Projekt 11395/01

Umweltwissenstransfer an außeruniversitäre Institutionen, Vereine und Verbände des Freistaates Thüringen

Projektträger

Universität Erfurt Erziehungswissenschaftliche Fakultät Arbeitsstelle Umwelterziehung
Nordhäuser Str. 63
99089 Erfurt
Telefon: 0361/737-

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Planung, Weiterentwicklung, Durchführung und Evaluation von umweltpädagogischen Konzepten für die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie in Jena, deren Mitarbeiter und Adressaten, die als Multiplikatoren in der Umweltbildung, -beratung und Öffentlichkeitsarbeit tätig sind. Durch die Projektarbeit sollen Instrumentarien der Umweltpädagogik, Aneignungs- und Vermittlungsmethoden sowie didaktisch-methodische Überlegungen in den überarbeiteten Konzeptionen so transferiert werden, dass die pädagogische Befähigung der Multiplikatoren durch unmittelbare Anleitung in den Weiterbildungsveranstaltungen qualifiziert wird.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Untersuchungen werden in drei Projektphasen eingeteilt und durchgeführt.
Für alle drei Projektphasen gelten die folgenden übergreifenden Leitlinien:
Leitlinie 1:
Vernetztes Denken und Lernen in Zusammenhängen am Beispiel exemplarischer Umweltproblemstellungen
Im Projekt soll erprobt werden, inwieweit integratives umweltpädagogisches Wissen und Denken zu veränderter Problemsensibilisierung und -bearbeitung bei den Mitarbeitern der Thüringer Landesanstalt für Umwelt sowie Vereinen und Verbänden des Freistaates Thüringen führen und für die zukünftige Arbeit genutzt werden kann.
Leitlinie 2:
Umweltpädagogische Bearbeitungsstrategien im Hinblick auf vorsorgende Bewältigung von Nutzungskonflikten an lokalen Standorten
Im Projekt soll erprobt werden, inwieweit umweltvorsorgende Kompetenzen zu entwickeln sind, um die tagtäglich auftretenden Umweltnutzungskonflikte wahrnehmen und bewerten zu können. Partizipatorische Mitwirkungs- und Entscheidungsprozesse sollen unterstützt werden.
Leitlinie 3:
Einsatzmöglichkeiten und Wechselwirkungen von natur- und sozialwissenschaftlichen Umwelterschließungsmethoden
Im Projekt soll erprobt werden, inwieweit der variable und integrative Einsatz von pädagogischen, natur- und sozialwissenschaftlichen Umwelterschließungsmethoden und -verfahren zu einer ganzheitlichen Sichtweise und Bearbeitung von Umweltproblemen beitragen kann.
Zur Zeit befindet sich das Projekt in der Anlauf- und Vorbereitungsphase. Der Projektbeginn soll am01. 10. 1998 sein. Es werden die erforderlichen Absprachen zwischen den verschiedenen Referaten und Abteilungen getroffen, um einen inhaltlich und organisatorisch gut aufbereiteten Beginn für das Projekt zu sichern.
In der 1. Projektphase (ca. vom 01. 10. 1998 bis 31. 03. 1999) erfolgt vorrangig die Überarbeitung vorhandener umweltpädagogischer Konzepte auf die Belange der verschiedenen Projektpartner. Diese Projekttätigkeit wird alle folgenden Phasen begleiten. Evaluiert werden Literatur, Lern- und Lehrmaterialien sowie Konzeptionen. In der Thüringer Landesanstalt werden erste Weiterbildungsveranstaltungen mit den Mitarbeitern und Betreuern des Freiwilligen Ökologischen Jahres durchgeführt und evaluiert. Eine erste Befragung der Teilnehmer an den Weiterbildungsveranstaltungen erfolgt neben der systematischen Beobachtung, Analyse und Bewertung der Seminartätigkeit.
Diese Aktivitäten führen zu einer Analyse und Beschreibung der Ausgangssituation.
In der 2. Projektphase (ca. vom 01. 04. 1999 bis 31. 03. 2001) erfolgt die Überarbeitung, Erprobung und Evaluation von weiteren Umweltbildungskonzepten in der Landesanstalt sowie bei den Vereinen und Verbänden. Die Prozessevaluation schließt die systematische Beobachtung, Analyse und Bewertung der Weiterbildungsveranstaltungen ein.
Mit dem Fortschreiten des Projektes werden verstärkt Methoden der Ergebnis- und Wirkungsevaluation eingesetzt. Vorrangig sollen Befähigungsfortschritte bei den Seminarteilnehmer/innen erfasst und dokumentiert werden. Einzusetzende Methoden sind vor allem schriftliche und mündliche Befragungen, Hospitationen sowie Diskussionen. Grundlagenseminare werden in geeigneter Form publiziert.
In der 3. Projektphase (ca. vom 01. 04. 2001 bis 30. 09. 2001) dominieren Systematisierungen und Verallgemeinerungen. Evaluierte Teilergebnisse werden im Abschlußbericht didaktisch aufbereitet und mit Empfehlungen für die weitere Öffentlichkeitsarbeit zur Umweltbildung versehen.
Um den Modellcharakter zu unterstreichen, werden die evaluierten und transferierbaren Materialien für unterschiedliche Adressaten zusammengestellt.


