Projekt 04052/01

Entwicklung und Erprobung von Verhaltensweisen zur Energie- und Betriebskosteneinsparung in Mietgebäuden

Projektträger

KEBAB gGmbH
Straßburger Str. 58
10405 Berlin
Telefon: 030/61127912

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Projekt verfolgt die Zielstellung, durch haus- bzw. gebäudebezogene Informations- und Beratungskampagnen die Mieter zu energiesparendem und umweltfreundlichen Verhalten zu animieren und dabei außerdem Kosten zu sparen. Die Bedeutung des Themas Energienutzung für die Problematik des Klimaschutzes wird durch Beratung über das Heizverhalten, die Vermeidung von Müll, die Nutzung von Elektrogeräten und die Einsparung von Wasser den Mietern und auch den Wohnungsgesellschaften näher gebracht. Dabei werden die Erfahrungen vorgelagerter Kampagnen genutzt. Letztendlich wird durch die Dokumentation der Erfahrungen, Beratungsinhalte und der einsetzbaren Aktionsmaterialien im Handbuch allen interessierten Wohnungsunternehmen ein Material zur Verfügung gestellt, mit dem sie selbständig und auf ihre konkreten Bedingungen bezogene Aktionen und Kampagnen vorbereiten, durchführen und auswerten können. Mit der zum Handbuch gehörenden CD-ROM können die angebotenen Aktionsmaterialien bearbeitet und für die unterschiedlichsten Aktionen und Kampagnen genutzt werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt wurde in 4 Arbeitsschritten durchgeführt: Dabei wurden im 1. Arbeitsschritt Ergebnisse von durchgeführten Energiesparwochen in über 400 Miethaushalten ausgewertet und Aktionsmaterialien erarbeitet. Im 2. Arbeitsschritt wurden die erarbeiteten Aktionsmaterialien und die Aktionsschritte in weiteren über 800 Haushalten erprobt. Im anschließenden 3. Arbeitsschritt wurden das Konzept und die Materialien inhaltlich überarbeitet und die Aktionsfelder erweitert. Dazu wurden die drei Handlungsmodelle U.plus, U.direkt und Zähler entwickelt und für das jeweilige Handlungsfeld - Energie, Müll, Wasser - variabel nutzbar gestaltet. Der letzte und 4. Arbeitsschritt diente ausschließlich der Auswertung der Erfahrungen aus den Aktionen und Kampagnen sowie der Beschreibung der möglichen Handlungsaktivitäten und der Aktionsmaterialien. Im Ergebnis entstanden das Handbuch und die CD-ROM. Die Arbeitsschritte wurden im Beirat vorgestellt und diskutiert.


