DBU – aktuell – Umweltbildung

I / 2009

Liebe Leserinnen und Leser,

die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt Pädagogen bei der Vermittlung des Themas Nachhaltigkeit in allen Altersgruppen. Um sowohl die Bandbreite als auch die zahlreichen Anknüpfungspunkte für Lehrer und außerschulische Pädagogen aufzuzeigen, legt die DBU Ihren E-Mail-Newsletter zum Thema Umweltbildung neu auf.

Hier finden Sie aktuelle, interessante von der DBU geförderte Angebote speziell für Lehrer oder eben auch für ihre Schüler. Der Newsletter soll zukünftig einmal pro Quartal erscheinen.

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Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr DBU-Team

Bis zum 2. Oktober in Osnabrück - Noch sind Termine für Führungen frei

Nur noch bis zum 2. Oktober ist diese interaktive Ausstellung im Zentrum für Umweltkommunikation der DBU (ZUK) in Osnabrück zu besuchen. Dann beginnt ihre vierjährige Wanderschaft durch Deutschland.

Anfassen und Ausprobieren

In der Ausstellung wird das Thema Wasser von allen Seiten beleuchtet. Was ist eine Fischtreppe? Wie viel virtuelles Wasser steckt in einem T-Shirt? Auf diese Fragen finden nicht nur Schülerinnen und Schüler in der Ausstellung Antworten. Mit zahlreichen Exponaten zum Anfassen und Ausprobieren lädt die Ausstellung im ZUK zum selbstständigen Entdecken und Erkunden ein. Zusätzlich ist ein pädagogisches Begleitprogramm - angepasst auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Zielgruppe Schüler von der Klasse 2 bis 13 – buchbar. Es sind noch einige Termine frei. Melden Sie sich an.

Experimente für alle Altersstufen und Schulformen

Kinder und Jugendliche aller Altersstufen und Schulformen können bei uns mit Experimenten und eigenen Untersuchungen kreative Handlungsweisen für einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser entwickeln. Das Thema Wasser ermöglicht einen interdisziplinären Zugang, der Aspekte aus den Fächern Biologie, Chemie, Erdkunde sowie Politik und Wirtschaft miteinander verbindet. In der Ausstellung entdecken Schülerinnen und Schüler Wasser als Lebensraum vor der Haustür, aber auch als knappe globale Ressource.

Die Wanderausstellung mit ihrem pädagogischen Begleitmaterial ist als Projekt der UN Dekade »Bildung für nachhaltige Entwicklung« ausgezeichnet.

Grundschule: Billy der Biber und einfache Wasserexperimente

Kindergärten und Grundschulen gehen mit Billy dem Biber auf Entdeckungstour. Einfache Wasserexperimente runden den Ausstellungsbesuch ab.

Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I werden in Wasserteams zu Experten. Für die Sekundarstufe II bieten wir ein politisches Planspiel zum nachhaltigen Wassermanagement an.

Sekundarstufe I: WasserTeams und Schülerexperten

Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 7 und der Klassen 8 bis 10 entdecken die Welt des Wassers in Kleingruppen. Neben dem Erkunden der Ausstellung, spannenden Experimenten und dem Bearbeiten von kreativen, altersgerechten Arbeitsaufträgen tauschen sie sich mit anderen Expertenteams aus. Am Ende des Programms steht die Präsentation der Ergebnisse in Form von Postern, kurzen Vorträgen und Theatersequenzen. Die Teams führen Versuche von der biologischen Gewässergüte bis zum virtuellen Wasser im Schrank durch.

Sekundarstufe II: Politisches Planspiel zur Privatisierung der Wasserversorgung

Im Rahmen eines politischen Planspiels können sich Schülerinnen und Schüler fachliches Hintergrundwissen erarbeiten und dabei soziale und zukunftsorientierte Kompetenzen im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung erwerben. Bis 2025 wird ein Bevölkerungsanstieg um 30 Prozent weltweit prognostiziert. Schon heute ist Wasser in einigen Regionen der Erde ein knapper Rohstoff. Mit steigender Weltbevölkerung sind die Menschen darauf angewiesen, Perspektiven für ein nachhaltiges Wassermanagement zu entwickeln.

