„Wenn ich so alt wäre wie Du, würde ich mit einer weggeworfenen Coladose Fußball spielen“

Kinderreporter der Nachrichtensendung Logo interviewen Bundespräsident Johannes Rau auf der "Woche der Umwelt" im Schlosspark Bellevue
Berlin. "Umweltschutz soll Spaß machen, jeder muss mithelfen, mehr auf die Natur zu achten und das mit einem Lachen im Gesicht". - Bundespräsident Johannes Rau stellt sich gutgelaunt den Fragen der Kinderreporter Joy Stenwald (11) und Mike Delberg (12) von der Kindernachrichtensendung "Logo" im Kinderkanal. Auf der "Woche der Umwelt", die auf dem Gelände des Amtssitzes Bellevue stattfindet und dann mit einer Rundreise des deutschen Staatsoberhauptes zu verschiedenen Umweltprojekten endet, steht Rau den Nachwuchsreportern aus Berlin bei strahlendem Sonnenschein Rede und Antwort. "Johannes Rau zu interviewen, war echt klasse, der ist total in Ordnung", schwärmt Joy von ihrem ersten Interview. Dabei sind sie und Mike im Filmgeschäft schon "alte Hasen", haben schon für "Praxis Bülowbogen" und andere Serien sowie Filme wie "Emil und die Detektive" vor der Kamera gestanden. "Doch ein Interview zu machen, ist etwas ganz anderes als beim Film, wo man jede Einstellung noch mal wiederholen kann", sagt Mike.

"Herr Rau hat mir die Aufregung schnell genommen"

Daher waren die beiden auch ganz schön aufgeregt, aber "Herr Rau hat mir die Aufregung schnell genommen, indem er so nett war und mir zugehört hat", erläutert Joy. Sie spielt auch die Hauptrolle in einer Serie des Kinderkanals, die im Rahmen des "Graslöwen-Projektes" vom Kinderkanal und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) aus Osnabrück im Sommer gedreht werden wird. Spannendes Umweltfernsehen ohne erhobenen Zeigefinger wollen DBU und Kinderkanal mit dem "Graslöwen TV" Kindern bieten. Die in Osnabrück ansässige Umweltstiftung finanziert das Projekt, das auch Unterrichtsmaterialien für Schulen, Fortbildungsmöglichkeiten für Pädagogen und Veranstaltungen umfasst, mit 5,1 Millionen Euro.

Auf der Jagd nach Umweltverbrechern

"In der Graslöwen-Serie bin ich als Svenja mit meiner Bande auf der Jagd nach Umweltverbrechern. Wir decken Fälle auf und melden sie der Polizei", sagt Joy. Als "Göre 2000" von Berlin hatte sie dann auch schnell kein Problem mehr damit, so ein "hohes Tier" wie Bundespräsident Rau professionell ein paar Fragen zu stellen - viele von ihnen ganz praktischer Art: "Was würden Sie tun, wenn jemand vor Ihnen eine Coladose auf die Straße schmeißt?" Doch auch auf solche Fragen weiß Rau Antwort: "Wenn ich so alt wäre wie Du, würde ich mit der Dose Fußball spielen - doch die Zeiten sind vorbei. Jetzt würde ich ihn darauf hinweisen, seinen Müll wieder weg zu räumen." Auch im Alltag müsse jeder darauf achten, möglichst alles, was in seiner Macht liege, für den Umweltschutz zu tun. So habe er auf seinem Privathaus eine Solaranlage, die umweltfreundliche Energie aus Sonnenlicht produziere.

Musik, Diskussionsrunden, Gespräche

Nach der Eröffnung der Spitzenschau deutscher Umwelttechnik und -forschung mit 160 Ausstellern vor gut 8.000 geladenen Gästen begibt sich Rau mit Umweltminister Jürgen Trittin, Prof. Dr. Hans Tietmeyer, Vorsitzender des DBU-Kuratoriums, und Fritz Brickwedde, DBU-Generalsekretär, auf einen Rundgang über das Ausstellungsgelände im Schlossgarten von Bellevue. Interessiert widmet er sich den Ausstellern und ihren innovativen Umweltschutz-Ideen. Umrahmt wird das informative Programm von Musik, Diskussionsrunden und Gesprächen.
Begegnung der "umweltfreundlichen" Art: Bundespräsident Johannes Rau mit dem Graslöwen auf der Woche der Umwelt.
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v. l. n. r.: Thomas Pyhel, Referent der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Abteilung Umweltkommunikation, Joy Stenwald, Graslöwe, Mike Delberg sowie Martin Schulte, DBU-Referent.
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