Wenn Tiere reden könnten … Aus dem Verhalten von Tieren können Menschen vieles lernen – wenn sie deren Botschaften richtig deuten. Damit dies leichter gelingt, hat das Münchner Start-up Talos GmbH wenige Zentimeter große Geräte entworfen, die mittels Satelliten die Bewegungen von Tieren verarbeiten und Positions-, Bewegungs- und Biodaten sammeln. Ziel ist es, auf diese Weise den Zustand der Biosphäre, der Tierwelt und der Umwelt zu überprüfen. So sollen präzisere Voraussagen von Umweltkatastrophen und eine genauere Überwachung bedrohter Arten gemacht werden können.
Früherkennung von Krankheiten möglich
In der Landwirtschaft kann damit die optimale Versorgung der Tiere erleichtert sowie die Früherkennung von Krankheiten ermöglicht werden. »Wenn sich Tiere anders als üblich bewegen und verhalten, lassen sich sehr schnell Rückschlüsse auf die Ursachen ziehen«, sagt Talos-Gründer Gregor Langer. Wilderei und Krankheitswellen können früher erkannt werden. Gleichzeitig kann Tierverhalten auch Menschen schützen: »Die Reaktion von Wildtieren auf mögliche Gefahren ist meist schneller als technische Frühwarnsysteme. Diesen Vorteil wollen wir für die Sicherheit der jeweils betroffenen Regionen nutzen«, so Langer.
IoT-Tracker sammelt Daten und schränkt Tiere nicht ein
Der von Talos entwickelte »Tierwohltracker« ist ein per Halsband oder Geschirr zu befestigendes »IoT-Gerät«. »IoT« steht für »Internet of Things« und bezeichnet ein Netzwerk physischer Geräte, etwa mit Software, Sensoren und anderer Technologie. Der Tracker ist so leicht, dass er die Tiere nicht einschränkt. Er speichert die Daten zunächst und leitet sie dann in regelmäßigen Abständen über einen Satelliten an die Talos GmbH weiter, die sie bündelt und dann Kundinnen und Kunden zur Verfügung stellt. Ein renommierter Kunde wurde für die Pilotphase bereits gewonnen: das Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie.
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