In der Ausstellung werden ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte der Wasserwirtschaft zusammengeführt. Als innovatives Veranstaltungszentrum bietet das Zentrum für Umweltkommunikation in Kombination mit einem Ausstellungsbesuch die idealen Räumlichkeiten und Materialien für die Simulation einer Konferenz zum Thema Privatisierung der Wasserversorgung.

Kontakt und weitere Informationen:

Das pädagogische Angebot kann bis zum 2. Oktober 2009 montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr sowie nach individueller Vereinbarung wahrgenommen werden. Es gibt noch freie Termine für Schulklassen.

Eine rechtzeitige telefonische Anmeldung unter 0541|9633-921 ist erforderlich. Eintritt, Führungen und Schülerversuche sind kostenlos. Zur Vorbereitung senden wir Ihnen gerne Arbeitsmaterialien zu.

Ab dem 5. Oktober geht die Ausstellung auf Wanderschaft. Wo sich die Ausstellung gerade befindet, erfahren Sie unter www.dbu.de/ausstellungen. Haben Sie Interesse an der Ausleihe? Dann melden Sie sich gerne unter Tel.: 0541/9633-941 oder schauen unter www.wasser-wissen.net einmal vorbei.

Die Ausstellung „WasserWissen – die wunderbare Welt des Wassers“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der DBU und der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA).

Aktuelle Umweltthemen für jede Altersstufe spannend vermitteln

Wie interessiert man Jugendliche für naturwissenschaftliche und technische Zusammenhänge? Wie sensibilisiert man sie in Zukunftsfragen insbesondere in Sachen Klima- und Umweltschutz? Und wie fördert man deren Interesse weiterhin, wenn es einmal geweckt ist? Bezüglich des drohenden Fachkräftemangels in Deutschland eine große und lohnenswerte Herausforderung.

Die Teilnehmer des Herbstsymposiums „Kluge Köpfe für große Aufgaben – Herausforderungen im Umweltschutz meistern“ widmen sich in Benediktbeuern diesem wichtigen Thema. Aktuelle Umweltthemen sind der Aufhänger, da sich diese hervorragend eignen, um Naturwissenschaft und Technik für jede Altersstufe spannend zu vermitteln.

Die Teilnehmer bekommen nicht nur einen Überblick, sondern setzen auch Impulse und erhalten Anregungen für Initiativen, neue Aktivitäten und strategische Partnerschaften in umweltrelevanten Branchen – schulischer wie auch außerschulischer Art. Referenten aus Industrie und Naturwissenschaften, aber ebenso jugendliche Forscher tragen zu dem abwechslungsreichen Programm der Tagung bei. Sie findet am 29. und 30. Oktober im Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) Benediktbeuern statt.

Die Moderatorin Angela Elis leitet die Teilnehmer durch die Tagung, der aus „Wissen macht Ah!“ und „Der Sendung mit der Maus“ bekannte Moderator Ralph Caspers sorgt für ein unterhaltsames Abendprogramm. Das Herbstsymposium ist eine gemeinsame Veranstaltung von DBU und Freunden und Förderern des ZUK Benediktbeuern. Anmeldeschluss ist der 06. Oktober. Weitere Informationen erhalten Sie hier

Im Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) Benediktbeuern findet am 29./30. Oktober die Tagung "Kluge Köpfe für große Aufgaben - Herausforderungen im Umweltschutz meistern" statt. Anmeldungen sind bis zum 6. Oktober möglich.
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Tagungsprogramm "Kluge Köpfe für große Aufgaben - Herausforderungen im Umweltschutz meistern"

Internationales Symposium im April in Monaco

Am 15./16. April 2009 fand in Monaco ein Symposium auf Einladung der Prince Albert II of Monaco Foundation statt. Vertreter von rund 40 Umweltstiftungen nahmen daran teil.

