Projekt 12281/01

Durchführung und Dokumentation eines Klimaschutzpreises für energiebewußtes Bauen

Projektträger

B.A.U. - Bund Architektur & Umwelt e. V.
Hausmannstr. 9 - 10
30159 Hannover

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Im Bereich der Bebauung durch Privatleute oder Unternehmen gibt es derzeit nur sehr wenig Angebote, die Bauherren und planende oder ausführende Unternehmer zum energieeffizienten und damit entscheidend CO2-reduzierenden Bauen anzuregen. Ziel des Projektes ist es, die für die Bebauung verantwortlichen Personen zu erreichen, um eine ernergieeffiziente Bebauung von Ort zu fördern. Beispielgebende Gebäude mit handwerklich vorbildlicher Ausführung sollen ausgezeichnet werden, die der geplanten E-nergieeinsparverordnung entsprechen. Die Transparenz und Wiederholbarkeit der Planung und Ausführung für den verringerten CO2-Ausstoß steht dabei im Zentrum. Besonders wichtig ist dabei die Übertragbarkeit des Konzeptes durch seine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation. Ziel ist nicht die Planung allein, sondern insbesondere auch der ausgeführte Bau und dessen Kosten.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt soll auf zwei Ebenen wirken: 1. Auslobung eines Preises, der ausgeführte energieeffiziente Bauten prämiert. Prämiert werden Gebäude, die durch sorgfältig abgestimmte Planung sowohl des Baukörpers als auch der Haustechnik minimale CO2-Emissionen aufweisen, deren Baustoffe und Komponenten unter den Kriterien der Nachhaltigkeit und der Kreislauffähigkeit ausgewählt wurden. Ausgezeichnet werden sollen grundsätzlich Planungsteams, zu denen neben Architekten auch Bauherren und Haustechnik-Fachleute gehören. Dies unterstreicht, dass energetisch optimierte Lösungen das integrierte Zusammenwirken von gestalterischer und technischer Planungskomponente durch den ganzen Prozess hindurch erfordern. 2. Aufklärungsarbeit für Bauherren, Planer und Eigentümer. Diese Aufklärungsarbeit setzt an zwei Erkenntnissen an: a) Viel zu wenig Bauherren und Planer kennen derzeit konkrete Möglichkeiten des energieeffizienten Bauens. Sie sollen angeregt werden, durch Ausstellung und Publikation kreative Umsetzungen in der Praxis kennen zu lernen. Globale und regionale Zusammenhänge werden dabei in Beziehung zueinander gesetzt, um konkrete Handlungsmöglichkeiten des einzelnen aufzuzeigen. b) Eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit soll auch andere Kommunen und Bauträger anregen. Aus diesem Grund wurde eine informative Ausstellung konzipiert, die durch das Bundesgebiet wandern soll. Die organisatorische Betreuung wird durch den kommunalen Träger, hier das Umweltdezernat der Stadt Osnabrück, für den B.A.U. e. V. übernommen. In einer begleitenden Buchpublikation werden die Informationen zum CO2-reduzierenden Bauen umfassend vertieft.


