Projekt 14225/01

Aufbau eines Deutsch-Tschechischen Jugend-Umwelt-Parlaments

Projektträger

Kinder- und Jugendring Sachsen e. V.
Kretschmerstr. 13
01309 Dresden

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

- Kindern und Jugendlichen die Beschäftigung mit dem Natur- und Umweltschutz nahe zu bringen
- sie gleichzeitig aber auch dazu zu bewegen und zu befähigen, den Natur- und Umweltschutzgedanken sowohl im engeren Sozialisationskreis als auch an die breite Öffentlichkeit weiterzutragen.
- internationale Zusammenarbeit zu dem grenzüberschreitenden Problem des Umwelt- und Naturschutzes und Zusammenarbeit der verschiedensten Jugendorganisationen, die sich auf dem Gebiet des Umwelt- und Naturschutzes engagieren


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenA) Aufbau/Arbeit der nationalen Jugend-Umwelt-Parlamente
- Vorbereitung von fachlichen Unterlagen und Schulung des deutschen Partners, Aufbau des nationalen Jugend-Umwelt-Parlaments in Sachsen
- Arbeit zum ausgewählten Thema Luftreinhaltung mit laufenden Aktivitäten vor Ort und periodischen Treffen in Regionalgruppen der Parlamentarier in Sachsen und Tschechien
B) und C) Gemeinsame Deutsch-Tschechische Treffen in Tschechien und Deutschland
- Darstellung der Umweltsituation und -charakteristik, Fachvorträge zur Wissensvermittlung
- Darstellung der durchgeführten Maßnahmen und Projekte
- Diskussion mit den Vertretern der Umweltbehörden, der staatlichen Institutionen, der Selbstverwaltungen, NGO´s (Nichtstaatliche Organisationen) aus beiden Ländern
- Erarbeitung gemeinsamer Dokumentationen, Äußerungen und Stellungnahmen
- Planung der weiteren Zusammenarbeit der deutschen und tschechischen Jugendlichen
D) Gemeinsames Parlament mit Vertretern beider Länder im Frühjahr 1999
- Gemeinsame Parlamentssitzung aller tschechischen und deutschen Parlamentarier
- Treffen der Parlamentarier zur gemeinsamen praktischen Umweltarbeit und zum Erfahrungsaustausch und Verständigung zu einem weiteren (Folge-) Thema
- Diskussion und Verabschiedung von Erklärungen zu bearbeiteten und perspektivischen Themen


