Die 30. UN-Klimakonferenz (COP30) im brasilianischen Belém endete Mitte November mit Einigungen auf einen Regenwaldfonds und Anpassungen an den Klimawandel. Die DBU war mit einem Team und zwei Veranstaltungen vor Ort.
„Der symbolträchtige Konferenzort Belém, das ‘Tor zum Amazonas’, war mehr als Kulisse”, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Er war ein integraler Bestandteil der Botschaft der Konferenz: nämlich die Klimakrise aus den abstrakten Verhandlungsräumen in die Realität der am stärksten betroffenen Regionen zu holen und die Aufmerksamkeit auf den Amazonas als riesige Kohlenstoffsenke und Biodiversitäts-Hotspot für das globale Klima zu lenken. Darüber hinaus wurde die Bedeutung des natürlichen Klimaschutzes und die einer nachhaltigen Landnutzung deutlich.” Lösungsansätze der Stiftung brachten Bonde und Jutta Gruber-Mannigel aus der Abteilung Stab vor Ort ein. Höhepunkte waren zwei Veranstaltungen mit DBU-Beteiligung.
„Besonders gewinnbringend waren die Veranstaltungen und der fachliche Austausch in den Themen- und Länderpavillons, die sich wie ein riesiges Messegelände über die Blue Zone – den Hauptveranstaltungsort für offizielle Verhandlungen – erstrecken. Aufschlussreich waren auch die vielen verschiedenen offiziellen Side Events, in denen für die Klimadiskussion wichtige Themen in rund eineinhalbstündigen Sessions vertiefter beleuchtet und diskutiert wurden“, berichtete Gruber-Mannigel.
Eines dieser Side Events war „The Peatland Breakthrough: From Evidence to Action“ am Montag, 17. November. Der Peatland Breakthrough (PB) ist eine Initiative, die Maßnahmen zum Schutz, zur Wiedervernässung und Wiederherstellung sowie zur nachhaltigen und sinnvollen Nutzung der Moore weltweit fördert. So sollen ihre wesentlichen Funktionen zur Unterstützung der Klimaziele, der Wasserversorgungssicherheit und der biologischen Vielfalt erhalten werden.

Deutschland offiziell dem Peatland Breakthrough beigetreten
Das Event von DBU, Wetlands International, Greifswald Moorzentrum, Succow Stiftung und dem Global Environment Centre zeigte: Das Thema Moore hat die Klimaverhandlungen erreicht. Moorforscherin und Umweltpreisträgerin Franziska Tanneberger tauschte sich mit Regierungsvertreter*innen von Deutschland, Indonesien, Peru, Saudi-Arabien, Uganda und Zimbabwe, dazu aus. Die gute Nachricht aus der Session: Deutschland, vertreten durch den Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, ist in der Veranstaltung offiziell als sogenanntes Champion Country dem Peatland Breakthrough beigetreten.
Meere für Leben auf der Erde existenziell
Um nasse Habitate ging es auch am Dienstag, 18. November, bei der DBU-Veranstaltung „Scaling up marine nature conservation and climate solutions“ im Deutschen Pavillon. Die Meere sind als größtes Ökosystem für das Leben auf der Erde existenziell. Sie sind wichtig für die Regulierung des Weltklimas und den globalen Wasser- und Kohlenstoffkreislauf. Sie dienen in der Klimakrise als Puffer für Kohlenstoff. „Meeresschutz ist Klimaschutz. Wir brauchen robuste Schutzgebiete, nachhaltige Nutzung, innovative Lösungen für Monitoring und Restaurierung – und vor allem internationale Zusammenarbeit. Denn Ozeane kennen keine Landesgrenzen“, sagte Bonde. In den Diskussionen mit Vertreter*innen vom Bundesumweltministerium (BMUKN), GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und der gemeinnützigen Organisation Rare Brazil mit dem DBU-Generalsekretär wurde deutlich, wieviel Wissen, Engagement und technologische Kompetenz bereits vorhanden sind. „Jetzt geht es darum, diese Ansätze konsequent umzusetzen. Viele Akteur*innen sind bereits auf dem Weg. Unser neuer DBU-Meeresnaturschutzfonds für Nord- und Ostsee ist dabei ein wichtiger Impuls für unsere beiden europäischen Meere“, so Bonde weiter.
Konferenz setzt Impulse – insbesondere für Klimaanpassung
Sein Fazit der 30. Klimakonferenz: „Die COP30 hat gezeigt, dass der globale Klimaschutz vorankommt, jedoch erneut nicht im Tempo, das die Klimakrise eigentlich erfordert. Während konkrete Umsetzungsinitiativen gestärkt wurden, blieben die politischen Beschlüsse hinter den Notwendigkeiten zurück.” Dennoch habe die Konferenz wichtige Impulse gesetzt, insbesondere für Klimaanpassung, Waldschutz und die weitere internationale Zusammenarbeit. In vielen Fachbereichen seien auch dieses Mal wieder neue Initiativen und Koalitionen entstanden, die viele kleine, aber notwendige Puzzleteile zum Klimaschutz zuliefern. „Aus DBU-Sicht war zum Beispiel Deutschlands Beitritt auf unserem UN-Side-Event zum neuen „Peatland Breakthrough“ ein großer Erfolg.” Auch beim Meeresschutz gehe es voran, so Bonde.
Die Aufzeichnung zum Event „Scaling up marine nature conservation and climate solutions“ findet sich hier: https://german-climate-pavilion.de/?pgm=71&nav=14&language=&tz=America%2FBelem