Ergebnisse und Diskussion

Der Klimaschutzpreis für energiebewusstes Bauen hat in der Stadt Osnabrück und Umgebung den Stellenwert des Energieaspektes in der Architektur deutlich heben können. Dies gilt sowohl für Fachkreise als auch für den gemeinhin fachlich gut informierten Kreis der Bauherren und Bau-Interessierten.
Die anfangs geringe Anzahl eingereichter Arbeiten konnte schon bei der 2. Auslobung deutlich gesteigert werden. Es zeigt sich, dass ein Architektenpreis sich grundsätzlich erst etablieren muss. Dies wird durch regelmäßige Vergabe erreicht werden können.In der Architektenschaft und bei den Ingenieuren zeigt sich das erhöhte Interesse an Energieaspekten u. a. in zwei gut besuchten Fortbildungsmaßnahmen zum energiesparenden Bauen, die jeweils während der Umweltmessen 1999 und 2001 in Osnabrück erfolgreich durchgeführt wurden. Zwei Solarsymposien - zum Thema Niedrigenergie- und Passivhaus und zur energetischen Altbausanierung, jeweils mit themenbezogener Ausstellung - erfreuten sich regen Zuspruchs von Fachleuten und interessierten Laien.
Während der Projektlaufzeit wurden die ersten Passivhäuser im Osnabrücker Raum erstellt. Passivhaus-Besichtigungen des Solarenergievereins oder im Rahmen von Symposien oder Seminaren geben Fach-leuten und Nichtfachleuten wiederholt Gelegenheit, das theoretisch Erfahrene zu überprüfen und mit ei-genen Augen zu erfahren und mit Händen zu begreifen. Das Konzept eines regionalen Klimaschutzpreises hat Modellcharakter und kann problemlos auf andere Städte und Regionen übertragen werden. Das Buch Häuser für das 21. Jahrhundert ist überall im Buchhandel erhältlich, und die Ausstellungstafeln stehen zur Benutzung durch andere Städte und Gemeinden zur Verfügung. Damit ist das Projektziel erreicht: Durch einen lokalen oder regionalen Klima-schutzpreis Architekten, Ingenieure und die Bauherrenschaft öffentlich verstärkt fürs energiebewusste Bauen zu interessieren, das Wissen zu dokumentieren und dieses Konzept anderen Gemeinwesen vorbildhaft zur Verfügung zu stellen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Jeweils im Frühjahr der Jahre 1997 und 1999 wurde der Klimaschutzpreis gemeinsam vom Runden Tisch CO2 der Stadt Osnabrück und Bund Architektur & Umwelt e.V. ausgelobt. 1997 wurde einzig ein Objekt mit 7.500 DM prämiert. Die Preisverleihung erfolgte am 8.10.1997 im Friedenssaal des Rathauses von Osnabrück. In der Preisrunde 1999 wurden zwei Arbeiten mit je 7 500 DM prämiert. Das Preisgeld von 15 000 DM enthält neben den Mitteln der Umweltstiftung auch Spenden der Handwerkskammer Os-nabrück-Emsland, der Stadtwerke Osnabrück und der Sibo-Gruppe.
Die Verleihung des Klimaschutzpreises an die beiden Preisträger erfolgte am 3.11.1999 im Friedenssaal des Osnabrücker Rathauses durch Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip. Die Laudatio hielt Architekt Heiko Reinders, als Vorsitzender der Bezirksgruppe Osnabrück/Emsland des Bundes Deutscher Architekten (BDA) und Vertreter der Architektenkammer Osnabrück.
Am 12. Januar 2000 wurde die Ausstellung in den Räumen der Sparkasse Osnabrück feierlich eröffnet. Das Einführungsreferat hielt Architekt Heiko Reinders.
Im Anschluss wurde sie in sieben weiteren öffentlichen Einrichtungen jeweils für mehrere Wochen prä-sentiert. Wenn die Ausstellung nicht ausgeliehen ist, wird sie im Stadthaus 1 der Stadtverwaltung Osnabrück in der 3. Ebene präsentiert.
Parallel zur Ausstellung wurde von einer Arbeitsgruppe unter Federführung des secolo-Verlages die Buchpublikation Häuser für das 21. Jahrhundert erarbeitet.
Das Buch enthält auf 156 Seiten 18 Artikel einschlägig fachkompetenter Autoren, ergänzt durch einen Anhang mit Adressen und Literatur zum energiesparenden Bauen sowie Hinweise zur Förderung Energie sparender Maßnahmen am Bau. Es wurde auf der Buchmesse 1999 vorgestellt und wird durch den Buchhandel vertrieben.


Fazit

Der Klimaschutzpreis für energiebewusstes Bauen hat in der Stadt Osnabrück und Umgebung den Stellenwert des Energieaspektes in der Architektur deutlich heben können. Dies gilt sowohl für Fachkreise als auch für den gemeinhin fachlich gut informierten Kreis der Bauherren und Bau-Interessierten.
In der Architektenschaft und bei den Ingenieuren zeigt sich das erhöhte Interesse an Energieaspekten u. a. in zwei gut besuchten Fortbildungsmaßnahmen zum energiesparenden Bauen, die jeweils während der Umweltmessen 1999 und 2001 in Osnabrück erfolgreich durchgeführt wurden. Zwei Solarsymposien - zum Thema Niedrigenergie- und Passivhaus und zur energetischen Altbausanierung, jeweils mit the-menbezogener Ausstellung - erfreuten sich regen Zuspruchs von Fachleuten und interessierten Laien.

Übersicht

Fördersumme

36.318,08 €

Förderzeitraum

01.07.1997 - 16.10.2001

Internet

www.bau-architekten.de

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation