Vorbereitungen für junge Mehlbeerbaum-Allee starten

Standortfremde Roteichen müssen weichen – Holzeinschlag in den Cuxhavener Küstenheiden
Cuxhavener Küstenheiden
Die größeren Roteichen nehmen den alten Mehlbeerbäumen Licht. Damit junge Expemplare der charakteristischen Baumart mit ihren roten Früchten entlang der Allee eine Chance haben, lässt das DBU Naturerbe die hierzulande nicht heimischen Roteichen fällen. © Dominik Sucker-Weiß/Bundesforst
© Dominik Sucker-Weiß/Bundesforst

Altenwalde. Die leuchtend roten Beeren und die schön gefärbten Blätter der Mehlbeerbäume zieren seit langer Zeit im Herbst den Wegesrand auf der Strecke zwischen Oxstedt und Altenwalde auf der DBU-Naturerbefläche Cuxhavener Küstenheiden. Doch viele Bäume sind bereits abgestorben. Die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, will das alte Erscheinungsbild aufblühen lassen und bereitet dieses Jahr die Pflanzung junger Mehlbeerbäume vor. Dafür lässt sie nicht standortheimische Roteichen entnehmen.

Rote Früchte wie Miniäpfel zieren Mehlbeerbaum-Allee in den Cuxhavener Küstenheiden

„Die Mehlbeerenallee war richtig schön. Im Herbst und lange noch im Winter hängen die roten Früchte wie Miniäpfel an den Zweigen. Aber ihr Glanz hat nachgelassen“, weiß Revierleiter Dominik Sucker-Weiß vom Bundesforstbetrieb Niedersachsen. Die mit etwa zehn Metern vergleichsweise kleinen Bäume am Wegesrand auf der inzwischen wieder freigegebenen Strecke zwischen Altenwalde und Oxstedt sind in die Jahre gekommen. Die größeren Roteichen in direkter Nachbarschaft erschweren zudem ihren Aufwuchs und wachsen immer weiter Richtung Straße. Sie würden den 400 jungen Mehlbeerbäumen, die der Revierleiter bereits gekauft und an anderer Stelle auf der Fläche zwischengepflanzt hat, Licht nehmen. „Auf unseren DBU-Naturerbeflächen wollen wir naturnahe, standortheimische Laubmischwälder entwickeln. Die nordamerikanische Roteiche entnehmen wir daher schrittweise“, erläutert Christian Sürie, Leiter Betriebsmanagement im DBU Naturerbe.

Die Mehlbeerbaum-Allee war viele Jahrzehnte wegen des Militärs auf der Fläche für die Öffentlichkeit gesperrt. Seit 2016 ist der Weg wieder freigegeben und soll erhalten bleiben. © DBU Naturerbe
© DBU Naturerbe

Regulärer Holzeinschlag für naturnahe Waldentwicklung startet mit Entnahme von Roteichen

50 Jahre war die Verbindungsstraße aufgrund der ehemals militärischen Nutzung gesperrt. Erst als die Cuxhavener Küstenheiden 2016 ins Nationale Naturerbe übernommen wurde, wurde die Strecke wieder für die Öffentlichkeit geöffnet. „Uns ist die Bedeutung der Allee für viele Anwohnerinnen und Anwohner bewusst, so dass wir gerne den Charakter der Verbindungsstraße erhalten wollen“, so Sürie. Haben die Mehlbeerbäume eine geeignete Größe erreicht, sollen sie in einer Aktion mit der Organisation ‚Freiräume Cuxhaven‘ zusammen mit der Bevölkerung gepflanzt werden. Die Roteichen werden im Zuge des jetzt startenden regulären Holzeinschlags im Sinne der naturnahen Waldentwicklung gefällt, damit sie bei einer sonst späteren Entnahme nicht die jungen Mehlbeerbäume gefährden. „Zurzeit ist noch nicht genau absehbar, wann wir einpflanzen können, da die Jungpflanzen langsamer wachsen, als erwartet. Größere Bäume in der Menge wurden von Baumschulen gar nicht erst angeboten“, erläutert Sucker-Weiß. Aber wenn die Mehlbeeren soweit sind, ist der neue Standort vorbereitet.

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