Projekt 14911/01

Modellhafte Konservierung zweier Sphingen am Wasserpalais Schloß Pillnitz unter Anwendung innovativer Substanzen zur Minderung des hygrischen Quellens (Sachsen)

Projektträger

Sächsische SchlösserverwaltungSchloß Pillnitz
Schloß Pillnitz
01326 Dresden
Telefon: 0351/2613-263

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Bekanntermaßen spielen Quell- und Schwindprozesse, die an Natursteinen im Zusammenhang mit dem Wechsel von Durchfeuchtung und Austrocknung entstehen, eine wesentliche Rolle bei der Steinverwitterung. Besonders betroffen sind solche Natursteine, in denen quellfähige Tonmineralien enthalten sind. Ziel des Projektes ist der Versuch, ob durch eine Tränkung des Steins mit quellmindernden Chemikalien eine Verringerung des Quellverhaltens und somit eine Verbesserung der Verwitterungsbeständigkeit erreicht werden kann.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Rahmen der praktischen Restaurierung der Sphinx-Plastiken aus Cottaer Sandstein werden bekannte und erprobte Methoden der Steinkonservierung mit einer sog. Antihygro-behandlung kombiniert. In diesem Sinne wird der Sandstein der beiden Bildwerke nach der Reinigung und Entsalzung mit dem quellmindernden Konservierungsmittel im Flutverfahren getränkt. Danach werden sowohl konventionelle Steinfestigungsmaßnahmen durchgeführt als auch Ergänzungen von Fehlstellen durch Applikation von Steinersatzmörtel vorgenommen. Hier ist zu überprüfen, ob die Verträglichkeit der Materialien gegeben ist.
Begleitend wird an Hand von Bohrkernen im unbehandelten und im getränkten Zustand der Effekt der Antihygro-Behandlung unter Laborbedingungen untersucht. Direkt am Objekt, wo wegen der elbnahen Lage eine hohe Feuchtelast gegeben ist, erfolgt eine Klimamessung, so daß die Ergebnisse der Laboruntersuchungen zu den Standortbedingungen in Relation gesetzt werden können.


Ergebnisse und Diskussion

Nach der Durchführung aller geplanten Restaurierungsmaßnahmen präsentieren sich die beiden Sphingen in ihrer ursprünglichen intakten Form. Das ästhetische Gesamtbild zeigt zwei völlig intakte, würdig gealterte Sandsteinbildwerke. Durch zahlreiche Ergänzungen mit verschiedenen Steinrestauriermörteln wurden wichtige Formen und Konturen wieder hergestellt. Zur Sicherung grissener Bereiche mußten Vernadelungen mit Edelstahlprofilen durchgeführt werden.
Durch den Einsatz eines wirkstoffarmen Festigers in den aufgewitterten Bereichen wurden gute bis sehr gute Festigkeitswerte erzielt. Die Ergebnisse der Antihygro-Behandlung im Zusammenhang mit einer abschließenden Hydrophobierung können erst nach dem Ablauf einer gewissen Zeit beurteilt werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Pressemeldung am 22. Juli 1999 (anbei)
Erwähnung des geförderten Vorhabens bei wichtigen öffentlichen Auftritten

Mit der Fertigstellung der großen Baumaßnahme Wasserpalais wird das geförderte Vorhaben gesondert gewürdigt.


Fazit

Die komplizierte Restaurierung der Bildwerke und die nicht durchgängig positiven Ergebnisse der begleitenden wissenschaftlichen Untersuchungen lassen noch einige Fragen bezüglich des Einsatzes von quellmindernden Chemikalien offen. Die Begutachtung der restaurierten Objekte nach einigen Jahren sowie die Weiterentwickung und Erprobung quellmindernder Produkte werden zu einer Vervollkommnung der Antihygro-Behandlung führen.

Übersicht

Fördersumme

18.295,56 €

Förderzeitraum

13.04.1999 - 29.08.2000

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Kulturgüter
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik