fördersumme

3.619,95 €

Förderzeitraum

01.01.1999 - 01.03.2001

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation