Was ist nachhaltiger Konsum? Riesige TĂŒten geben die Antwort

Ausstellung „KonsumKompass“ startet am 5. Mai im ZUK der DBU – Anmeldung zur Eröffnung erforderlich

OsnabrĂŒck. Wie entsteht eine Jeans? Welche Rohstoffe stecken in Handys und wo werden sie gewonnen? Brauche und benutze ich wirklich alles, was ich kaufe? Oder könnte ich einiges auch nur tauschen? Antworten auf diese und andere Fragen zu nachhaltiger Produktion, Kaufgewohnheiten und einem zukunftsfĂ€higen Lebensstil gibt die neue Ausstellung „KonsumKompass“, die am 5. Mai um 11 Uhr in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) eröffnet wird. Nach der BegrĂŒĂŸung durch Dr. Thomas Holzmann, VizeprĂ€sident des Umweltbundesamtes (UBA), und DBU-GeneralsekretĂ€r Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde sprechen Almut Kottwitz, StaatssekretĂ€rin im niedersĂ€chsischen Umweltministerium und DBU-Kuratoriumsmitglied, sowie JĂŒrgen Schmidt, MitbegrĂŒnder der memo AG und TrĂ€ger des Deutschen Umweltpreises. Eine Anmeldung zur Eröffnung unter Tel. 0541/9633921 ist erforderlich. Die Ausstellung wird zusammen mit dem UBA durchgefĂŒhrt und hĂ€lt fĂŒr SchĂŒler der Sekundarstufen I und II spezielle Begleitprogramme bereit.

Überdimensionale Tragetaschen aus Holz erwarten die Besucher

„In acht Themenfeldern in Form ĂŒberdimensionaler Tragetaschen aus Holz erfahren Besucher an 16 interaktiven Stationen mehr ĂŒber die UmweltvertrĂ€glichkeit und Nachhaltigkeit von Kleidung, Beleuchtung, Wohnen, Bauen, Reisen, MobilitĂ€t, Informationstechnologien und Kommunikation“, sagt Brickwedde. „KonsumKompass“ rĂŒcke QualitĂ€ts- und Umweltzeichen wie den Blauen Engel, Energielabel, Fair-Trade-Siegel, das Ecolabel der EuropĂ€ischen Union und das deutsche Bio-Siegel in den Fokus, um die durch sie gekennzeichneten Produkte bekannter zu machen.

Holzmann: "Ausstellung knĂŒpft an Lebenswelt der Besucher an"

„Die Ausstellung knĂŒpft mit dem Bezug zu alltĂ€glichen GegenstĂ€nden wie Handys oder Kleidung an die Lebenswelt der Besucher an und lĂ€dt sie zum Nachdenken ĂŒber den Umgang mit unseren Ressourcen und ĂŒber die nachhaltige Gestaltung unseres Konsums ein“, sagt UBA-VizeprĂ€sident Holzmann. Auf einer Weltkarte ist zum Beispiel zu sehen, in welchen LĂ€ndern Rohstoffe fĂŒr Handys gewonnen werden, ergĂ€nzt Ulrike Peters von der DBU. Auf drehbaren Tafeln erfĂ€hrt man unter anderem mehr ĂŒber die Arbeit von Minenarbeitern. Einblicke in zukunftsfĂ€hige Wohnkonzepte erhalten die Besucher, indem sie durch verschiedene TĂŒrspione bei der Station „Urbanes Wohnen“ schauen. An einem Bildschirm können sie Zimmer mit Möbeln, Wandfarben und Teppichen individuell und mit Blick auf die Umwelt und eigene Gesundheit einrichten. Zudem wird erklĂ€rt, welche Auswahl am nachhaltigsten ist. Eine andere Station zeigt den Weg einer Jeans – vom Baumwollfeld bis zum Ladentisch.

DBU-Projekte zum nachhaltigen Konsum prÀsentiert

„Bevor wir eine Jeans tragen, hat sie nicht nur tausende Kilometer hinter sich, sondern weltweit auch viele Produktionsschritte. Wir tragen durch unsere Entscheidungen beim Einkauf dazu bei, diesen Wertschöpfungsprozess sozial- und umweltvertrĂ€glich zu gestalten“, betont Brickwedde. „Produkte und Dienstleistungen, die mit dem Umweltzeichen Blauer Engel ausgezeichnet sind, sind besonders umweltfreundlich, Verbraucherinnen und Verbraucher, die auf den Blauen Engel achten, handeln verantwortungs­bewusst und sind immer auf der sicheren Seite“, sagt Holzmann. Zur Ausstellung gehört auch ein Tauschregal, erlĂ€utert DBU-Expertin Verena Exner: „Hier, wie auch bereits vielfĂ€ltig an anderen Orten, wird ausprobiert, ob und wie es gelingen kann, gebrauchte, aber funktionierende hochwertige GegenstĂ€nde wie Spielzeug, Kleidung oder BĂŒcher fĂŒr die weitere Verwendung durch neue Nutzer abzugeben, um gegebenenfalls andere Dinge im Tausch mitzunehmen. Wer möchte, kann auch die Geschichte, die sich hinter dem Tauschprodukt verbirgt, auf einen Zettel schreiben und an den Gegenstand heften.“ Zudem werden in der Ausstellung viele weitere DBU-Projekte zum nachhaltigen Konsum prĂ€sentiert.

FĂŒr Gruppen ab zehn Personen und Schulklassen kostenlos FĂŒhrungen und Begleitprogramme

Brickwedde: „Die didaktische Ausrichtung der Ausstellung orientiert sich an der UN-Weltdekade ‚Bildung fĂŒr nachhaltige Entwicklung‘. Kinder und Erwachsene lernen, ihre Konsumgewohnheiten kritisch zu reflektieren und Produkte des Alltags vor dem Hintergrund ihrer Nachhaltigkeit zu bewerten.“ Die Ausstellung „KonsumKompass“ steht bis mindestens Ende 2014 im Zentrum fĂŒr Umweltkommunikation (ZUK) der DBU, bevor sie auf fĂŒnfjĂ€hrige Wanderschaft durch Deutschland geht. Sie eignet sich fĂŒr SchĂŒler ab der 5. Klasse, bietet aber auch jĂŒngeren ein besonderes Angebot. FĂŒr Gruppen ab zehn Personen und Schulklassen werden kostenlos FĂŒhrungen und spezielle Begleitprogramme angeboten. Zudem ist im Mai und November jeweils eine Fortbildung fĂŒr Lehrer geplant. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung fĂŒr Gruppen ist bereits möglich unter Tel. 0541/9633921. Weitere Informationen unter www.konsumkompass.com.

In ĂŒberdimensionalen Tragetaschen aus Holz erfahren ab 5. Mai Besucher in der DBU an 16 interaktiven Stationen mehr ĂŒber die UmweltvertrĂ€glichkeit und Nachhaltigkeit von Konsumartikeln des tĂ€glichen Lebens.
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