Projekt 13677/01

Interdisziplinärer Austausch sowie Informationsvermittlung über die Anwendung biologischer Pflanzenschutzverfahren im Erwerbsobstbau zwischen Forschung, Praxis und Beratung

Projektträger

Universität HohenheimInstitut für PhytomedizinFG Angewandte Entomologie
Otto-Sander-Str. 5
70599 Stuttgart
Telefon: 0711/459-2400

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

In den letzten Jahren wurden für den normalerweise sehr pflanzenschutzintensiven Kernobstanbau vermehrt biologische Verfahren im Pflanzenschutz entwickelt, um den Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmittel zu reduzieren. Einige davon sind bereits praxisreif oder werden zumindest bereits modellhaft auf ausgewählten Praxisbetrieben angewendet. In der breiten Praxis des Erwerbsobstbaus und teilweise auch in der Beratung bestehen jedoch noch erhebliche Vorbehalte bezüglich der Anwendbarkeit und der Wirkungssicherheit solcher Verfahren. Der Einsatz biologischer Verfahren ist meist auch technisch schwieriger als die vergleichbare konventionelle Methode. Der Erfolg kann auch stärker von Umweltfaktoren abhängen. Nicht immer liegen dem Praktiker ausreichende Informationen vor, um Fehlschläge zu vermeiden.
Mit der Fachtagung wurde auf internationaler Ebene (deutschsprachiger Raum) ein intensiver Austausch von Wissen und Erfahrung über aktuelle biologische Verfahren im Pflanzenschutz im Kernobstanbau zwischen Forschung, Beratung und Praxis ermöglicht. Praktikern und Beratern sollte die Möglichkeit gegeben werden, sich umfassend über den Kenntnisstand zu diesen Verfahren zu informieren, sich anhand der Fachdiskussionen eine eigene Meinung zu bilden und ihr Handeln entsprechend zu orientieren.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenUm einen intensiven Austausch zwischen Praxis, Forschung und Beratung sowie zwischen den einzelnen Regionen zu erzielen, wurde jedes Verfahren jeweils aus der Perspektive von angewandter Forschung, Pflanzenschutzberatung und Praxis verschiedener deutschsprachiger Regionen dargestellt. Die entsprechenden Ergebnisse und Erfahrungen wurden abschließend im Plenum diskutiert. Die Diskussion wurde während der Tagung auf Band aufgenommen und anschließend aufbereitet. Die Diskussionsbeiträge wurde den einzelnen Diskussionsteilnehmern zur Redigierung zugeschickt. Von der Diskussion jeder Sektion wurde eine Zusammenfassung erstellt, die ebenfalls allen Dikussions-teilnehmern zur Redigierung vorgelegt wurde. Die Teilnehmer legten ihre Beiträge als ausführliche Kurzfassungen sowie als Zusammenfassungen vor. Aus diesen Beiträgen wurde ein Tagungsband erstellt.


Ergebnisse und Diskussion

Die Veranstaltung wurde von mehr als 100 Wissenschaftlern, Beratern und Praktikern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum einschließlich der Niederlande, der Schweiz, Österreich und Italien, besucht. Im Vordergrund der Beiträge standen Wirkungssicherheit und Wirtschaftlichkeit der Verfahren, Möglichkeiten und Grenzen einer Anwendung in der breiten obstbaulichen Praxis und mittelfristige Perspektiven.
Im Laufe der beiden Veranstaltungstage wurden 34 Beiträge aus Forschung, Beratung und Praxis vorgestellt. Vertreter der deutschen Landes-Pflanzenschutzdienste und der Obstbauberatung waren als Vortragende einbezogen und als Teilnehmer geladen. In allen Sektionen entstand eine fruchtbare und intensive Diskussion, an der sich sowohl Praktiker als auch Forschung und Beratung sowie Vertreter von (meist mittelständischen) Firmen und der Dienststellen des Bundes und der Länder beteiligten.
Das Echo auf die Veranstaltung war sowohl in der Praxis als auch in Forschung und Beratung durchweg positiv. Der gelungene Austausch zwischen den verschiedenen Disziplinen und Fachrichtungen (ökologischer und integrierter Anbau) wurde allgemein sehr begrüßt. Er hat Vorbehalte auf verschiedenen Seiten abgebaut und den Anstoß für weitere Veranstaltungen in diesem Bereich gegeben. Durch die intensive Diskussion, vor allem aber auch die Möglichkeit zu erschöpfenden Rückfragen bei verschiedenen Experten aus angewandter Forschung und Praxis konnte ein realistisches Bild des Wissenstandes zum jeweiligen Verfahren erstellt werden. Dadurch entstand bei Beratung und Praxis ein erhöhtes aber nicht überhöhtes Vertrauen in diese Pflanzenschutzverfahren, das sicherlich zu ihrer weiteren Verbreitung beitragen wird. Von Seiten der Forschung wurde sehr begrüßt, daß offene Fragen aus der Praxis mit der Praxis diskutiert werden konnten.
Aus den Beiträgen der Teilnehmern und der Dokumentation der Diskussion wurde ein Tagungsband erstellt. Der Tagungsband ist in zwei Teile gegliedert: Im ersten Teil sind die Zusammenfassungen der Beiträge und der Diskussionen enthalten, (schnelle Übersicht). Im zweiten Teil kann dann eine detaillierte Information anhand der ausführlichen Beiträge und der Dokumentation der Diskussion erfolgen. Die Erstellung des Tagungsbandes war am 4.5.98 abgeschlossen. Er wurde an alle Tagungsteilnehmer nach Drucklegung versandt.
Der Tagungsband wird allgemein sehr positiv beurteilt. Besonders die Aufbereitung der Diskussion wird allgemein sehr begrüßt.
In verschiedenen Fachzeitschriften erscheint derzeit eine Pressemitteilung über die Tagung, einige Exemplare des Tagungsbandes werden außerdem für Buchbesprechungen an verschiedene Fachjournale verschickt.
Die Tagungsteilnehmer erhielten alle einen Tagungsband.
Außerdem werden an die Offizialberatung (Pflanzenschutzdienst, Obstbauberatung) im Moment kostenlos einige Tagungsbände abgegeben.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Fachtagung wurde in verschiedenen Fachzeitschriften angekündigt. Zur Zeit erscheint eine Pressemitteilung in diesen Fachorganen.


Fazit

An der Tagung wurde auf internationaler Ebene (deutschsprachiger Raum) ein intensiver Austausch von Wissen und Erfahrung über aktuelle biologische Verfahren im Pflanzenschutz im Kernobstanbau zwischen Forschung, Beratung und Praxis erreicht. Praktiker und Berater konnten sich umfassend über den Kenntnisstand zu diesen Verfahren informieren und sich anhand der Fachdiskussionen eine eigene Meinung bilden.
Durch eine anschließende Dokumentation der Tagungsbeiträge sowie der wichtigsten Punkte der Diskussion im Plenum in Form eines Tagungsbandes wurden die Informationen an zahlreiche Interessenten vermittelt. Bei allen Zielgruppen stieß die Veranstaltung auf ein sehr positives Echo. Die Zielgruppen Forschung, Beratung und Praxis wurden durch direkte Ansprache und Annahme ihrer Probleme erreicht. Die Aufbereitung der Beiträge wurde allgemein sehr positiv bewertet. Der Ruf nach einer Wiederholung in angemessenem Zeitabstand wurde mehrfach geäußert.

Übersicht

Fördersumme

16.478,43 €

Förderzeitraum

01.01.1998 - 30.06.1998

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz
Umweltkommunikation