Hartmannsdorf. Vorsicht ist geboten im Hartmannsdorfer Forst: In den kommenden Wochen durchforstet der Bundesforstbetrieb ThĂŒringen-Erzgebirge FichtenbestĂ€nde auf der DBU-NaturerbeflĂ€che Hartmannsdorfer Forst und bittet Besucherinnen und Besucher, die Absperrungen an den Waldwegen zu beachten.
Fichten sind instabil und werden aufgelichtet
Die markierten BĂ€ume wurden zu DDR-Zeiten nach groĂen Schadereignissen gepflanzt. Sie wachsen auf einem Hochmoor, das in den vergangenen 100 Jahren durch Torfabbau und EntwĂ€sserung stark gelitten hat. âDie Fichten stehen mittlerweile viel zu dicht und sind auf den nassen Böden instabil. Die Gefahr steigt, dass sie Sturm, Schnee oder dem BorkenkĂ€fer zum Opfer fallenâ, erlĂ€utert Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe. Das DBU Naturerbe hat als Tochterunternehmen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Hartmannsdorfer Forst als Teil des Nationalen Naturerbes 2008 vom Bund ĂŒbernommen. Die FlĂ€che ist dem Naturschutz gewidmet. Mit dem Pflegeeingriff werden jetzt besonders vitale EinzelbĂ€ume freigestellt, um deren Kronenwachstum und ihre StabilitĂ€t zu fördern und auf kĂŒnftige VitalisierungsmaĂnahmen vorzubereiten.
Torfboden macht Arbeit herausfordernd
Der stark beeintrĂ€chtigte Torfboden stellt eine besondere Herausforderung dar. âNormale Forstmaschinen wĂŒrden auf diesen Böden versinken und erhebliche SchĂ€den anrichtenâ, weiĂ Sabine Haas, Revierleiterin beim Bundesforstbetrieb ThĂŒringen-Erzgebirge. Deswegen setzt sie auf Spezialtechnik. Versierte Fachfirmen werden zur Holzaufarbeitung einen Seilkran und besonders bodenschonende Holzerntemaschinen mit Raupenfahrwerk einsetzen. âDer Einsatz findet bewusst jetzt im Sommer statt, da aktuell die GrundwasserstĂ€nde deutlich niedriger sind als im Winterhalbjahr, und das Schadrisiko somit nochmals minimiert wirdâ, so Haas. In den nĂ€chsten Jahren sollen weitere vorsichtige Eingriffe westlich des Filzteichs folgen.
Angepasste WegefĂŒhrung schafft Sicherheit fĂŒr WaldgĂ€ste
âAus SicherheitsgrĂŒnden haben wir die HiebsflĂ€chen groĂflĂ€chig abgesperrt. Und zwar schon an den Wegen, an denen sich SpaziergĂ€ngern noch eine Möglichkeit bietet, eine andere Richtung einzuschlagenâ, so Haas. Es sei wichtig, dass WaldgĂ€ste die Gefahr nicht unterschĂ€tzen. BĂ€ume, die gefĂ€llt werden, könnten in eine unvorhergesehene Richtung fallen. âManchmal fĂ€llen wir aus technischen GrĂŒnden auch zum Weg hin. Ich möchte nicht, dass Unbeteiligten etwas passiertâ, erklĂ€rt die Revierleiterin. Auch SĂ€geketten an den Holzerntemaschinen können reiĂen und unkontrolliert wegfliegen. Anders als das Forstpersonal trĂŒgen Besucherinnen und Besucher in der Regel keine Kleidung in Warnfarben. Es bestehe die Gefahr, dass sie in Risikosituationen ĂŒbersehen werden. Daher appellieren Belting und Haas, Wegesperrungen, Banner oder Schilder zum eigenen Schutz ernst zu nehmen.