Ergebnisse und Diskussion

Das Projekt wurde entsprechend der Projektplanung durchgeführt.
Die Aktivitäten waren darauf ausgerichtet, das Deutsch-Tschechische Jugend-Umwelt-Parlament und das deutsche nationale Jugend-Umwelt-Parlöament einzurichten und über längerer Zeit als Projekt lebensfähig zu machen. Das Umweltparlament der Tschechischen Republik existiert schon länger und diente als Wegbegleiter und Unterstützung, insbesondere des deutsch-tschechischen Teils des Projektes. Da die Ziele im wesentlichen erreicht wurden, soll das Projekt über einen längeren Zeitraum weitergeführt werden. Eine Ausweitung auf weitere deutsche Teilnehmer und weitere Staaten wird angestrebt und soll nach der Lösung der u.a. Probleme erfolgen.
Es wurden drei Deutsch-Tschechische Treffen der Parlamentarier (Parlamentssitzungen), mehrere nationale Treffen sowie viele Einzelaktivitäten der Regionalgruppen und einzelnen Parlamentarier durchgeführt.
Die Zusammenarbeit der Projektpartner war gut. Besonders wichtig und positiv für das Projekt ist die fachliche Ünterstützung durch die Sächsische Akademie für Natur und Umwelt.
Die Deutsch-Tschechischen Parlamentssitzungen waren bezüglich der Diskussion der Teilnehmer mit Fachleuten und Politikern sehr erfolgreich. Die eigentliche parlamentarische Arbeit der Kinder und Jugendlichen gestaltete sich jedoch schwierig. Trotz teilweise vorhandenen Sprachbarrieren war das Verhältnis zwischen deutschen und tschechischen Teilnehmern ausgesprochen positiv und herzlich. Es konnten hier positive Akzente der internationalen Zusamenarbeit gesetzt werden.
Die nationalen Treffen wurden durch die Teilnehmer sehr gut angenommen, war es dort doch möglich, über den Tellerrand der eigenen Regionalgruppe hinaus Ergebnisse auszutauschen und zu diskutieren und die anderen Teilnehmer kennenzulernen. Die Zusammenarbeit der der verschiedenen Jugendverbände wurde sehr postiv beeinflußt.
Besonders erfolgreich waren die praktische Umweltarbeit der Parlamentarier vor Ort und kind- bzw. jugendgemäße Weiterbildungen für die Teilnehmer. Hier waren die Teilnehmer sehr intensiv bei der Sache und nahmen viel KnowHow für sich aber auch zur Weitergabe an ihre Sozialisationsfeld mit.
Das Projekt wurde in der Öffentlichkeit außerordentlich positiv aufgenommen. Es erreichte insbesondere in der Jugendhilfeöffentlichkeit einen breiten Bekanntheitsgrad.
Ausdruck des hohen Stellenwertes ist die Übernahme der Schirmherrschaft durch den Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Prof. Dr. Biedenkopf.
Für die Weiterführung des Projektes ist besonderes Augenmerk auf folgende Probleme zu richten:
1. Die durch die tschechische Seite favorisierte Vorlesungsform der Umweltbildung wird durch die Teilnehmer schlecht angenommen. Es sind kind-/jugendgerechte Formen zu finden.
2. Bedingt durch die Anlaufphase des Projektes und teilweise unklare Vorstellungen war bei den deutschen Regionalgruppen leider eine hohe Fluktuation der Teilnehmer zu verzeichnen. Es sollen in Zukunft kleinere Regionalgruppen angestrebt werden, denen dann aber nur Teilnehmer angehören, die intensiv und auf Dauer am Projekt mitwirken.
3. Die fachliche Anleitung der Teilnehmer auf deutscher Seite erfolgte im wesentlichen auf Regionalgruppenebene. Um eine bessere fachliche Anleitung und ihre Koordinierung zu erreichen, soll ein(e) fachliche Koordinator(in) für das Gesamtprojekt eingesetzt werden.
4. Um die eigentliche parlamentarische Arbeit zu intensivieren, sollen neue Formen der parlamentarischen Arbeit, die nicht mehr streng an das parlamentarische Gebaren der Politik angelehnt sind, wie z.B. Workshops, Kleingruppenarbeit etc., eigeführt werden. Weiterhin soll auf tschechischer Seite ein zusätzlicher Partner gewonnen werden, der schon ein funktionierendes Kinder- und Jugendparlament durchführt.
5. Zur weiteren Verbreiterung der Basis des Projektes sollen weitere Projektpartner in Sachsen gewonnen werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Projekt wird fortlaufend im Intenet unter www.jugendinfo.net dokumentiert. Damit wird die größtmögliche Öffentlichkeit erreicht. Das Projekt wurde umfangreich im Landtag zur Fachtagung des KJRS vorgestellt. Es fanden Pressemitteilungen und -konferenzen in Tschechien und Sachsen statt.


Fazit

Das Projekt ist erfolgreich angelaufen. Die Teilnehmer beschäftigen sich intensiv mit Umweltproblematiken und tragen diese in ihrem Sozialisationsfeld weiter. Als wichtig erwiesen sich die Problemfelder der fachlichen Weiterbildung der Teilnehmer und die Intensivierung des eigentlichen Parlamentsgedankens. Dazu wird bei der Weiterführung die wissenschaftlich-fachliche Anleitung der Teilnehmer durch einen fachlichen Koordinator gewährleistet. Weiterhin wird die Arbeit des Parlamentes durch kindgerechtere Formen (Kleingruppenarbeit, Rollenspiele etc., weg von der trockenen Parlamentssitzung) zu ergänzen sein. Weiterhin wird ein weiterer tschechischer Partner, das Kinder- und Jugend-Parlament der Tschechischen Republik, in das Projekt einbezogen.

Übersicht

Fördersumme

102.026,25 €

Förderzeitraum

26.02.1998 - 24.01.2000

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Umweltkommunikation