Im Einsatz für die Ostsee: Küstenfischer*innen werden zu »Sea Rangern« ausgebildet

Die Ostsee steht unter Druck: Trotz jahrzehntelanger Schutzbemühungen geht die biologische Vielfalt in dem ökologisch, wirtschaftlich und kulturell bedeutsamen Meeresraum immer weiter zurück. Ein neues DBU-Projekt rückt nun Fischer*innen in den Fokus, um gemeinsam den Schutz der Ostsee voranzubringen und zugleich die Küstenfischerei zukunftssicher zu gestalten.

Denn besonders kleinere Fischereibetriebe, einst von zentraler Bedeutung für die Region, werden durch die sinkenden Fischbestände, steigenden Kosten und fehlenden Nachwuchskräfte im Ostseeraum immer seltener. Dadurch gehen nicht nur Arbeitsplätze verloren, sondern auch wertvolles traditionelles Wissen und die lokale Verantwortung für unsere Meeresökosysteme.

Bereits seit 2022 setzt das deutsche Konzept „Sea Rangers“ genau hier an: Fischer*innen durchlaufen eine Weiterbildung zum/zur Fachwirt*in für Fischerei und Meeresumwelt. Sie werden aktiv in das marine Monitoring eingebunden, leisten Naturschutzarbeit, unterstützen Forschung und Bildungsprojekte und sichern sich dadurch neue Einkommensquellen. So entsteht eine echte Win-Win-Situation für Mensch und Meer.

Im Rahmen des neuen DBU-Projekts „Baltic Sea Rangers“ soll das Erfolgsmodell nun weiterwachsen – nach Estland, Lettland und Litauen, angepasst an regionale Bedürfnisse. Der Schritt ist vielversprechend, denn Umweltbedingungen, Zielarten der Fischerei und damit auch die Einsatzgebiete der künftigen Sea Ranger sind vergleichbar. Zudem gibt es in den drei Ländern ein großes Interesse an der Weiterentwicklung des Berufsstands und bereits Bestrebungen zur nachhaltigen und zukunftssicheren Gestaltung der Küstenfischerei.

Möglich macht das Projekt eine Kooperation der Baltic Conservation Foundation (BaltCF) und des von Fischer*innen gegründeten Vereins Sea Ranger e. V., der das Konzept der Sea Ranger sowie die zugehörige Fachwirt*innen-Weiterbildung entwickelt hat.

Die Tagesschau hat kürzlich den Alltag eines Sea Rangers in Mecklenburg-Vorpommern begleitet. Hier geht es zum Video: https://lnkd.in/ePHhnDXc

Das Projekt wird im Rahmen der internationalen DBU-Projektförderung gefördert.
AZ 40378