Ergebnisse und Diskussion

Die von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Aktionen und Entwicklungsarbeiten sind wichtige Bausteine auf dem Weg zur Entwicklung und Verbreitung eines energiesparenden klimafreundlichen Lebensstils. Gleichzeitig zeigen die Arbeiten für alle Haushalte Lösungsansätze, um der Erhöhung der sogenannten Mietnebenkosten wirksam entgegenzutreten und das Verhältnis zwischen den Mietern und Vermietern, das durch Kostenerhöhungen teilweise sehr angespannt ist, zu entlasten.
Das vorliegende Handbuch zeigt den Wohnungsgesellschaften, wie sie ihren Mietern mit erprobten Aktionen Anregungen geben können, die Ausgaben für Energie, Wasser und Abfallentsorgung zu vermindern und gleichzeitig die Umwelt zu entlasten.
Die Mieter können durch die Teilnahme an den Aktionen aus der Rolle der passiven Dulder von Kostenerhöhungen herauskommen, indem sie selbst ihr Verhalten unter die Lupe nehmen, sich informieren, ihr Verhalten verändern und dabei das Haushaltsbudget und die Umwelt entlasten.
Mit den entwickelten Aktionsvarianten U.plus, U.direkt und Zähler kann jede interessierte Wohnungsgesellschaft nach eigenem Ermessen und unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Situation ihrer Wohnanlagen entscheiden, auf welches Handlungsfeld sie sich zunächst orientieren möchte, wo sie den größten Handlungsbedarf sieht.
Da in insgesamt über 1200 Haushalten die im Handbuch und auf der CD enthaltenen Aktionsmaterialien mit sehr guten Ergebnissen erprobt wurden, gehen wir davon aus, dass die Aktionen für jede Wohnungsgesellschaft einen Erfolg und Imagegewinn bringen kann. Als besonders wichtig hat es sich herausgestellt, dass eine Wohnungsgesellschaft mit Hilfe der angebotenen Auswahl von Aktionen und Aktionsmaterialien ihre hausgemachten Informationen und Materialien den Mietern anbieten kann, die in hohem Maße auf die Situation der Miethaushalte abgestimmt sind und, dass für die Mieter eine Erfolgskontrolle möglich wird. Besonders stimulierend wirkt es zusätzlich auf die Mieter, wenn durch ein Anmeldeverfahren und die Auslobung von Preisen eine gewisse Verbindlichkeit geschaffen wird.
Diese Elemente bieten von vornherein mehr Aussicht auf Resonanz und Erfolg als z. B. die Verteilung einer noch so gut aufgemachten allgemeinen Broschüre als Postwurfsendung. Unverzichtbar ist die individuelle Ansprache eines jeden Mieters unter dem Logo der eigenen Wohnungsgesellschaft. Das schafft Sicherheit und Verbindlichkeit.
Wichtig ist für die Wohnungsgesellschaften, dass sie sich rechtzeitig über die Elemente der dokumentierten Aktionsvarianten informiert, z. B. bei der Aktion U.plus über den U.Check, das Gutachten, das U.Journal, die Antwortkarte, Plakate, Schilder und Preise. Nur wenn zur Vorbereitung der jeweiligen Aktion oder Kampagne ein wenig Mühe aufgewandt wird, werden die Mieter mitmachen, indem sie genauer ihre Verbräuche kontrollieren, ihr Verhalten ändern und damit sich und der Wohnungsgesellschaft Kosten sparen und uns allen bei der Entlastung der Umwelt helfen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Der Leitfaden mit CD wurde vorerst in einer kleinen Auflage von 100 Exemplaren erstellt. Es kann jederzeit eine größere Stückzahl hergestellt werden. Allerdings ist das nur möglich, wenn wir eine Schutzgebühr in Höhe von 30,- DM incl. Porto und Verpackung erheben. Wir sehen vor allem Möglichkeiten der weiteren Verbreitung durch die Einbindung in unsere anderen Aktivitäten, wie z. B. die Erstellung des Berliner Heizspiegels, den Aufbau einer Web-Seite oder auch Verweise in anderen Veröffentlichungen.


Fazit

Die angebotenen Handlungsschritte und Kampagnenbestandteile sind vielfältig nutzbar und führen zu guten Ergebnissen. Durch die ebenfalls verfügbare CD-Fassung können die Vorlagen für die ausgewählten Aktionen kostengünstig und schnell erstellt werden, trotzdem ist ein ausreichendes Maß an Eigeninitiative bei der jeweiligen Wohnungsverwaltung notwendig.
KEBAB unterstützt deswegen Wohnungsverwaltungen verstärkt bei der Durchführung der Aktionen bzw. übernimmt in Kooperation mit Wohnungsgesellschaften in Berlin auch die Regie dafür.
Die Kampagnenarbeit wird an Qualität und Wirkung gewinnen, wenn sie nicht isoliert eingesetzt wird, sondern als Bestandteil eines Energie- und Umweltmanagements der Wohnungsgesellschaften gehandhabt wird. Gegenwärtig werden von KEBAB solche Ansätze erprobt.

Übersicht

Fördersumme

81.295,41 €

Förderzeitraum

21.08.1995 - 02.01.2001

Bundesland

Neue Bundesländer

Schlagwörter

Klimaschutz
Neue Bundesländer
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik