Projekt 14746/01

Informationsvermittlung über Arbeits- und Umweltschutz an Hochschulen

Projektträger

Universität Gesamthochschule PaderbornFachbereich Chemie und Chemietechnik
Warburger Str. 100
33098 Paderborn
Telefon: 05251/60-2177

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

An vielen Hochschulen haben Studierendenvertretungen, Assistenten und Praktikumleiter Ideen und Projekte zur Verbesserung der Bedingungen im Arbeits- und Umweltschutz speziell im Bereich von chemischen Praktika für Studierende in den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten erarbeitet und umgesetzt. Im Rahmen des Projektes soll in Zusammenarbeit mit der Bundesfachtagung der Chemiefachschaften (BuFaTa Chemie) eine Broschüre über einzelne beispielhafte Projekte dieser Art erstellt werden. Sie soll Möglichkeiten aufzeigen, wie das Thema Arbeits- und Umweltschutz innerhalb der Fachbereiche trotz der sehr begrenzten materiellen und personellen Ressourcen lebendig umgesetzt und fortgeführt werden kann.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZunächst wird das Redaktionsteam gemeinsam mit dem Arbeitskreis Arbeitssicherheit der BuFaTa Chemie an den Hochschulen nach innovativen Projekten recherchieren, die zur Thematik der Publikation passen und deren Urheber bereit sind, diese zu veröffentlichen. Es sollen vorrangig beispielhafte Projekte berücksichtigt werden, die sich mit geringem finanziellen Aufwand durchführen lassen und daher leicht von anderen Fachbereichen aufgegriffen und in modifizierter Form dort ebenfalls verwirklicht werden können. Es sollen aber auch größere, mit öffentlichen Mitteln geförderte Projekte relativ knapp vorgestellt werden, um die Leser auf die jeweiligen Projektberichte aufmerksam zu machen. Im Anschluss daran sollen die Artikel zu den Projekten und zu den rechtlichen Grundlagen erstellt, in Zusammenarbeit von Autoren und Redaktionsteam überarbeitet und layoutet werden. Zum Ende der redaktionellen Arbeit sollen Experten hinzugezogen werden, um Optimierungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dieser Expertenrunde, die für Ende 1999 vorgesehen ist, sollen Fachleute aus Arbeits- und Umweltschutz und studentische Vertreter aus den Fachschaften angehören.
In der zweiten Projektphase Anfang 2000 wird die Broschüre gedruckt und an die Studierendenvertretungen der natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten, die Sicherheitsfachkräfte der Hochschulen und an die Organisationen, die im Bereich Arbeits- und Umweltschutz an den Hochschulen tätig sind, versandt.
Die Broschüre soll anschließend den Fachverbänden im Bereich Arbeits- und Umweltschutz an Hochschulen sowie den Hochschulen selbst durch 10 bis 12 Schwerpunktveranstaltungen vorgestellt werden.


