Projekt 03970/01

Entwicklung und Erprobung einer Waschanlage mit Naßaufbereitung zum Schotterrecycling

Projektträger

Hohenkirchner Kieswerke GmbH
Hanfgarten 3
99887 Hohenkirchen
Telefon: 03624/2441

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Umwelt- und abfallwirtschaftliche relevante Untersuchungen zur Schonung natürlicher territorialer Gesteinsrohstoffvorkommen.
Rückgewinnung von nicht verwertbaren Mineralabfallstoffen aus bestehenden Produktionsprozessen zu qualifizierten Baustoffen und Substitut zur Herstellung von Mineralgemischen im Straßenbau


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenGesteinstechnische Untersuchungen im betriebseigenen Baustofflabor zur Prüfung auf eine Weiterverarbeitung von zur Zeit nicht verwertbaren Mineralabfallstoffen, Aufzeichnung von Lösungswegen zur Ablaufoptimierung im Trocken- bzw. Naßverfahren, Berechnungen des optimalen Energieverbrauches, Waschwasserbedarf mit Rückgewinnung im Kreislaufverfahren, automatische Anlagendosiersteuerung, Einsatz von speziellen Siebtechniken zur optimalen Trennung und Quotenerhöhung, Geräuschminimierung und deren umweltrelevante Auswirkungen, technische Beratung und Angebotseinholung mit einem renomierten Ing.-Büro der Steine- und Erdenindustrie, Konstruktion und Anpassungsarbeiten der erforderlichen Anlagenteile zur Umgestaltung in der vorhandenen Pilotanlage, Langzeiterprobung mit Optimierung und Anpassung des Prozeßablaufes zur F. u. E.-Zielerreichung, Nachweisführung an längeren Versuchsreihen im Baustoffprüflabor zur Eignungsbeurteilung der Fertigprodukte, Untesuchung der Absatzmöglichkeiten der durch die Pilotanlage hergestellten Produkte, Dokumentation und Schlußtests.


Ergebnisse und Diskussion

Die in der Pilotanlage hergestellten Materialien für die Bauindustrie zeigen nach Ablauf des großtechnischen Versuches, daß die Aufarbeitung von bisher unbrauchbaren Gesteinsmaterialien zu hochwertigen Zuschlagstoffen möglich ist. Es wurden zwei Möglichkeiten des Recyclings untersucht:
a) Trockenrecycling
b) Naßrecycling
Die Naßaufbereitung ist hierbei die umweltfreundlichere Methode, da keine Primärenergie zur Trennung der feuchten Materialien durch Erhitzung notwendig ist. Desweiteren würden bei der Trockenaufbereitung Staubemissionen auftreten, die aufwendig durch Entstaubungsanlagen gesammelt werden und einer Entsorgung zugeführt werden müßten. Die bei der Naßaufbereitung anfallenden Reststoffe in Form von Waschwasser mit unschädlichen mineralischen Bestandteilen, werden im angrenzenden Baggersee verspült. Im Rahmen der vorgesehenen Rekultivierungsmaßnahmen entstehen dadurch in unserem Fall gewünschte natürliche ökologische Feuchtbiotope. Sollten im Rekultivierungsplan keine Feuchtbiotope vorgesehen sein, bestünde die Möglichkeit, die Reststoffe (Waschwasser) in einer weiteren Optimierungsstufe mit anschließender Filterpressung zu verwendungsfähigen Kabel- und Abdecksanden zu verpressen.
Die Naßaufbereitung liefert damit einen Beitrag zum Umweltschutz, da geringere Emissionen entstehen und kein Abfall entsorgt werden muß.
Die in der Pilotanlage produzierten Baustoffe erfüllen die technischen Anforderungen des projektierten Verwendungsspektrums und zeigen folgende Einsatzmöglichkeiten:
a) Brechsand gewaschen 0/5 mm
- hervorragendes Substitut zur Herstellung von Mineralgemischen im Straßenbau gemäß
TL-Min-StB 83 bzw. TZVE-StB 93
b) Splitt 5/11 und Schotter 11/56
- sehr gut geeignet zur Befestigung im Bereich des Rad- und Gehwegbaues, zur Herstellung von
Park- und Betriebsflächen sowie im land- und forstwirtschaftlichen Straßenbau und kapilare
Drainageschichten
In der von uns konzipierten Pilotanlage können jährlich ca. 240.000 t Gesteinsrohstoffe zurückgewonnen werden. Dadurch wird die flächenmäßige Inanspruchnahme zum Abbau von Gesteinsmaterial stark reduziert. Durch diese Reduzierung leistet das Unternehmen einen weiteren Beitrag zum Umweltschutz (Flächenminimierung) und hat gleichzeitig einen ökonomischen Vorteil (Kostenminimierung).


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Nach Erstellung des Abschlußberichtes erfolgt eine Veröffentlichung der erarbeiteten Ergebnisse durch den Industrieverband Steine und Erden Thüringen und Sachsen-Anhalt e.V. Nordhausen sowie beim Bundesverband der Naturstein-Industrie e.V. Bonn.


Fazit

Die im Pilotprojekt erzielten Ergebnisse zeigen, daß die von uns entwickelte Waschanlage mit Naßaufbereitung zum Schotterrecycling eine neue Technologie zur Ressourcenschonung von land- und forstwirtschaftlichen Abbauflächen unter Optimierung der Produktausbeute darstellt. Die Realisation der vorgegebenen umwelt- und abfallwirtschaftlichen sowie ökonomischen Zielstellungen wurden erreicht.

Übersicht

Fördersumme

49.247,12 €

Förderzeitraum

10.11.1995 - 22.05.1998

Bundesland

Thüringen

Schlagwörter

Landnutzung
Ressourcenschonung
Umwelttechnik