Von Mikrobiologie bis Alpenhütten: Über 300.000 Euro für neue Umweltprojekte in Bayern

Energie-Pavillon und Biotechnologie-Ausstellung in Benediktbeuern eröffnet - Förderung für Alpenhütten - DBU-Engagement fast 101 Millionen Euro
Benediktbeuern. Gleich vier neue Umweltprojekte der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) sind heute in Bayern offiziell gestartet. Im Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK, Benediktbeuern) wurde am Nachmittag ein ökologisches Ausstellungsgebäude eingeweiht. Der unter anderem von der DBU mit 180.000 Euro geförderte Energiepavillon beherbergt fortan Wissenswertes rund um die Themen Energie und Umwelt. Den Auftakt macht ab heute die DBU-Schau "Faszination Biotechnologie", die in Benediktbeuern bis März 2005 die Bedeutung von Bakterien, Mikroben und Enzymen für den Umweltschutz zeigt. Zugleich erhielten die Bergwachtbereitschaften Penzberg und Bad Feilnbach eine Förderzusage: die DBU unterstützt sie mit zusammen rund 127.000 Euro dabei, ihre Diensthütten umweltgerecht mit Wasser und Energie zu versorgen sowie Abwasser schonend zu entsorgen. Damit steigt das finanzielle Engagement der DBU für den Umweltschutz in Bayern auf insgesamt fast 101 Millionen Euro.

Theorie und Praxis - innovativ verbunden

"Der Energiepavillon verbindet auf innovative Weise Theorie und Praxis", so DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. "Hier wird ab sofort nicht nur Wissen über die vielen Wege und Chancen des Umweltschutzes vermittelt, sondern der Bau selbst ist hierfür ein gutes Beispiel." Der 530-Quadratmeter-Pavillon wurde mit Holz aus einheimischen Wäldern von lokalen Handwerksbetrieben gebaut, hochwirksam wärmegedämmt und wird mit Nahwärme beheizt. Die Räume bieten Platz für Ausstellungen; ab April 2005 soll zudem eine Energiewerkstatt angeboten werden, die spielerisch Einblick in energieeffiziente Technik, erneuerbare Energien und Möglichkeiten des Energiesparens gibt.

Faszination Biotechnologie

Bis März 2005 können Besucher des Energiepavillons die "Faszination Biotechnologie" erleben. Die interaktive DBU-Wanderausstellung ist für Schüler ab der 11. Klasse geeignet und will zeigen, was Biotechnologie im Alltag und vor allem für den Umweltschutz zu leisten vermag. "Biotechnologie klingt sehr modern, aber ihre Grundlagen werden schon lange selbstverständlich angewandt", erläuterte Brickwedde. "Bier zum Beispiel wird seit über 9.000 Jahren mithilfe von Mikroorganismen gebraut." Zehn Projektbeispiele aus so unterschiedlichen Bereichen wie Textil, Medizin und Abwasser demonstrieren, wie Biotechnologie helfen kann, die Umwelt nachhaltig zu entlasten und dabei Kosten zu sparen.

Umweltschutz auf Berghütten

Um die Entlastung der Umwelt geht es auch bei der DBU-Förderinitiative zur umweltgerechten Ver- und Entsorgung von Berg- und Schutzhütten. Mit insgesamt rund drei Millionen Euro will die DBU dabei helfen, dass die Nutzung der Hütten die Umwelt nicht belastet. Beispiel Bergwachtbereitschaft Penzberg: Sie will ihre Diensthütte am Rabenkopf zwischen Benediktbeuern und Kochel auf 1.300 Metern Höhe umweltgerecht mit Wasser und Energie versorgen und zugleich Abwasser schonend entsorgen. Hierfür arbeitet die Bergwachtbereitschaft mit der Technischen Universität München zusammen. Die DBU förderte die Planungen für die umweltgerechte Ver- und Entsorgung bereits mit 10.650 Euro. Nun erhalten die Penzberger, deren Hütte rund 500 Übernachtungen im Jahr verzeichnet, für die Durchführung des Projekts weitere 59.500 Euro.

Neues Konzept für die Abwasserentsorgung

Auch die Bergwachtbereitschaft Bad Feilnbach kooperiert mit der Technischen Universität München, um umweltgerechte Ver- und Entsorgungssysteme für ihre Diensthütte in 900 Metern Höhe unterhalb des Wendelsteins zu finden. Rund 57.000 Euro stellt die DBU hierfür bereit. "Beide Hütten werden nicht nur für die Bereitschaft und als Erste Hilfe-Anlaufstelle benutzt, sondern dienen auch der Aus- und Weiterbildung", sagte Brickwedde. "Das Ziel beider Projekte ist in erster Linie, ein neues Konzept zur Behandlung und Entsorgung der Abwässer umzusetzen."

Ansprechpartner für weitere Informationen: Zentrum für Umwelt und Kultur Erwachsenenbildung/Akademie, Herr Martin Blösl, Tel.: (08857)88-704, Fax: (08857)88-708, akademie@zuk-bb.de, www.zuk-bb.de.
Ganz in Holz präsentiert sich der heute eingeweihte Energiepavillon im Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) in Benediktbeuern. Das ökologische Ausstellungsgebäude beherbergt Wissenswertes über Energie und Umwelt. Die DBU hat den Bau mit 180.000 Euro gefördert.
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Erhält mit DBU-Unterstützung einen umweltgerechten Toilettenanbau: die Diensthütte der Bergwacht Bad Feilnbach (links). Davon profitiert auch die frühere Diensthütte (rechts), die inzwischen verpachtet ist.
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Umweltgerechte Versorgung mit Energie und Wasser und schonende Entsorgung von Abwasser: dies will die Bergwacht Penzberg für ihre Diensthütte erreichen. Unterstützt wird sie dabei von der Technischen Universität München, finanziell gefördert von der DBU.
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Premiere: Die ersten Besucher der Ausstellung "Faszination Biotechnologie" im neu eröffneten Energiepavillon in Benediktbeuern.
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