Im Mittelpunkt stand die internationale Kooperation von Stiftungen in den Bereichen Erneuerbare Energien, Biodiversität, Wasser und Desertifikation in der Mittelmeerregion und darüber hinaus.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt war durch Herrn Dr. Ulrich Witte vertreten, der die Gelegenheit hatte, mit Prince Albert II eine mögliche Kooperation der DBU mit der im Jahr 2006 gegründeten monegassischen Umweltstiftung zu besprechen. DBU und Prince Albert II of Monaco Foundation zählen weltweit zu den größten Umweltstiftungen.

Schüler- und Jugendwettbewerb der DBU

Ihr setzt euch für den Erhalt der Biologischen Vielfalt ein und für eine vielfältige und gerechte Welt? Ihr denkt in weltweiten Zusammenhängen und wollt, dass auch zukünftige Generationen eine lebenswerte Welt vorfinden? Dann seid ihr beim DBU-Schüler- und Jugendwettbewerb „Entdecke die Vielfalt!“ genau richtig. Unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel sucht die DBU auch in diesem Jahr wieder engagierte Teilnehmer zwischen zehn und 16 Jahren mit tollen Ideen.

Gesucht: Vielfältige Projekte zum Schutz der Vielfalt

Die Artenvielfalt von Tieren, Pflanzen und Pilzen auf der Erde, die genetische Vielfalt und die Vielfalt der Ökosysteme: das alles wird als „Biologische Vielfalt“ bezeichnet. Der DBU-Wettbewerb möchte Jugendliche ermuntern, sich mit dieser Vielfalt zu beschäftigen und Aktionen zu starten. Projekte, die sich künstlerisch mit dem Wert biologischer Vielfalt auseinandersetzen, sind ebenso gewünscht wie Projekte, die die Rettung gefährdeter Arten und Lebensräume beinhalten, oder solche, die das Thema von einer zukunftsbezogenen und ethischen Seite aus beleuchten.

Von einer naturnahen Sportfreizeit über die Entwicklung eines Theaterstücks bis hin zu einer Kampagne zum Fairen Handel – der Kreativität bei der Umsetzung des Themas sind keine Grenzen gesetzt!

Öffentlicher Einsatz für die Vielfalt

Die Teilnehmer sind aufgerufen, ihre Projekte und Ideen der Öffentlichkeit zu präsentieren, andere auf das Thema aufmerksam zu machen und zum Handeln zu bewegen. Wer Unterstützung bei einer Aktion braucht, kann sich Hilfe bei Fachleuten holen. Das bringt bei der Bewertung sogar Pluspunkte ein! Unter www.entdecke-die-vielfalt.de lassen sich schnell geeignete Kooperationspartner vor Ort finden. Auf die Erstplatzierten warten 1.000 Euro Preisgeld.

Bewerbungen sind in den Wettbewerbskategorien Natur erforschen, Verantwortlich handeln oder Kreativ kommunizieren möglich.

Weitere Informationen, Aktionsideen und Hinweise zur Online-Bewerbung www.entdecke-die-vielfalt.de. unter

Der allgemeine Einsendeschluss ist der 18. November 2009. Bis zu diesem Termin müssen alle Bewerbungen vollständig bearbeitet vorliegen.

Aufgepasst!

Wer seine Bewerbung bis zum 10. September einreicht, hat die einmalige Chance, als Gast die diesjährige Verleihung des Deutschen Umweltpreises in Augsburg live zu erleben. Mit 500.000 Euro ist der Deutsche Umweltpreis der DBU Europas höchst dotierte Auszeichnung im Umweltschutz.

Am Sonntag, 25. Oktober, wird der Deutsche Umweltpreis in Augsburg aus den Händen von Bundespräsident Dr. Horst Köhler an eine oder mehrere bedeutende Persönlichkeiten verliehen, die sich für den Schutz der Umwelt in besonderer Weise verdient gemacht haben.

