Bildungsprojekte zum Kulturerbe: Mit Podcast und Krimidinner Altes neu entdecken

Kniffliges Rätsel: Erst, wenn die Schulgruppe die Quizfragen löst, kann sie den Strom wieder einschalten und das Bergwerk verlassen.
© Frank Drechsler/Institute Heritage Studies

Auf Entdeckungstour: Sie sind zwar alt, haben aber immer noch was zu bieten – Weltkulturerbestätten und Naturdenkmäler. Wie spannend sie sein können, das haben Jugendliche in einem DBU-Projekt des Institute Heritage Studies (IHS) erfahren und dabei eine der größten Bedrohungen in den Fokus gerückt: den Klimawandel. Schulgruppen aus Deutschland und europäischen Partnerländern haben sich an sechs Welterbestätten mit den Auswirkungen der Klimakrise und der Verantwortung für den Erhalt dieser Orte auseinandergesetzt. Ihre Erkenntnisse haben sie kreativ und multimedial aufbereitet:

Licht aus im Bergwerk
Inspiriert von ihrer eigenen Erkundung des riesigen unterirdischen Rammelsberger Bergwerks entwickelten Schüler*innen des Tilman-Riemenschneider-Gymnasium Osterode und der Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar ein sogenanntes Escape-Game. Das Spiel ist für Schulgruppen gedacht, die eine Führung durch das Bergwerk machen. Es beginnt mit einem simulierten Stromausfall. Wenn es der Gruppe gelingt, die kniffligen Rätsel und Quizfragen zu lösen, kann sie die Bedrohung des Harzes durch den Klimawandel verstehen, den Strom wieder einschalten und das Bergwerk wieder verlassen. Das Escape-Game kann am Rammelsberg angefragt werden. Mehr dazu hier: Escape Game in the Mines of Rammelsberg – Young Climate Action for World Heritage

Mysteriöser Nervenkitzel: Darf man in Stätten des Weltkulturerbes Anlagen für erneuerbare Energien bauen?
© Domschule Schleswig

Tatort Wikinger-Siedlung
Eine Gruppe der Domschule Schleswig lässt das archäologische Welterbe „Haithabu und das Danewerk“ zum Tatort werden: Sie entwickelte ein Krimidinner, das sich um den potenziellen Interessenkonflikt zwischen dem Schutz des Welterbes und dem Ausbau der erneuerbaren Energien dreht. Das Krimidinner „Mord auf dem Grund der Wikinger“ kann bei der Schule erworben werden. Mehr dazu hier: Mystery Dinner “Murder on the Viking’s ground“ – Young Climate Action for World Heritage.

Hörbares Erlebnis: Ein Podcast von Schülerinnen informiert über die Auswirkungen des Klimawandels im Welterbe Wattenmeer.
© Laurent Hoffmann/Deutsche Unesco-Kommission

Podcast “Watt’n dat?”
Ein drittes Beispiel der Schüler*innen des Max-Windmüller-Gymnasiums Emden nimmt Podcast-Hörer*innen mit in das Wattenmeer: „Knietief in der Nordsee“ heißt die erste von zwei Folgen und berichtet von den Halligen. Diese nicht eingedeichten Marschinseln im Wattenmeer wären von einem Anstieg des Meeresspiegels infolge des Klimawandels unmittelbar bedroht. Mehr dazu hier: Podcast “Watt’n dat?”: You can only protect what you know. – Young Climate Action for World Heritage.

Diese Ideen zeigen, wie junge Menschen durch kreative Bildungsformate für den Schutz des kulturellen und natürlichen Erbes sensibilisiert werden können und Spaß dabei haben. Die Abschlusspublikation zum Projekt findet sich hier: YCA_Abschlusspublikation_EN_Web_final.pdf.

AZ 37841


Titelbild: Kreativ und inspirierend setzten sich Schulgruppen mit den Herausforderungen des Klimawandels für das Kulturerbe an insgesamt sechs Welterbestätten auseinander, darunter der Park Babelsberg (Bild).