Ergebnisse und Diskussion

Das Projektziel, eine Broschüre über aktuelle Arbeits- und Umweltschutzprojekte in Hochschullaboratorien zu erstellen, wurde erreicht. Sie wurde im April 2002 an alle Fachschaften mit Chemiebezug, an die Arbeits- und Umweltschutzabteilungen deutscher Hochschulen und an die Projektpartner versandt.
Der gesetzte Zeitrahmen konnte aus verschiedenen Gründen nicht eingehalten werden. Im Rahmen der frühzeitigen Projektvorstellungen wurden immer wieder Projekte zur Aufnahme in den Reader vorgeschlagen. Außerdem wurden einige Faktoren in der ursprünglichen Zeitplanung unterschätzt. Die Beiträge von Gastautoren wurden häufig in Überlänge und mit mehrmonatiger Verspätung eingereicht oder aber nicht abgegeben. Die im Reader häufig zitierte hohe Fluktuation von Akteuren an Hochschulen entwickelte sich auch innerhalb der Redaktion zu einem ernsthaften Problem. Schon bald nach dem vielversprechenden Projektstart haben sich Redaktionsmitglieder wegen ihres bevorstehenden Studienabschlusses oder aber aufgrund ihres Wechsle in Beschäftigungsverhältnisse außerhalb der Hochschule, was häufig durch ihre ehernamtliche Mitarbeit in diesem Projekt begünstigt wurde, zumindest vorübergehend von der Redaktionsarbeit zurückgezogen. Besonders gravierend war dies bei der abschließenden redaktionellen Bearbeitung. Zu guter letzt fiel die Mitarbeiterin für Koordination und Layout aus familiären Gründen für mehrere Monate aus, so dass sich die Verzögerungen auf 2 Jahre summiert haben.
Die ursprüngliche Kostenkalkulation kann voraussichtlich gut eingehalten werden, wenn nicht gar unterschritten werden. Die o.g. Kooperationspartner haben ihre Mittelzusagen allesamt eingehalten. Als weiterer wichtiger Kooperationspartner konnte die Landesunfallkasse NRW gewonnen werden.
Die enge Verzahnung von Arbeits- und Umweltschutz bei der Arbeit in Laboratorien hat es dem Redaktionsteam immer wieder schwer gemacht, zu entscheiden, ob ein Projekt nun eher zum Umweltschutz oder zum Arbeitsschutz zu zählen ist. Ziel des Reader-Projektes war die Veröffentlichung guter Ideen zur Optimierung des Arbeits- und Umweltschutzes in Hochschullaboratorien. An wie vielen Hochschulen bis heute oder in Zukunft diese Ideen aufgegriffen werden und damit ein Beitrag zum Arbeits- und Um-weltschutz an der Hochschule geleistet wird, kann das Redaktionsteam nicht quantifizieren. Der noch wesentlich wichtigere Langzeiteffekt, der sich in einem von Anfang an sicheren und umweltgerechten Umgang mit Chemikalien durch die Studierenden zeigt, lässt sich noch weniger abschätzen. Er kommt möglicherweise erst dann zum Tragen, wenn sich ehemalige Studierende in ihrem ersten Job nicht erst an die dann zunächst lästig erscheinenden Anforderungen zum Arbeits- und Umweltschutz gewöhnen müssen, sondern diese bereits als unabdingbaren Bestandteil ihrer täglichen Arbeit verinnerlicht haben.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Projektteam ist schon in einem relativ frühen Projektstadium mit der Präsentation von Zwischenergebnissen an die interessierte (Fach-)Öffentlichkeit getreten und hat bei diesen Anlässen auch stets um weitere inhaltliche Anregungen geworben. Dies war auch ein Grund dafür, dass sich die redaktionelle Arbeit länger als geplant hingezogen hat. Öffentliche Präsentationen des Projektes haben an den Universitäten Oldenburg, Hamburg, Essen, Clausthal und Darmstadt, sowie an den Fachhochschulen Münster und Lippe stattgefunden. Des weiteren wurde das Projekt bei der A+A 1999 mit einem Flyer präsentiert und verschiedene Artikel im HIS-Mitteilungsblatt und den GDCh-Nachrichten veröffentlicht. Den wesentlichsten Anteil an der Öffentlichkeitsarbeit trägt jedoch der o.g. Versand des Readers. Vortragsangebote über das Projekt gehören weiterhin zum Seminarprogramm der Landesunfallkasse NRW. Eine Präsentation im Rahmen des Kongresses A+A 2003 wurde dem Veranstalter vorgeschlagen. Eine Reaktion steht noch aus. Der Bundesverband für Unfallkassen (BUK) in München hat sein Interesse daran bekundet, das Projekt ggf. mit einer zweiten weiterführenden Auflage bzw. Ausgabe fortzuführen.


Fazit

Projektidee und das Produkt begeistern nach wie vor. Das zeigen die Nachbestellungen und die fachlichen Nachfragen. Erwähnt seien an dieser Stelle 2 unmittelbare Folgeprojekte. Nachdem ASi - Der Film wieder verstärkt nachgefragt wurde, hat die Bayerische Landesunfallkasse eine Neufassung eines Hochschullaborsicherheitsfilms projektiert. Einige Autoren des Readers haben einen Handlungsleitfaden für den Umgang mit krebserzeugenden, mutagenen und reproduktionstoxischen Stoffen (kmr-Stoffe) in Praktika im Internet publiziert und damit einen der vorderen Plätze beim Deutschen Gefahrstoffpreis 2002 belegt.
Das Redaktionsteam ist sich darüber hinaus einig, dass man ein solches Projekt jederzeit wieder in Angriff nehmen würde. Man würde jedoch eine Internetpräsentation der Buchform vorziehen, da sie die frühzeitige Teilveröffentlichung, die laufende Ergänzung und ständige Aktualisierung erlaubt.

Übersicht

Fördersumme

36.122,77 €

Förderzeitraum

18.02.1999 - 31.07.2002

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Umweltkommunikation
Umwelttechnik