Ausgewählte „Vielfalt-Entdecker“ nehmen aber nicht nur an der Veranstaltung teil, sondern können ihr Projekt vor Ort auch an einem Informationsstand den Gästen – und vielleicht auch dem Bundespräsidenten – präsentieren.

Aktive Teilhabe von Schülern an Entscheidungsprozessen fördern

Wie macht sich der Klimawandel in Zukunft bemerkbar? Ist Biodiesel eine Alternative zu Kohle, Erdöl und Erdgas? Oder geht der massenhafte, einseitige Anbau solcher Pflanzen für diesen Zweck auf Kosten der Artenvielfalt in der Natur? Fragen, die selbst ein Fachmann nur schwer beantworten kann.

Wie soll es da erst Schülern gehen? Das Institut für Didaktik der Naturwissenschaften der Universität Bremen und die Institute für Biologie- und Chemiedidaktik der Universität Oldenburg entwickeln deshalb mit Unterstützung der DBU interdisziplinäre Bildungsangebote für Schüler in Form von Planspielen. Auf einer Fachtagung erfahren Pädagogen wie sie zum Beispiel über dieses Instrument die Kompetenzen ihrer Schüler bezüglich der aktiven Teilhabe an Entscheidungsprozessen fördern können. Sie findet am 6. und 7. November im Zentrum für Umweltkommunikation der DBU (ZUK) statt.

Der Klimawandel als aktueller Aufhänger

Globale Umweltprobleme wie der Klimawandel sind mit lokalem Denken und Handeln des Einzelnen untrennbar verbunden. Jeder kann seine Macht als Verbraucher nutzen und durch sein Kaufverhalten Probleme wie Erderwärmung, Umweltzerstörung und Hunger in der Dritten Welt beeinflussen. Vor allem Jugendliche, denen die Zukunft gehört, sollten fähig sein, ökologisch bewusst, wirtschaftlich vernünftig und sozial verantwortlich zu handeln.

Das erfordert allerdings, dass sehr komplexe Zusammenhänge auch durchschaut werden können, denn was hat das eigene Konsumverhalten schon mit dem Meeresspiegel in Bangladesch zu tun? Schwerer noch: Handlungsoptionen in Zeiten des Klimawandels bewerten zu lernen, heißt auch, die wissenschaftlich erschließbaren und die ethischen Dimensionen des Problems zu unterscheiden und aufeinander beziehen zu lernen. Die öffentliche Diskussion in den Medien allein kann das Ausmaß und die Auswirkungen des Klimawandels in seiner gesamten Bandbreite allerdings kaum darstellen und die notwendige Bildungsarbeit leisten.

Projektansatz Planspiel

Mit einem Planspiel lassen sich diese komplexen Probleme aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Die Schüler einigen sich hierbei auf einen konkreten „Streitfall“ den sie aus verschiedenen Standpunkten heraus diskutieren. Sie nehmen unterschiedliche Rollen ein und erkennen, dass etwa der Betreiber einer Fluggesellschaft eine Situation anders beurteilt als der Präsident eines Naturschutzverbandes.

Die Mitarbeiter der Universitäten Bremen und Oldenburg leisten an diesem Punkt in der Umweltbildung Pionierarbeit. Sie verknüpfen die naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächer Biologie, Physik und Chemie mit dem gesellschaftswissenschaftlichen Fach Politik. Diese Verbindung ist bisher einzigartig. Die Jugendlichen schärfen ihr Urteilsvermögen und werden gleichzeitig für den Klimawandel sensibilisiert.

Evaluation der Unterrichtseinheiten

Zurzeit werden die im Rahmen des Projektes entwickelten Unterrichtseinheiten und -materialien für die Sekundarstufe I an den 15 teilnehmenden Schulen aus Oldenburg, Bremen und Wolfsburg evaluiert. Dann sollen die Materialien zwischen den Fächern vernetzt werden und in der außerschulischen Bildung zum Einsatz kommen.

