Wie Kreislaufwirtschaft gelingt

Start der DBU-Ausstellung „Jetzt geht’s rund“
Bewusst konsumieren: Gäste der DBU-Ausstellung erfahren, welche Umweltprobleme nicht-kreislaufgerechte Produkte bewirken.
© Mirco Dreger/DBU

Osnabrück. Das sogenannte lineare Wirtschaften führt zu knappen Ressourcen und übermäßigen Verbrauch an Fläche, Energie und Rohstoffen. Welche Auswege es aus solchen Dilemmata gibt, zeigt die neue Ausstellung „Jetzt geht´s rund – Kreisläufe statt Abfälle“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) – mit interaktiven Stationen und interessanten Einblicken, wie eine umweltfreundliche zirkuläre Zukunft funktionieren kann. Das Gemeinschaftsprojekt mit dem VDI Technologiezentrum wird heute (Donnerstag) im DBU Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) in Osnabrück eröffnet.

Ressourcen sparsamer, gerechter und nachhaltiger einsetzen

„Die Art und Weise, wie wir derzeit produzieren und konsumieren, hat direkte Auswirkungen auf die Umwelt und stellt eine Gefahr für unsere eigene Lebensgrundlage dar“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde, der die Ausstellung eröffnet. Voraussagen des Globalen Ressourcen-Ausblicks 2024 (engl. Global Resource Outlook) der Vereinten Nationen zeigen, dass die weltweite Entnahme natürlicher Ressourcen bis 2060 um 60 Prozent steigen wird. Das Modell der Kreislaufwirtschaft (engl. Circular Economy) soll diesen Trend umkehren, indem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich genutzt, geteilt, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. „Wir wollen mit der Ausstellung „Jetzt geht´s rund“ die Menschen an das Konzept der Kreislaufwirtschaft heranführen; sie zum zirkulären Denken und Handeln motivieren“, erläutert der Geschäftsführer des VDI Technologiezentrums, Sascha Hermann.

Ressourcenschonend handeln: Die 14. Wanderausstellung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) informiert über den Abbau verschiedener Rohstoffe – und die daraus resultierenden Folgen für die Umwelt.
© Mirco Dreger/DBU

Bildung für mehr Kreislaufwirtschaft als Hebel der Wirtschaftstransformation

Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Prof. Dr. Dirk Messner, der bei der Ausstellungseröffnung die Keynote halten wird, betont die Wichtigkeit einer Circular Economy: „Zirkuläres Wirtschaften bringt wesentliche Umweltentlastungen und ist ein entscheidender Hebel für den Klimaschutz.“ Laut UBA ist der jährliche Primärrohstoffkonsum Deutschlands mit 15 Tonnen pro Kopf auf einem nach wie vor hohen Niveau. Dabei werden nach UBA-Angaben in Deutschland lediglich rund 13 Prozent der Rohstoffe im Kreislauf geführt. Messner zufolge hat dies starke Umweltauswirkungen und gravierende wirtschaftliche Folgen. Nach seinen Einschätzungen ist eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für die Transformation des Wirtschaftens unabdingbar.

Gemeinsam Lösungen finden: Circular Economy ist nur möglich, wenn alle mitmachen

Gemeinsam etwas verändern: Die Ausstellung „Jetzt geht’s rund“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zeigt, wie jede und jeder Einzelne zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft beitragen kann.
© Mirco Dreger/DBU

DBU-Ausstellungsleiterin Birte Kahmann hat „Jetzt geht’s rund!“ gemeinsam mit ihrem Team und Verantwortlichen des VDI Technologiezentrums erarbeitet. Sie macht deutlich: „Beim Einkaufen macht man sich oft nicht bewusst, welche negativen Auswirkungen auf Menschen und Umwelt viele Waren verursachen.“ Nur wer über die Folgen seines Konsums aufgeklärt sei, „kann ressourcenschonend handeln“. Die Ausstellung will deshalb laut Kahmann mithilfe von interaktiven Stationen in drei Ausstellungsbereichen entsprechende Informationen bieten. Ein Beispiel: Besucherinnen und Besucher können verschiedene Artikel zur Kasse bringen und erfahren dort, welche Umweltprobleme nicht-kreislaufgerechte Produkte bewirken. „Jetzt geht’s rund!“ informiert außerdem, wie man irreführende Umweltversprechen erkennen kann.

Virtuell eigenständig Sneaker designen

Eröffnung: Die interaktive Ausstellung „Jetzt geht’s rund“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) startet heute (Donnerstag) mit vielen Infos zur Kreislaufwirtschaft, auch Circular Economy genannt.
© Mirco Dreger/DBU

Im zweiten Teil der Ausstellung werden Lösungen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft vorgestellt. Hier gibt es die Möglichkeit, virtuell selbst einen kreislaufgerechten Sneaker zu designen und verschiedene Verfahren zur Mülltrennung auszuprobieren. Der dritte Bereich macht deutlich, dass eine Circular Economy nur möglich ist, wenn alle mitmachen. Ein mit verschiedenen Aussagen und Fragen bedruckter Drehtisch regt an, darüber zu diskutieren, was man zur Kreislaufwirtschaft beitragen kann. Zudem stellt das Exponat „Besuch in der Zukunft“ fünf Menschen und Unternehmen vor, die Pionierarbeit in der Circular Economy leisten und somit zeigen, dass eine zirkuläre Wirtschaft zukünftig realisierbar ist. „Die Gäste sollen die Impulse der Ausstellung mit in den Alltag nehmen “, so Kahmann. Auf Postkarten gedruckte Aufgaben zum Mitnehmen laden dazu ein, den Kreislauf-Gedanken zu Hause weiterzuführen und an andere weiterzugeben.

Diskutieren und Weiterdenken: Kostenlose Führungen, Vorträge und Vermittlungsprogramme

Die mittlerweile 14. Ausstellung der DBU ist ein gemeinsames Projekt der DBU und des VDI Technologiezentrums. Sie wurde von „Studio it’s about“ und der „molitor GmbH“ gestaltet und teils aus recycelten und kreislauffähigen Materialien gebaut. Sie kann bis März 2026 im ZUK besucht werden, bevor sie in ganz Deutschland auf Wanderschaft geht. Geöffnet ist sie montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 12:30 Uhr sowie nach vorheriger Vereinbarung. Im Zuge der Ausstellung sind kostenlose Führungen, Vorträge und Vermittlungsprogramme für Klassen ab der siebten Jahrgangsstufe möglich. Weitere Informationen unter www.jetztgehtsrund.org.

Weitere Impressionen von der Ausstellungseröffnung
Fotos: © Sina Küper/DBU

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