Ergebnisse und Diskussion

Alle wesentlichen Aufgaben des Projektes konnten erfolgreich bearbeitet werden. Eine Erweiterung bezüglich des Umfangs wurde vorgenommen, als Behörden des Freistaates als Adressaten der Weiterbildungen integriert wurden. Von den Leitlinien des Projektes haben sich besonders die Leitlinie 1 und 2 bewährt. Im Freistaat existieren nunmehr mehrfach erprobte und evaluierte Konzeptionen für Weiterbildungsreihen mit den Titeln Agenda 21 in der Behörde sowie Umweltbildung für Umweltbildner und Qualifizierung von pädagogischen Mitarbeitern im Freiwilligen Ökologischen Jahr. Alle Konzeptionen sind in den Zwischenberichten dokumentiert. Die Zwischenberichte zeigen den jeweiligen Projektfortschritt.
Der Zeitplan konnte in allen Phasen eingehalten werden.
Die Fördermittel waren Personalkosten, so dass alle notwendigen Sachkosten durch den Kooperationspartner und die Universität aufgebracht wurden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Projektergebnisse stehen allen Interessierten in Form der Zwischenberichten, Bausteinen für die Weiterbildungsreihen und Moderatorenmappen zur Verfügung. Neben den Zwischenberichten wurden 7 weitere Publikationen erarbeitet. Die Schulprojekte erfahren derzeit eine medienwirksame Überarbeitung.


Fazit

Die Vergabe des Projektes war insbesondere für die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie ein Gewinn. Die Qualität im Umweltbildungsbereich dieser Moderatorenstelle konnte wesentlich berei-chert werden. Das Referat Umweltbildung war der ideale Kooperationspartner, da durch die Zusammen-arbeit mit der Universität die Vernetzung von Theorie mit Praxis auch idealtypisch möglich wurde. Die Rückkopplung war durch den Abbau der Studienrichtung Umweltpädagogik nur bedingt möglich. Das Projekt konnte dazu beitragen, dass im Freistaat innerhalb von Behörden auf verschiedenen Ebenen wichtige Dokumente und daraus abzuleitende Aufgaben verbreitet und diskutiert wurden.Insbesondere führten die gewählten Methoden innerhalb der Evaluationen zu auswertbaren und dauer-haften Ergebnissen. Es muss verstärkt davon ausgegangen werden, dass in der Umweltbildung (über den zweiten Arbeits-markt gefördert), hochmotivierte, aber fachlichwissenschaftlich und didaktisch/methodisch unerfahrene und nicht immer entsprechend ausgebildete Mitarbeiter/innen tätig sind. Hier gibt es einen permanenten und notwendigen Weiterbildungsanspruch, der in keiner Phase der Umweltbildung unterschätzt werden darf. Diesen Umweltbildner gilt es sich auch weiterhin zuzuwenden.

Übersicht

Fördersumme

95.710,77 €

Förderzeitraum

01.10.1998 - 29.01.2002

Bundesland

Thüringen

Schlagwörter

Umweltkommunikation