Übertragbarkeit

Das Projekt wird auch auf außerschulische Umweltbildungszentren übertragen. Kooperationspartner wie das Regionale Umweltbildungszentrum Oldenburg, das Regionale Bildungsnetzwerk Klima & Energie, das Klimahaus Bremerhaven 8°, das Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg sowie das Eine Welt Netz Nordrhein-Westfalen onnten bereits für das Projekt gewonnen werden.

Einen Schwerpunkt legt das Projekt auch auf die Kooperation mit Ausrichtern der “JugendgruppenleiterCard-Schulungen” (JuLeiCa). Durch die Zusammenarbeit in Bezug auf die Ausbildung von Multiplikatoren und Multiplikatorinnen werden die Projektergebnisse auch über die Projektlaufzeit hinaus weitergetragen.

Das Projekt „Klimawandel vor Gericht“ ist offizielles Projekt der UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ 2009/2010.

Fachtagung im November in Osnabrück

Am 6./7. November 2009 findet im ZUK in Osnabrück im Rahmen dieses Projektes die Tagung „Handeln in Zeiten des Klimawandels – Bewerten-Lernen als Bildungsaufgabe“ statt.

Sie richtet sich an ein weites Spektrum von Akteuren aus den Fachdidaktiken, Lehrende in Schulen und Hochschulen und aus dem Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung und Umweltbildung. Es werden im Rahmen der Tagung die Ergebnisse der Entwicklungsarbeit aus den vier Lehrerarbeitsgruppen (Biologie, Chemie, Physik, Politik) und aus der Kooperation mit außerschulischen Bildungsträgern vorgestellt.

Darüber hinaus werden auch Fachvorträge rund um die Förderung von Bewertungskompetenz, Konzepte der Bildung für Nachhaltige Entwicklung in der schulischen und außerschulischen Bildung und das Thema Klimawandel angeboten. Anmeldeschluss ist der 31. August 2009.

Weitere Informationen und ein Anmeldeformular finden Sie unter: http://www.idn.uni-bremen.de/klimawandel/index.php?s=Tagung

Wie viel Kohlendioxid darf ein Mensch in Zukunft emittieren, um die Klimaschutzziele zu erreichen?
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Multiplikatorenausbildung für BNE in Ganztagsschulen erfolgreich absolviert

80 frisch gebackene Experten werden auf Anfrage Ganztagsschulen in der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) unterstützen. Sie nahmen am Projekt „Multiplikatorenausbildung für BNE an Ganztagsschulen“ der Freien Universität Berlin (FU) teil. Sie sollen jungen Menschen Möglichkeiten aufzeigen, wie sie zukunftsorientiert Einfluss nehmen können, zum Beispiel durch bewusste Kaufentscheidungen. Denn was haben eine Jeans vom Textildiscounter und eine Banane aus dem Supermarkt gemeinsam? Auf den ersten Blick nichts.

Bei genauerem Hinsehen werden aber Parallelen deutlich. So sind in der Regel die Arbeitsbedingungen, die Preise und der Energieverbrauch bei Herstellung und Transport beider Produkte alles andere als sozial, ökologisch und ökonomisch verträglich. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) förderte das Engagement der FU mit rund 370.000 Euro. Im Juni fand die bundesweite Ausbildung ihren Abschluss.

Experten sollen künftig mit Ganztagsschulen Konzepte erarbeiten

In 18 Monaten wurden Mitarbeiter aus Natur- und Umweltschutzverbänden, außerschulischen Umweltbildungseinrichtungen und aus der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit sowie Lehrer berufsbegleitend zu so genannten Multiplikatoren ausgebildet. Um BNE in die Schulpraxis einzubinden, sammelten sie in zehn Modulen zu Methoden der BNE - zur professionellen Beratung und zur Moderation - das nötige Hintergrundwissen. Umfassende Kenntnisse im Service-Learning als auch Selbstorganisiertem Lernen (SOL) gehören ebenso zum Angebot der Experten.

