Wettbewerb für ehrenamtliches Engagement im Naturschutz

ZDF und DBU suchen bis zum 30. Juni nach Vorschlägen für die muna-Preisträger – Ideen gefragt
Mainz. Naturfreunde aufgepasst! ZDF.umwelt und Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) zeichnen wieder vorbildliches Engagement ehrenamtlicher Naturschützer aus. Am Wettbewerb „Mensch und Natur“ (muna) können sich bis zum 30. Juni 2007 Einzelpersonen und Gruppen beteiligen, die in ihrer Freizeit ideenreich für den Naturschutz aktiv sind. Zu den fünf Gewinnern des sechsten Wettbewerbs können aber auch Menschen gehören, die der breiten Öffentlichkeit das Thema Naturschutz mit außergewöhnlichen Aktionen und interessanten Projekten näher bringen. Fast 1.200 muna-Bewerbungen hat es bisher in der Geschichte des Wettbewerbs gegeben. Der Startschuss für den mit 25.000 Euro prämierten Preis fällt am Sonntag, 22. April, um 13.15 Uhr in der Sendung ZDF.umwelt.

muna würdigt Bemühen um den Schutz einer intakten Natur

Mensch und Natur bildeten eigentlich keinen Widerspruch, schließlich seien wir Menschen ein Teil der Umwelt, erklärt DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. Viele Errungenschaften der Zivilisation aber wirkten sich auf die Ökosysteme negativ aus, so dass sich der Mensch allzu oft der Natur gegenüber feindlich verhalte. Brickwedde: „Wer sich aus freien Stücken für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen einsetzt, verdient daher unsere Anerkennung. muna ist eine hervorragende Plattform dafür. Die Auszeichnung motiviert die Preisträger, in ihrem Bemühen um den Schutz einer intakten Natur nicht nachzulassen, und animiert andere Bürger, ihnen nachzueifern“.

2006: Fledermausteam im Ostseeheilbad Dahme ausgezeichnet

Das Ostseeheilbad Dahme in Schleswig-Holstein war der erste „Fledermaus-freundliche Ort“ Deutschlands. Das verdankt er Vorjahressieger Axel Kramer, der mit seinem Fledermausteam den gesamten Ort in den Tierschutz integriert - vom Bau künstlicher Fledermausquartiere in den Oldenburger Behindertenwerkstätten bis zur Errichtung eines Fledermauspfades. Kramer erhielt die muna in der Kategorie „Kommunikation“ auch für das umfangreiche Kinderprogramm.

Zwölf-Jährige aus Bayern in der Kategorie "Idee" gewürdigt

Jugend forscht - auch für den Naturschutz: Das hat die damals zwölf-jährige Ricarda Neubauer aus dem bayerischen Bad Windsheim bei Nürnberg mit ihrer Entwicklung einer Multifunktionskapsel gezeigt. Sie wurde dafür 2006 in der Kategorie „Idee“ ausgezeichnet. Ihre Kapsel enthält neben einem Saatkorn auch begrenzte Mengen an Dünger, Pflanzenschutz- und Wachstumsmittel. Der großflächige Einsatz von Chemikalien auf Feldern könne damit deutlich verringert werden, urteilte die Jury, das schone den Boden, Gewässer und angrenzende nährstoffarme Lebensräume.

Tierschützer aus Bad Münstereifel managt Bestand bedrohter Uhus

Regelmäßig schnappt sich Stefan Brücher die Kletterausrüstung und sucht in abgelegenen Felsnischen nach Uhunestern, um Jungtiere zu beringen. Seit über 20 Jahren managt der Naturschützer aus Bad Münstereifel in Nordrhein-Westfalen den Bestand der Mitte des letzten Jahrhunderts in Deutschland fast ausgerotteten Vögel in den nordwestdeutschen Mittelgebirgen. Dabei geht es neben Schutz, Beobachtung und Dokumentation der Uhuvorkommen auch um medizinische Versorgung, Nachzucht und Auswilderung sowie den Erhalt und die Sicherung geeigneter Lebensräume. Brücher wurde in der Kategorie „Lebensaufgabe Natur“ gewürdigt.

Kinder- und Jugendpreis an Naturschutzzentrum „Oberlausitzer Bergland"

Kindern die Natur und Kultur des Nachbarlandes näher zu bringen, ist eine Aufgabe, die sich das Naturschutzzentrum „Oberlausitzer Bergland“ des Naturschutzbundes Sachsen (NABU) gestellt hat. Dafür erhielt es 2006 den Kinder- und Jugendpreis. Im Mittelpunkt des Projektes standen deutsch-tschechische Begegnungen von Schülern. Zum Beispiel bei Ferien- und Wochenendaktionen werden landestypische Feste gefeiert, Exkursionen veranstaltet und gemeinsame Arbeitseinsätze im Naturschutz gestartet.

Bündnis für die Wahner Heide: Sieger in der Kategorie "Nachhaltigkeit"

In Ballungsräumen kommt Naturschutz oft zu kurz. Deshalb macht sich Holger Sticht mit dem „Bündnis für die Wahner Heide“ für den Erhalt einer 5000 Hektar großen Offenlandschaft nahe Köln stark. Das Bündnis betreibt ein Informationszentrum und schützt unterschiedliche Lebensräume des ehemaligen Militärgeländes mit verschiedenen Maßnahmen. Das Bündnis erfasst die Flora und Fauna und entdeckte als Nachweis für den ökologischen Wert der Flächen schon zahlreiche Rote-Liste-Arten. Heidschnucken halten die Flächen frei, Heidemoore werden wiedervernässt, und die Kooperation mit Gast- und Landwirtschaft sowie ein Kinderprogramm stehen für die breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit. Die muna-Jury zeichnet das Bündnis in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ aus.

muna-Bewerbungen bis zum 30. Juni 2007

Bis zum 30. Juni 2007 können sich Interessierte im Internet unter http://www.dbu.de/muna und http://www.zdf.de/ informieren. Bewerbungen per Post an: ZDF.umwelt, Stichwort: „muna“, 55100 Mainz.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt: Dr. Uwe Fuellhaas, Zentrum für Umweltkommunikation der DBU, Telefon 0541|9633-930, Telefax 0541|9633-990.
Der Startschuss für den neuen muna-Wettbewerb von ZDF.umwelt und DBU fällt am 22. April. Bis zum 30. Juni können sich Umwelt-Initiativen bewerben.
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