Die Multiplikatoren werden ihr Wissen zukünftig in Informationsveranstaltungen und Fortbildungen an Schulen, Verbände und Organisationen weitergeben. Als Partner sollen sie für oder gemeinsam mit den Schulen Konzepte für nachhaltige Schülerprojekte entwickeln und durchführen oder Angebote für Ganztagsschulen an außerschulischen Lernorten entwickeln. Das können nachhaltige Schülerfirmen, Energiesparprojekte oder globale Schulpartnerschaften sein. Exkursionen zu außerschulischen Lernorten, Planspiele oder Zukunftswerkstätten sollen den Schülern ein Feld zum Experimentieren, Partizipieren, Erfahren und Lernen bieten.

Kontakt

Interessierte Schulen, die Kontakt mit den Beratern aufnehmen möchten, finden Informationen unter www.bne-ganztagsschule.de. Dort finden Sie über die Multiplikatoren-Datenbank direkte Ansprechpartner in Ihrer Region.

Ihr Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ: 22276): Saskia Hoffmann, Freie Universität Berlin, Telefon: 030/83852744

 

Projekt in Osnabrück verknüpft Geoinformatik mit Tierinformationen - DBU fördert mit 100.000 Euro

Jugendliche allgemein, speziell aber Schüler der Klassen 7 bis 10 für Umwelt- und Artenschutz wieder stärker zu begeistern – das ist das Ziel des Projekts „Zoowiso“ (Zoowissen Online) des Instituts für Geoinformatik der Universität Osnabrück und des Zoos Osnabrück. Mit rund 100.000 Euro unterstützt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) verknüpft das Projekt Geoinformatik mit Tierinformationen und erstellt für Schüler und Zoofans einen virtuellen Zoo auf der Internetseite www.zoowiso-os.de. Zugleich fördert beim Besuch im Zoo ein digitales Zoobuch für PDA (persönlicher digitaler Assistent, handlicher Computer) mit individuellen Zoorallyes das selbstständige Arbeiten in Teams und die Medienkompetenz. Neben Schülern können auch alle anderen Besucher mithilfe des kleinen Computers den Zoo entweder auf eigene Faust entdecken und Tierinformationen abrufen oder Karten mit angebotenen Themenrouten nutzen.

Zoobesuch als cooles Angebot

Zoo ist doch „uncool“ – finden viele Jugendliche. "Das ist schade, denn Zoos bieten neben Tierbeobachtungen auch Projekte rund um Artenschutz, Umweltbildung oder nachhaltige Entwicklung: Ein attraktiver außerschulischer Lernort – doch oft wird der Zoobesuch zum reinen Freizeitevent; Inhalte zu vermitteln ist gerade bei älteren Schülern aufgrund des geringen Interesses schwierig" so Lisa Simon vom Zoo. „Wir haben deswegen überlegt, wie wir die Möglichkeiten der Geoinformatik nutzen können, um Umweltwissen mit neuen Medien zu vermitteln, wobei dem Einsatz mobiler Endgeräte eine besondere Rolle zukommt.“ erklärt Prof. Ulrich Michel, Leiter des Zoowiso. Denn neue Medien seien ein „Muss“ im Alltag der Jugendlichen.

Dabei herausgekommen sind eine Internetseite mit vielen Extras sowie ein digitales Zoobuch für mobile Endgeräte wie PDA oder moderne Handys. „Mithilfe von Computer, Handy und PDA erhält der Zoobesuch eine neue Dimension, und Jugendliche und Technikbegeisterte werden motiviert, mehr über die Tierwelt und ihre Bedrohung herauszufinden“ erklärt Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU. Das neue Angebot soll nicht nur Kerncurricula in der Biologie wie Artenkunde abdecken, sondern auch Themen wie Biodiversität oder Artenschutz unter Einsatz neuer Medien einbeziehen. Auch die räumliche Orientierung der Schüler, der Kenntnisgewinn von geographisch relevanten Informationsquellen und die Erarbeitung von Handlungsanweisungen werden gefördert.

Auf der Internetseite den Zoobesuch vorbereiten

Auf der Internetseite www.zoowiso-os.de können die Schüler bereits vor dem Besuch Tierstandorte, Wege oder Service-Einrichtungen ausfindig machen und dabei das Internet als Recherchequelle kennenlernen. „Die Klassen können zu einzelnen Tierarten recherchieren, das Thema Artenschutz besprechen oder alle Aasfresser, die in der Savanne leben, heraussuchen“ erklärt Christian Plass vom Institut für Geoinformatik und zuständig für die Programmierung. Die über 200 Tierarten sind mit Bildern, virtuellen Schautafeln und Artenschutzinformationen aufgeführt. Zoomitarbeiter haben alle Informationen zu den Tieren eingestellt und aktualisieren diese kontinuierlich. Weitere Angebote sind GPS-Tracks zu verschiedenen Themenrouten, freie Geodaten aller Tierstandorte zum Herunterladen und mit der Tierdatenbank verknüpfte 360-Grad-Panoramen die wie alle anderen Tierfotos von Stephan Schute, Fotodesign-Student erstellt wurden.

Mit PDAs in kleinen Gruppen die Zoorallye meistern

Im Zoo selbst kommt das digitale Zoobuch für mobile Endgeräte wie PDA zum Einsatz. Damit hält man in einer Hand alle Informationen über die Zootiere. Die verschiedenen Tiere können mit einem Computerstift per „Tipp“ entweder alphabetisch oder nach Klassen sortiert aufgerufen werden. Schulklassen stehen zehn PDA zur Verfügung, auf denen das digitale Zoobuch mit kleinen Extras wie Hörgeschichten bereits installiert ist. Unter Anleitung eines Zoopädagogen kommt der PDA dann zum Einsatz: „Wir haben Rallyes mit verschiedenen Themenschwerpunkten erarbeitet. Doch wer meint, man könne sich auf eine Bank setzen und alle Fragen mit dem PDA lösen, ist auf dem Holzweg.

Denn Tierbeobachtungen und das Lesen der Gehegeschilder sind auch gefragt“ erklärt Lisa Simon. Am Besten können die Schüler dabei in Dreiergruppen arbeiten: „Einer bedient den PDA, einer füllt den Rallye-Fragebogen aus und der dritte navigiert die Gruppe mit der Zookarte durch das Gelände. Die Jugendlichen können so die Tierwelt mit den kleinen Computern auf eigene Faust entdecken“ so Lisa Simon. Erste Tests seien sehr erfolgreich gewesen: Die Schüler zeigten sich begeistert von der Technik und versuchten mit viel Elan, alle Fragen schnellstmöglich zu beantworten.

Buchung des neuen Angebotes

Zum neuen Schuljahr können Lehrer das Programm „Zoobesuch mit PDA“ buchen und einen Themenschwerpunkt wählen. Anmeldungen laufen über die Zoo-Zentrale, erreichbar unter der Telefonnummer 0541-95105-0. Zu Beginn des Zoobesuchs nimmt ein Zoopädagoge eine Einweisung in der Zooschule vor, begleitet die Gruppe während der Rallye und steht für Fragen zur Verfügung. Abschließend diskutiert der Zoopädagoge die Ergebnisse mit der Gruppe und erarbeitet mit ihnen Handlungsanweisungen. In der Testphase stehen zehn Geräte zur Verfügung.

Eine Lehrerfortbildung zu Zoowiso sowie eine passende Unterrichtseinheit bei "Schulen ans Netz" sind in Planung.

Kontakt:

Bei Fragen zum Projekt:

Universität Osnabrück:
Christian Plass, cplass@uni-osnabrueck.de, 0541-969-3923

Bei Fragen zum Angebot im Zoo:

Zoo Osnabrück:
Lisa Simon, simon@zoo-osnabrueck.de, 0541-95105-28